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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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auf, als sie den Raum betrat. Die Wachsamkeit, die sich den Tag über gelegt hatte, war wieder spürbar, er seufzte. Er hatte nicht erwartet, dass eine Nacht in seinen Armen alle ihre Ängste besiegen würde, doch er hatte erwartet, Fortschritte erzielt zu haben. Ihr nervöser Blick, der seinem auswich, ihre höflichen Bemühungen, eine Berührung mit ihm zu vermeiden, zeigten Ives deutlich, dass dem nicht so war.
    Sie verweigerte sich ihm nicht. Nachdem sie gespeist und einen angespannten Abend mit einem Kartenspiel verbracht hatten, wies sie ihn nicht ab. Doch er war sich jeden Moment bewusst, dass er vorsichtig sein musste, sie war wie ein scheues Tier, das beim ersten Anzeichen von Gefahr verschreckt die Flucht ergreift. Da er sie umwarb und liebkoste wie am Abend zuvor, war ihre Vereinigung so süß und so leidenschaftlich wie beim ersten Mal.
    Obwohl er lieber geblieben wäre, verließ er sie nach einiger Zeit, in der sie träge Küsse und behutsame Liebkosungen ausgetauscht hatten, um sein eigenes kaltes, einsames Bett aufzusuchen. Es hätte ihn sehr aufgemuntert zu wissen, dass Sophy seinen Abschied mit gemischten Gefühlen sah, mit Erleichterung und einem merkwürdigen Bedauern, dass er nicht die ganze Nacht bei ihr blieb.
    Am Mittwoch nahm Ives sie zu Besuchen bei einigen seiner Pächter und deren Familien mit. Beim Anblick der gut geführten Farmen und adretten Cottages, der lächelnden Gesichter ihrer Bewohner, der Art, wie die Familien herausstürzten und ihr Gig umringten, um die junge Frau des Herrn zu sprechen und kennen zu lernen, konnte sie nicht umhin, an den schändlichen Zustand der Farmen Simons zu denken, an die mürrischen, verbitterten Mienen seiner Pächter. Ives pflegte sein Land und die Menschen, die es bearbeiteten, offenbar sorgsam. Als er in dieser Nacht zu ihr kam und sie sich in der Schwindel erregenden Leidenschaft verlor, die er so leicht in ihr weckte, musste sie sich eingestehen, dass er genauso pfleglich mit seiner Frau umging, die er kraftvoll pflügte und in die er seine Saat tief versenkte ...
     
    Da sie geplant hatten, am Donnerstag nach London zurückzukehren, herrschte am nächsten Morgen im Haus einige Unruhe. Schon frühmorgens wurden ihre Koffer gepackt und mit Ashby und Peggy vorausgeschickt. Nach einem gemütlichen Frühstück folgten Sophy und Ives einige Stunden später.
    Die Rückfahrt nach London unterschied sich gewaltig von der Fahrt aufs Land. Sophy war entspannt und ohne Angst, wenngleich sie ihre Befangenheit noch nicht ganz abgelegt hatte. Ihr Misstrauen war noch vorhanden, ihre Angst vor dem Eheleben aber hatte so nachgelassen, dass sie sich zu ihrer eigenen Verwunderung immer mehr auf die nächtlichen Besuche ihres Mannes freute. Irritiert registrierte sie, dass die Erinnerung an ihre Liebesnächte sie auf verwirrende Weise ganz plötzlich und unerwartet überfiel, in ihren Brüsten ein Prickeln erzeugte und feuchte Glut in ihren Lenden erzeugte.
    Auf der Fahrt nach London waren viele praktische Dinge zu besprechen, und als die Außenbezirke der Stadt in Sicht kamen, hatten sie etliche Entscheidungen getroffen. Es war am einfachsten, wenn die Angehörigen von Ives' Personal, auf die er nicht verzichten konnte, ins Stadthaus der Graysons am Berkley Square übersiedelten. Sein eigenes Haus wollte er schließen und die restlichen Dienstboten nach Harrington Chase schicken.
    Edwards Tod bedeutete eine große Wende in Marcus' und Phoebes Leben. So war Ives' zuversichtlich, gemeinsam mit Sophy als Treuhänder des Besitzes der Graysons fungieren zu können. Edward konnte das Vermögen nicht mehr willkürlich plündern, und Marcus würde mit Ives' und Sophys Hilfe endlich lernen, die Zügel seines großen Gutes in die Hand zu nehmen. Für Phoebe waren die Veränderungen weniger drastisch. Zur gegebenen Zeit würde sie ihr gesellschaftliches Debüt machen und eine exzellente Partie abgeben. Wie Sophy zu Ives sagte, besaß Phoebe nicht nur ein hübsches Gesicht und ein liebreizendes Wesen, sondern auch ein Vermögen, das trotz Edwards Entnahmen noch immer sehr stattlich war. Sie kamen überein, dass Phoebe und Anne bei ihnen auf Harrington Chase leben sollten, worauf Ives hinzugefügt hatte, dass auch Marcus immer willkommen sein würde.
    In weniger als einem Monat würden sie London verlassen, Marcus würde nicht gewillt sein, Gatewood auf unbestimmte Zeit aufzugeben und bei ihnen auf Harrington Chase zu leben, mit neunzehn Jahren war er aber noch zu jung, das Gut

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