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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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immer, dass Sie mit Ihrem armen Onkel zu streng ins Gericht gingen. Seine - wie sagt ihr Engländer - seine Faxen sind nicht böse gemeint.«
    Grimshaw lachte wieder auf. »Faxen! Wahrhaftig! Sie sind viel zu prüde, Mädchen«, sagte er mit grober Vertraulichkeit. »Kein Wunder, dass Sie und Simon so schlecht zusammenpassten. Er war voller Schneid und Leben, während Sie ...«
    Ives, der aus dem Hintergrund alles genau im Auge behielt, kam zu der Erkenntnis, dass er Grimshaw nicht mochte. Das Benehmen, das dieser gegen Lady Marlowe an den Tag legte, grenzte an Beleidigung, und seine harten grauen Augen und schlaffen, mürrischen Züge waren eindeutige Zeichen dafür, dass er kein angenehmer Mensch war. Dass Grimshaws Name auf der Liste der Verdächtigen stand und dass er Urheber der Wette war, die zum Tode seines Vaters geführt hatte, machte ihn nicht sympathischer. Was Etienne Marquette betraf, konnte Ives sich nicht vorstellen, dass der geschmeidige Geck, den er vor sich sah, der intelligente Mann sein sollte, als der der Fuchs galt. Aber der äußere Anschein konnte trügen.
    Ives warf Percival einen Blick zu, worauf dieser vortrat, um zu sagen: »Ich glaube nicht, dass Sie Viscount Harrington oder Lady Marlowes gute Freunde, die Offingtons, kennen. Erlauben Sie mir, dass ich Sie mit ihnen bekannt mache.«
    Während die Herrschaften vorgestellt wurden, studierte Ives die Neuankömmlinge eingehend. Henry Dewhurst war ein schlanker, auffallend eleganter Mann, der Lady Marlowe in Zuneigung und Vertrautheit verbunden war.
    Marquette schien Dewhursts Neigung zur Stutzerhaftigkeit zu teilen. Seine Krawatte war so hoch und gestärkt, dass er kaum den Kopf wenden konnte, seine fliederfarbene Jacke so knapp, dass Ives sich fragte, wie er sich darin rühren konnte. Trotz allem war Marquette ein gut aussehender Mann mit glänzenden dunklen Augen und gewandtem, angenehmem Auftreten.
    Anders Lord Grimshaw. Lady Marlowes Gesichtsausdruck, als sie Grimshaw anblickte, weckte plötzlich seine Aufmerksamkeit, Ives kniff die Augen zusammen. Es war nicht zu übersehen, dass sie auch Grimshaw gut kannte und ihn nicht mochte.
    Er musterte nun Coleman nachdenklich. Auch dessen Name stand auf der Liste, und Lady Marlowe schien auch ihn zu kennen. Ein harter Zug erschien um Ives' Mund. Nach allem, was er erfahren hatte, war keiner der Männer, die unter dem Verdacht standen, Le Renard zu sein, der Typ Gentleman, die er in Verbindung mit jemandem wie Lady Marlowe zu sehen erwartet hätte.
    Seine Leute hatten nicht lange gebraucht, um herauszufinden, welchen Ruf die drei Männer auf der Liste hatten, und um zu berichten, dass es sich um ein Trio von berüchtigt freizügigen Burschen handelte. Die Dame hat einen sehr schlechten Geschmack bei der Auswahl ihrer Begleiter, dachte Ives gereizt. Interessanter für ihn war freilich die Tatsache, dass sie mit allen dreien, die im Verdacht standen, der Fuchs zu sein, sehr gut bekannt war. Ob das ein Zufall war?
    Sophy, die Annes wachsende innere Unruhe und die Neugierde der anderen spürte, stand auf und sagte unverblümt: »Wir haben uns lange genug hier aufgehalten. Sie entschuldigen uns sicher.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, sah sie Anne liebevoll an und murmelte: »Ich glaube, heute war das Glück deines Vaters dir gewogen, als Lord Harrington dir begegnete. Wenn du willst, werde ich dafür sorgen, dass du wohlbehalten nach Hause kommst.«
    »Ich wäre entzückt, dich dorthin zu bringen. Meine Damen?«
    Alles ging ganz glatt, und trotz der Proteste einiger der anderen Herren wünschte Ives allgemein gute Nacht und brachte Sophy und Anne rasch zu seiner Kutsche. Gleich darauf rumpelten sie durch die gepflasterten Straßen zu Annes Haus am Russell Square.
    Mit einem strengen Blick, der dem ihr gegenüber sitzenden Ives galt, fragte Sophy: »Wie war das nur möglich? Sie haben uns von den anderen wie durch Zauberhand getrennt und in die Kutsche verfrachtet.«
    Ives ließ das träge Lächeln sehen, das sie inzwischen schon gut kannte. »Beim Militär lernt man alle Arten von Taktiken.«
    Entrüstet wandte Sophy nun ihre Aufmerksamkeit Anne zu und fragte leise: »Wie kommt es, meine Liebe, dass du heute in diese ärgerliche Situation geraten konntest? Es hätte alles ganz anders enden können. Wo war deine Begleitung? Hast du denn niemanden, der auf dich aufpasst?«
    Anne wandte den Blick ab. »Meine Tante ist mein Vormund«, sagte sie zögernd. »Sie ist mit Ihrem Onkel eng befreundet.«
    »Ach

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