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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Tuchrock und hellbraunen Breeches am marmornen Kaminsims lehnen sah.
    »Merkwürdig, ich kann mich deutlich erinnern, dass ich Emerson Auftrag gab, moralisch fragwürdige Personen nicht einzulassen«, sagte sie kühn. »Was treibst du hier? Und wie hast du dir den Eintritt an meinem Butler vorüber erzwungen?«
    Aus Edwards Blick sprach unverhüllte Abneigung. »Du hast eine böse Zunge, meine Liebe. Eines schönen Tages wird sie dir jemand abschneiden. Ich hoffe inständig, diesen Tag noch zu erleben.«
    »Das wird nicht der Fall sein. Wie immer hast du es auf die Schwachen und Schutzlosen abgesehen«, sagte sie zuckersüß.
    Edwards Gesicht rötete sich vor Zorn, und er trat tatsächlich drohend auf sie zu, als ihn die andere im Raum Anwesende innehalten ließ. Sich von dem Sofa erhebend, auf dem sie gesessen hatte, sagte die Frau ruhig: »Mylord Scoville, lassen Sie sich von diesem armen, irregeleiteten Geschöpf nicht vom Grund unseres Hierseins ablenken.«
    Sophys unfreundlichem Blick begegnend, sagte sie kühl: »Ich bin Agnes Weatherby. Soviel ich weiß, befindet sich meine Nichte hier. Ich wünsche, dass sie sofort zu mir gebracht wird.« In rügendem Ton fuhr sie fort: »Sie haben sich in Dinge eingemischt, die Sie nichts angehen, und nur mein gutes Herz hinderte mich daran, Sie wegen Entführung anzuzeigen. Sollten Sie sich weigern, können Sie sicher sein, dass ich mich unverzüglich an die Polizei wende. Nun, wo ist meine Nichte?«
    Agnes Weatherby war eine gut aussehende Frau, deren Züge wie gemeißelt wirkten. Und auch so hart, dachte Sophy grimmig. Sie hatte die gleiche Augenfarbe wie ihre Nichte, während aber Annes Augen warm und sanft waren, erinnerten ihre an Steine. Für eine Frau um die Dreißig war sie sehr gut erhalten. Das dunkle Haar schimmerte vor Gesundheit und Vitalität, die Figur unter dem gestreiften Kleid war üppig und voll. An ihr war nichts zu entdecken, das auch nur eine Spur von Besorgnis um das Wohlergehen ihrer Nichte verraten hätte.
    Sophy war ratlos, wie sie mit Agnes Weatherby ins Gespräch kommen sollte, da diese das Gesetz auf ihrer Seite hatte und so entschlossen war, dass ein Appell an ihre bessere Natur vermutlich nichts nützen würde. Aber erfasste sie die ganze Situation richtig? Gut möglich, dass Agnes gar nicht so schlimm war, wie Anne angedeutet hatte. Es war immerhin möglich, dass Edward nur seine Seite der Geschichte dargestellt und sie ausgeschmückt hatte, um sich im besten Licht zu zeigen.
    »Hat mein Onkel Ihnen gesagt, was gestern passierte?«, fragte Sophy.
    »Und ob! Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie sich dabei dachten, als sie das vertraute Beisammensein eines Brautpaares störten.«
    »Brautpaar? Hat er Ihnen das gesagt? Nun, ich will Ihnen sagen, was sich wirklich zutrug«, setzte Sophy scharf an. »Nachdem Ihre Nichte um Hilfe gerufen hatte und ich sie fand, war kein Brautpaar zu sehen. Annes Kleid war ihr von der Schulter gerissen. Sie schluchzte und stand unter Schock. So ungern ich es zugebe, aber mein Onkel war betrunken und bedrängte sie auf sehr vulgäre und brutale Weise. Ich darf gar nicht daran denken, was er ihr angetan hätte, wenn ich nicht zufällig in der Nähe gewesen wäre. Er stand im Begriff, einem Kind Gewalt anzutun, das seine Enkelin sein könnte. Es war eine abstoßende Szene, und ich tat nur, was jeder Mensch mit einem Funken Verantwortungsgefühl getan hätte - ich rettete Anne aus einer gefährlichen und peinlichen Situation.«
    »Lady Marlowe, ich glaube, Sie missdeuten, was Sie sahen«, sagte Miss Weatherby steif. »Lord Scoville mag ein wenig, hm, derb gewesen sein, aber schließlich ist er ein reifer Mann und sehr verliebt in meine Nichte.«
    »In ihr Geld«, fauchte Sophy.
    »Es spielt keine Rolle«, erwiderte Miss Weatherby verkniffen, »ob es ihr Vermögen oder ihr Gesicht ist, das ihn entflammt. Es geht darum, dass sie meine Nichte ist und ich ihr Vormund bin. Wenn ich es ihm gestatte, sich ihr zu nähern, geht es Sie nichts an. Und jetzt lassen Sie Anne sofort holen!«
    »Nein«, weigerte sich Sophy, deren Geduld an einem seidenen Faden hing. »Das werde ich nicht. Anne bleibt so lange bei mir, bis ich sicher sein kann, dass Sie sie nicht in eine abscheuliche Verbindung mit einem lasterhaften alten Wüstling wie meinen Onkel zwingen.«
    Edward stieß nun eine Reihe von Flüchen aus, die einen Seemann hätten erröten lassen, doch reagierten weder Sophy noch Miss Weatherby mit einem Wimpernzucken. Es bemerkte

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