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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hatten seine Worte sie ihr geliefert. Eine Wette. Wegen einer dummen Wette hatten alle seine Angehörigen den Tod gefunden. Wie oft hatte sie gehört, dass Simon und Edward sich mit den lächerlichen Wetten brüsteten, die sie abgeschlossen hatten. Die Unsummen, die mit dem Abheben einer Spielkarte verloren wurden, mit der Geschwindigkeit eines Pferdes oder dem Flug einer Fliege hatten ihr viele schlaflose Nächte bereitet. War sie dazu verdammt, diese Erfahrung wiederholen zu müssen?
    Just als die Stille peinlich zu werden drohte, sagte Ives: »Du hast doch auch etliche Tragödien erlebt, oder?«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Den Tod deines Vaters. Den plötzlichen Tod deines Mannes. Den Mord an Edward.« Mit Absicht setzte er hinzu: »Den Männern in deinem Leben scheint es bestimmt, ein vorzeitiges Ende zu finden.«
    »Was meinst du damit?«, fragte sie und entzog ihm jäh ihre Hand.
    »Ach, nichts. Ich wollte nur auf eine seltsame Tatsache hinweisen.«
    Mit flammenden Augen stand sie auf. »Ich hatte mit Simons Tod nichts zu schaffen und habe Edward nicht ermordet.«
    Ives lächelte zurückhaltend. »Ich glaube dir, mein Liebling, sonst hätte ich dich nicht geheiratet.«
    »Danke vielmals!«, fauchte sie. »Und warum hast du mich geheiratet? Abgesehen davon, dass du einen Erben brauchst. Warum hast du mir so galant ein Alibi verschafft? Könnte es sein, dass du etwas zu verbergen hast? Woher soll ich wissen, dass nicht du es warst, der mir den Schlag auf den Kopf versetzte und meinen Onkel tötete?«
    Ives sah sie finster an. »Sei nicht albern!«, fuhr er sie an. »Ich hatte keinen Grund, deinen Onkel zu ermorden.«
    »Und woher soll ich das wissen?«, fragte sie engelsgleich. »Soll ich mich auf dein Wort verlassen?«
    »Verdammt, Sophy! Ich bin kein Mörder. Das kannst du nicht von mir glauben«, protestierte er wütend.
    »Für einen Mörder gehalten zu werden ist nicht sehr angenehm, nicht wahr?«, sagte sie leise.
    »Nein, ist es nicht«, knurrte Ives. »Ich hätte das nicht sagen sollen. Es war eine dumme Bemerkung. Verzeihst du mir?«
    Sophy seufzte. »Es gibt nichts zu verzeihen. Simons Tod war ein Unfall, doch gab es etliche, die glaubten, ich hätte ihm den tödlichen Stoß versetzt. Warum auch nicht? Augenblicke zuvor hatte ich auf ihn geschossen. Für diejenigen, die glauben, ich hätte einmal gemordet und wäre ungeschoren davongekommen, ist Edwards Tod das beste Beispiel dafür, was für eine raffinierte Mörderin ich bin.« Sie lächelte traurig. »Sicher werden in den Klubs schon Wetten abgeschlossen, wie lange du als mein Ehemann noch zu leben hast.«
    Ives stand auf und zog sie in seine Arme. Seine Wange ruhte auf ihrem Haar, als er leise sagte: »Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als sehr lange zu leben. Und wir werden selbst herausfinden müssen, wer Edward ermordete, und allen beweisen, dass sie sich irrten.«
    »Wäre das möglich? Den Mörder zu finden?«, fragte sie mit plötzlich auflebender Hoffnung.
    Er lächelte. »Gemeinsam können wir alles«, sagte er leise, als sein Mund ihre Lippen erfasste.
    Erst Minuten später löste Sophy sich errötet und atemlos aus seiner Umarmung. Mit zitternden Fingern strich sie das Band in ihrem Haar glatt. »Hoffentlich hast du Recht. Den Mörder Edwards zu finden wird nicht einfach sein«, sagte sie, ohne dass viel von ihrem Gefühlsaufruhr sichtbar geworden wäre.
    »Das glaube ich auch. Aber vergiss nicht, dass wir eine Spur haben, die niemand anderer hat«, erwiderte Ives leichthin, wobei er in Gedanken mehr bei der Süße von Sophys Kuss war als bei dem, was er sagte.
    »Den Brief?«
    Ives nickte. »Der sagt uns, dass Edward jemanden zu erpressen versuchte.« Er grinste sie an. »Wir müssen nur dahinterkommen, wen.«
    Eine kleine Runzel grub sich in Sophys Stirn. »Am Abend vor Edwards Ermordung erwähnte Agnes Weatherby, dass er einen Plan ausgearbeitet hätte, um seine Finanzen zu sanieren. Sie sagte ganz offen zu mir, dass ihm nichts mehr an Annes Vermögen läge, da er etwas anderes im Auge hätte.«
    Nun war es an Ives, die Stirn zu runzeln. »Das hast du vorher nie erwähnt, und es ist sehr erhellend. Ich glaube«, sagte er leise, »dass wir nach unserer Rückkehr nach London Miss Weatherby rasch um ein vertrauliches Gespräch bitten sollten.«
    Sophy nickte. »Das finde ich auch. Von Edwards Ermordung abgesehen, muss für Anne eine dauerhafte Regelung getroffen werden.« Sie warf ihm unter gesenkten Wimpern einen Blick zu. »Du bist

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