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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit den Tränen.
    »Ich kann das alles immer noch nicht glauben«, sagte Barb. »Und dir geht es wirklich gut?« Sie trat einen Schritt zurück und begutachtete Allies inzwischen etwas längeres blondes Haar und ihre sonnengebräunte Haut, die um vieles dunkler war als zuvor.
    Allie lächelte, was ihr nicht so leicht fiel, wie es hätte der Fall sein müssen. »Es geht mir gut. Manchmal kann ich selber kaum glauben, was passiert ist.«
    In diesem Augenblick kamen die Jungs herein.
    »Mom hat sich große Sorgen gemacht«, sagte Pete.
    »Ich weiß. Deine Mutter ist eine wunderbare Freundin.«
    »Mom hat gesagt, du bringst was vom Chinesen mit«, sagte Ricky mit einem Blick auf die Tüte in Allies Hand. » Ich liebe chinesisches Essen.«
    Allie lachte. Die Jungs waren prima. »Ich habe etwas für euch.« Sie griff in die Tasche ihrer Jeans und holte eine kreisrunde Muschel, einen so genannten Sanddollar, und eine Schneckenmuschel heraus, die sie am Strand von Ambergris Caye gefunden hatte. »Macht die Augen zu.«
    Sie vertauschte die Muscheln und nahm eine in jede Hand. »Okay, jetzt sucht sich jeder eine Hand aus.« Die beiden trafen ihre Entscheidung, und jeder bekam seine Muschel.
    »Danke«, sagte Pete mit einem Grinsen, das Allie so sehr an Miguel erinnerte, dass sie augenblicklich einen Kloß im Hals hatte.
    Sie dachte an den kleinen mexikanischen Jungen und an all das, was sie in den letzten Wochen erlebt hatte. Alles an ihr schien sich verändert zu haben, seit sie San Diego verlassen hatte. Sie versuchte, an die guten Dinge zu denken, die wunderbaren Menschen, die sie getroffen hatte, und auch daran, dass sie einen Teil der Welt zu sehen bekommen hatte, der den meisten Menschen verborgen blieb. Es war das Abenteuer ihres Lebens gewesen, aber Jake und Miguel verloren zu haben schien alles zu überwiegen.
    Dann riss Barb sie aus ihren Gedanken. »Los, ihr zwei. Lasst Allie in Ruhe, und geht euch die Hände waschen. Dann bekommt ihr euer chinesisches Essen.«
    Die Jungs liefen davon, und Barb sah Allie an. »Etwas an dir hat sich verändert. Ich bin aber noch nicht ganz sicher, was.« Sie nahm Allie die Tüte mit dem chinesischen Essen aus der Hand und ging zur Küche. »Komm, wir lassen die Kinder vorm Fernseher essen und setzen uns in die Küche, wo wir ungestört reden können.«
    Barb steckte Löffel in die Papierbehälter mit Chop-Suey, gebratenem Reis und einer Extraportion Schweinefleisch süßsauer, dann verteilte sie Gabeln und Pappteller, und alle nahmen sich zu essen.
    »Also, erzähl, was passiert ist«, sagte Barb, als sie zehn Minuten später allein am Küchentisch saßen. »Deine Mom hat gesagt, du seist auf Baranoffs Boot gewesen, als es gerade nach Mexiko ausgelaufen ist, und so hätte alles angefangen.«
    Allie seufzte bei dem Gedanken an den Tag, an dem sie sich an Bord der Dynasty II geschlichen hatte; er schien einem anderen Leben zu entstammen. »Ich wollte mich nur schnell auf der Jacht umsehen, ob ich vielleicht irgendetwas finde, das mit Chrissys Tod zu tun haben konnte. Das Nächste, was ich mitbekommen habe, war, dass wir aus dem Hafen ausgelaufen sind.« Allie erzählte ihrer Freundin die nächste halbe Stunde lang, was in den Wochen danach so alles passiert war.
    »Es war unglaublich«, kam sie zum Ende. »Das Unglaublichste, was mir in meinem ganzen Leben passiert ist.«
    Barb schluckte einen ganzen Mund voll Chop-Suey. »Kann ich mir vorstellen. Das heißt, wenn ich genau darüber nachdenke, kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen.« Sie nahm sich noch etwas vom gebratenen Reis. »Ich habe den Typen von der ATF, diesen Dawson, im Fernsehen gesehen. Ziemlich großer Kerl. Sieht er in natura auch so gut aus?«
    Allie schüttelte den Kopf. »Besser.«
    »Wow.«
    »Ja, wow.«
    Barbs blaue Augen weiteten sich mit einem Mal. »O mein Gott - das ist es! Das ist es, was dich so verändert hat. Du hast mit ihm geschlafen, oder?«
    Allie antwortete nicht. Es fiel ihr schwer, den Bissen süßsaures Schweinfleisch zu schlucken.
    »Du brauchst nichts zu sagen. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.« Barb betrachtete sie mit geschultem Blick und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Du hast dich doch nicht etwa in ihn verliebt?«
    Der Bissen Fleisch drohte, ihr im Hals stecken zu bleiben. Allie dachte an Jake und blinzelte gegen die aufsteigenden Tränen an.
    »O mein Gott, du hast dich verliebt!« Barb nahm sie bei der Hand. »Ist schon okay. Man hat dich entführt und misshandelt, und

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