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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Gott«, murmelte Sophy »Unter Edwards Freunden ist niemand, der ein Kind wie dich in Obhut haben sollte, wie ich leider sagen muss. Was dachte sie sich dabei, dich abends allein in Begleitung eines Mannes wie Edward ausgehen zu lassen?«
    »Sie will, dass ich ihn h-heirate!«
    »Ihn heiraten ?!«, rief Sophy außer sich. »Was für eine Niedertracht! Ich werde es nicht zulassen!«
    Anne schaute sie plötzlich mit Augen an, aus denen Hoffnung sprach. »Ach, Lady Marlowe! Werden Sie mir helfen? Seit Tante Agnes darauf bestand, dass ich mit Miss Wilson, meiner Gouvernante, nach London komme, stehe ich tausend Ängste aus.« Wehmütig setzte sie hinzu: »Zu Hause auf dem Land waren wir so glücklich, und Miss Wilson war so lieb zu mir. Sie ... sie fehlt mir schrecklich.«
    »Was ist mit ihr?«, fragte Ives leise.
    Anne sah ihn scheu an. »Miss Wilson widersetzte sich den Plänen, die Tante Agnes für mich hatte. Sie sagte, ich wäre zu jung für ein Debüt und gehörte noch ins Schulzimmer. Tante Agnes entließ sie auf der Stelle.«
    »Aber warum möchte deine Tante, dass du so früh heiratest - noch dazu einen Mann, der so verkommen ist wie mein Onkel?«, wollte Sophy wissen.
    In einem Ton, der für ihr Alter viel zu erwachsen war, sagte Anne: »Es geht um mein Geld. Neben dem Vermögen meines Vaters gehört mir auch das große Erbe, das mir Großvater Weatherby hinterließ. Er und Tante Agnes stritten immerzu, sodass er sie in seinem Testament nicht bedachte. Da sie kein eigenes Vermögen besitzt, hat Lord Scoville ihr Geld versprochen, sobald wir verheiratet sind.« Anne seufzte. »Sie wird auf jeden Fall auf der Heirat bestehen. Sie kann nicht vergessen, dass Großvater Kaufmann war, und glaubt, wenn ich in die Aristokratie einheirate, wird sich nicht nur meine, sondern auch ihre Stellung verbessern.«
    »Ach, du lieber Gott!«, stieß Sophy angewidert hervor. »Was für ein dummes Geschwätz.« Sie blickte Anne an. »Möchtest du unbedingt zu deiner Tante zurück?«
    »Wa-was soll das heißen? Mir bleibt wohl nichts anderes übrig?«
    »Doch!«, erwiderte Sophy lebhaft. »Ich würde mich sehr freuen, wenn du zu uns kommst und bei uns wohnst.«
    Ives fuhr auf, als hätte ihn ein Schwert angerührt. Der Schmetterling war impulsiver, als ihm gut tat. »Sollten Sie sich das nicht besser überlegen?«, wandte er behutsam ein. »Ist das keine übereilte Entscheidung?«
    Plötzlich war er das Ziel zweier entschieden feindseliger Augenpaare. Sophy, die sich aufrecht hinsetzte, sagte steif: »Ich wüsste wirklich nicht, was Sie das anginge, Lord Harrington. Es ist die ideale Lösung.« Sie warf Anne einen Blick zu. »Gibst du mir nicht Recht?«
    »O ja«, hauchte Anne begeistert.
    Sophy lächelte ihr herzlich zu, doch ihr Lächeln erlosch, als sie Ives anschaute. »Geben Sie dem Kutscher Anweisung, er soll die Richtung ändern«, verlangte sie kühl. »Wir wollen zum Berkeley Square.«
    Ives zuckte mit den Schultern, klopfte gegen die kleine Scheibe hinter seinem Kopf und gab dem Kutscher die Richtung an, die er einschlagen sollte. Nachdenklich starrte er Sophy an, während die Kutsche schwankend dahinrumpelte. Es sah aus, als wäre die Dame nicht nur unüberlegt und ungestüm, sondern auch eigensinnig. Er tat gut daran, sich das in Zukunft vor Augen zu halten. Er schmunzelte. Er hatte immer schon eine Vorliebe für Kontroversen gehabt und war sicher, dass er bei Lady Marlowe auf seine Kosten kommen würde.
    Sophy sah ihn misstrauisch an. »Warum lächeln Sie?«
    Ives sah so unschuldig drein, wie seine Brigantenvisage es zuließ. »Vielleicht wegen des glücklichen Ausgangs, den die Vorkommnisse des heutigen Abends nahmen?«, äußerte er harmlos.
    Sophy starrte ihn fest an. Was hatte der Mann vor? Bis auf den Umstand, dass er sie gegen ihren Willen den Dark Walk entlangführte, hatte er sich untadelig benommen und während des Spaziergangs nichts Unschickliches getan. Er hatte sogar gegen Edward ihre Partei ergriffen. Auch jetzt benahm er sich ohne Fehl und Tadel. Warum also traute sie ihm nicht?
     
    Le Renard hatte nachdenklich beobachtet, wie Ives die beiden Damen begleitete. Glaubte der Dummkopf wirklich, er hätte Chancen bei der holden Sophy? Er lächelte böse.
    Nach ihrer Ehe mit Simon war es unwahrscheinlich, dass Sophy jemals wieder in den heiligen Stand der Ehe treten würde. Bestimmt nicht mit jemandem wie Harrington, einem ehemaligen Offizier, dessen Auftreten und Gebaren den befehlsgewohnten Mann erkennen

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