Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
irgendein Verbrecher aus L.A. hätte dich fast vergewaltigt. Du hast einen Flugzeugabsturz überlebt und eine elende Woche im Dschungel. Jake Dawson war deine einzige Verbindung zur Außenwelt. Wenn der Kerl nur ein kleines bisschen nett zu dir war, konntest du gar nicht anders, als dich in ihn zu verlieben.«
    »Du meinst das Stockholm-Syndrom«, sagte Allie grimmig.
    »Ja, genau!«
    »Das ist es aber nicht.«
    »Willst du etwa sagen, du hast dich wirklich in ihn verliebt?«
    Allie seufzte. »Ich hab versucht, es nicht zu tun - wirklich. Aber Jake ist einfach so ... er ist so ...« Sie schüttelte den Kopf. Wie sollte man einen Mann wie Jake beschreiben? Vielleicht genau so. Er war so sehr ein Mann.
    »Denk dir nichts. Ich glaube, ich weiß, was du meinst.« Etwas in Barbs Stimme stachelte Allies Neugier an. »Tust du das?«
    Barb nickte. Sie war nicht die Sorte Frau, die gleich rot wurde, aber auf ihren Wangen war definitiv ein Anflug von Farbe zu sehen.
    »Du auch?«, fragte Allie.
    »Nicht ganz, aber ich bewege mich auf einem schmalen Grat. Wenn ich nicht aufpasse, bin ich verloren.«
    »Wer ist es?«
    Barb fing an, die halb leeren Kartons mit dem chinesischen Essen zuzufalten, genug für eine weitere Mahlzeit für sie und die Kinder. »Dan Reynolds.«
    »O mein Gott!«
    »Ja, das habe ich mir auch gedacht.«
    »Aber, das ist doch wunderbar. Dan ist ein toller Typ. Als Chrissy und er etwas miteinander hatten, da habe ich gehofft, es könnte klappen mit den beiden. Aber Chrissys Geschmack ging
    halt doch eher in die Donnie-Markham-Richtung. Wenn Dan an dir interessiert ist ...«
    »Außer, dass er mit mir ins Bett gehen möchte, bin ich mir da nicht so sicher.«
    »Dummerweise weiß ich, woran Jake Dawson nicht interessiert ist. Er hat eine Vergangenheit, und außerdem ist er ein Undercover-Agent. Er hat klargestellt, dass wir keine Zukunft haben, und ich vermute mal, er hat Recht. Aber ich vermisse ihn so, es bringt mich fast um. Jedes Mal, wenn ich ihn im Fernsehen sehe, will ich nur noch den Kopf unters Kissen stecken und heulen.«
    »So schlimm?«
    »Schlimmer. Mit ihm zusammen zu sein, das war ... war ... der Himmel.«
    »Aber du kannst nicht ewig weinen.«
    Allie seufzte und lehnte sich zurück. »Glaub mir, das weiß ich. Wenn ich einen Weg gefunden habe, mich in ihn zu verlieben, dann finde ich auch einen, mich zu entlieben. Und das ist genau das, was ich tun werde.«
    »Schön für dich.« Barb wischte sich an einem Küchenhandtuch die Hände ab. »Lass uns einen Pakt schließen. Männer machen doch immer nur Probleme. Wir finden einen Weg, wie wir über sie hinwegkommen.«
    »Warte einen Augenblick. Bist du sicher, dass du über Dan hinwegkommen willst? Wenn ich du wäre ...«
    »Ich bin ein viel zu großer Feigling. Außerdem muss ich an die Kinder denken. Ich habe es schon einmal verpatzt. So etwas kann ich mir nicht noch mal leisten.«
    »Du hörst dich an wie Jake.«
    Das gab Barb zu denken. Sie sammelte die schmutzigen Messer und Gabeln ein, legte sie ins Spülbecken und drehte das Wasser auf. »Dan hat ein kleines Segelboot. Er will mich und die Kinder diesen Sonntag mit hinausnehmen.« »Was hast du ihm geantwortet?«
    »Ich habe gar nichts geantwortet.
    »Mach es, Barb, gib ihm eine Chance.«
    »Ich nehme an, das ist das, was du tun würdest.«
    »Verdammt richtig. Wenn ich glauben würde, dass es vielleicht klappen könnte, dann würde ich genau das machen.«
    Aber in Allies Fall war dem nicht so. Das hatte Jake klargestellt.
    »Was willst du gegen diese Armee aus Reportern unternehmen, die bei dir vor der Tür steht?«, fragte Barb. »Sie werden nicht einfach so verschwinden.«
    »Richtig. Ich wünschte, ich könnte ihnen etwas Brauchbares mitteilen, etwas, das der Polizei hilft, Baranoff zu fangen, aber leider kann ich das nicht.«
    »Sie wollen deine Geschichte, Allie. Und sie werden nicht verschwinden, bis du sie ihnen erzählt hast.«
    »Ich weiß. Das Beste wird sein, ich bringe es hinter mich. Morgen früh rufe ich die lokalen Fernsehstationen an. Sobald sie haben, was sie wollen, werden sie mich in Ruhe lassen.«
    Zumindest hoffte sie das.
    Das Letzte, was sie wollte, war der Vergangenheit nachhängen. Sie wollte die letzten drei Wochen vergessen und ihr Leben weiterleben. Sie wollte Jake Dawson vergessen, und genau das würde sie auch tun.
     
    Martin Biggs legte den Hörer auf und murmelte ein Schimpfwort. Fast drei Wochen waren seit dem fehlgeschlagenen Versuch vergangen, Felix

Weitere Kostenlose Bücher