Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
selbständig zu führen. So mussten auch hierfür Vorkehrungen getroffen werden.
    Ives dachte über das Problem eine Zeit lang nach und sagte dann: »Ich glaube, dass wir die nächsten Jahre unsere Zeit zwischen Harrington Chase und Gatewood teilen müssen. Es ist die einzig mögliche Lösung. Ich kann mein eigenes Zuhause nicht aufgeben, kann aber fairerweise nicht erwarten, dass Marcus seines aufgibt. Was meinst du? Wird das gehen?«
    Sophy, deren Herz übervoll war, hatte nur genickt, von seiner Umsicht so gerührt, dass sie kaum sprechen konnte.
    Bei ihrer Ankunft am Berkeley Square wurden sie mit Pauken und Trompeten empfangen. Die Kutsche hatte kaum angehalten, Sophy war gerade ausgestiegen, als die Haustür weit aufgerissen wurde und Marcus, Phoebe, Anne und sogar Lady Beckworth die Stufen heruntereilten, um sie herzlich und ohne Rücksicht auf Förmlichkeit zu begrüßen.
    Sophy und Ives, die diese überschwängliche Begrüßung lachend über sich ergehen ließen, wurden nun ins Haus geleitet, wobei alle durcheinander schwatzten. Mit leuchtenden Augen rief Sophy aus: »Du meine Güte! Hätte ich gewusst, dass ein paar Tage Abwesenheit so viel Begeisterung für meine Anwesenheit wecken, hätte ich euch öfter verlassen.«
    Marcus grinste sie an. »Du hast uns gefehlt«, sagte er, »aber das ist nicht der Grund für unsere Freude und Erleichterung.« In seinen Augen blitzte Erregung. »Sophy! Stell dir vor! Letzte Nacht wurde hei uns eingebrochen!«

12
    »Eingebrochen!«, wiederholte Sophy entgeistert. Ihr Lächeln erlosch. »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen!«
    »Nein, nein«, fiel Lady Beckworth ein, deren runde Wangen vor Entrüstung bebten. »Ein Dieb ist ins Haus eingedrungen. Sicher bewahrte uns nur der Umstand, dass Marcus nicht schlafen konnte und sich aus der Bibliothek ein Buch holen wollte, davor, in unseren Betten ermordet zu werden.«
    Stirnrunzelnd scheuchte Ives alle aus dem Hauptkorridor in den Salon. »Was ist passiert?«, fragte er besorgt.
    Mit glänzenden Augen und ziemlich aufgeregt berichtete Marcus: »Als ich den Gang entlangging und Licht unter Sophys Zimmertür hervordringen sah, kam es mir verdammt merkwürdig vor. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man in ihrem Zimmer eine Kerze hatte brennen lassen, doch ich habe auch keinen Dieb hinter der Tür vermutet, ebenso wenig, wie er mich erwartete. Ich weiß nicht, wer von uns verblüffter war, als ich die Tür öffnete und plötzlich einen maskierten Kerl in schwarzem Domino vor mir sah, der einen von Sophys kristallenen Parfümflakons in einen Sack steckte. Ehe ich einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte er die Kerze ausgepustet, sich auf mich gestürzt und mich niedergeschlagen.«
    Marcus rieb sich unbewusst die Schläfe, auf der bei näherem Hinsehen eine leichte Schürfwunde zu bemerken war. »Er holte mit dem Sack gegen meinen Kopf aus und traf mich so fest, dass ich fast das Bewusstsein verloren hätte.« Marcus sah unglücklich drein. »Als ich mich aufrichtete und zur Besinnung kam, war er über alle Berge.«
    »Hochinteressant«, sagte Ives nachdenklich. »Weiß man schon, ob etwas gestohlen wurde?«
    »Nicht sehr viel, soweit wir beurteilen können«, gab Marcus zurück. »Emerson und die Haushälterin ließen die Dienstboten Nachschau halten. Sie entdeckten, dass einige Dinge fehlten - ein Satz kleiner Silberschüsseln und ein Silberkandelaber aus dem Speisezimmer sowie einige der mit Edelsteinen verzierten Schnupftabakdosen aus Vaters Sammlung in der Bibliothek.« Er sah Sophy entschuldigend an. »In deinem Zimmer herrscht totales Chaos! Ich vermute, dass ich ihn ertappte, ehe er Zeit hatte, die anderen Räume gründlich zu durchsuchen,«
    »Wurde Sophys Zimmer schon wieder in Ordnung gebracht?«, fragte Ives scharf.
    Ein unsicherer Ausdruck zeigte sich in Marcus Gesicht. »Nein. Die Mädchen wollten eben damit anfangen, als Ihr Diener Ashby eintraf. Als er die Neuigkeit hörte, bat er mich, die Dienstboten vom Aufräumen abzuhalten und die Türen zu Sophys Zimmer zu versperren. Er sagte, Ihr würdet sehen wollen, wie es darin aussieht.«
    Ives lächelte. »So ist es. Aus der genauen Durchsuchung des ... hm ... Trümmerfeldes kann man einiges schließen.«
    »Aber wie gelangte er ins Haus?«, fragte Sophy, noch immer geschockt. »Konnte man das feststellen?«
    Lady Beckworth war es, die antwortete: »Doch, das konnten wir, meine Liebe. Die Tür zum Wintergarten stand weit offen, der Schlüssel lag auf dem Boden.

Weitere Kostenlose Bücher