Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
trockenen Erdboden.
    Allie stand am runden Küchentisch und atmete den Duft des frisch gebrühten Kaffees ein, der zweiten Kanne heute Morgen. Eine halb leere Schachtel Doughnuts stand auf dem Tisch, aber es war die gepolsterte, mit Samt ausgeschlagene offene Schatulle neben den Doughnuts, die ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchte.
    Sie starrte die glitzernde goldene Maske an, die in den dicken schwarzen Samt eingebettet vor ihr lag. Stechende Jadeaugen starrten aus einem beklemmenden Gesicht zurück, das über tausend Jahre alt war. Der Himmelsdrachen, der Sonnengott: Itzamna.
    In einer Mischung aus Ehrfurcht und Scheu streckte Allie die Hand aus und berührte die schimmernde Goldmaske. Sie erinnerte sich daran, als sie die Maske zum ersten Mal gesehen hatte - im Haus des Generals am Morgen der Razzia und sie erinnerte sich auch an Ricos selbstgefälliges Gesicht, als er die Maske vor ihnen auf den Tisch gestellt hatte. Und sie fragte sich, wie viele unbezahlbare Artefakte er wohl gestohlen hatte, bevor er den ultimativen Preis für seine Taten hatte zahlen müssen.
    Allie dachte an Belize, und die Erinnerung an die Tage, die sie dort verbracht hatte, traf sie mit verstörender Wucht. Jakes Gesicht tauchte auf, was sie ihm seit Wochen nicht gestattet hatte, und ihr Herz zog sich vor Schmerz zusammen. Sie verfluchte ihn lautlos. Warum hatte sie sich je auf einen Mann wie Jake eingelassen? Sie hatte doch von Anfang an gewusst, dass diese Affäre in einem Desaster enden würde. Dennoch fragte sie sich, wo er war und was er wohl gesagt hätte, hätte er gewusst, dass sie dem FBI den Gefallen tat, bei der Ergreifung Baranoffs zu helfen. Ob es ihm recht gewesen wäre?
    »Miss Parker?« Sie blickte auf und sah einen der FBI-Agenten, die sie am gestrigen Morgen aufgesucht hatten, um mit ihr zu sprechen, in der Küchentür stehen. Special Agent Duchefski war circa dreißig Jahre alt, braunhaarig und dunkeläugig. Er trug immer noch denselben übereifrigen Gesichtsausdruck zur Schau wie bei ihrer ersten Begegnung. »Sind Sie bereit?«
    Sie seufzte, nickte und ging ins Wohnzimmer, wo ein anderer FBI-Agent namens Eddie Morris wartete. Morris war etwa fünf Jahre älter und hatte unglaublich kurzes rotblondes Haar. Er trug, obwohl sie drinnen waren, eine Sonnenbrille.
    Agent Morris wartete auf sie, während sie sich den Regenmantel aus dem Schlafzimmer holte. Sie hatten entschieden, dass es das Beste war, wenn Allie sich gleich mit dieser Eve Holloway traf, weil die Frau ihr dann vermutlich eher glaubte, und Eves Tagesablauf war vorhersehbar genug, dass ein Treffen sich arrangieren ließ.
    »Was zur ...?« Agent Morris drehte sich um, weil jemand an die Tür hämmerte. Duchefski durchquerte den Raum, um nachzusehen, wer da einen solchen Wirbel veranstaltete. Er drehte den Türknauf, öffnete und trat zurück, um eine nur allzu vertraute Gestalt in die Wohnung stürmen zu lassen.
    Allie schluckte. »Jake ...«
    Er trug einen langen Regenmantel aus Segeltuch, der beim Gehen aufflog, Jeans, ein hellgelbes Button-down-Hemd und ein Tweedsakko.
    Was für ein Anblick! Sie hatte vergessen, wie selbstbewusst er sich bewegte, wie sehnig und braun gebrannt er war, wie unglaublich männlich er wirkte.
    »Was ... was machst du denn hier?« Sie mochte das eine oder andere vergessen haben, aber nicht den wütenden Gesichtsausdruck und die fesselnden blauen Augen, die sie wie Laserstrahlen durchdrangen.
    »Machst du Witze? Hast du dir nicht denken können, dass ich herkomme, sobald ich herausfinde, wer hier dumm genug ist, freiwillig den Köder für Baranoff zu spielen?«
    Dieses hier war bei all den Szenarien, die sie sich für ein Wiedersehen mit Jake ausgemalt hatte, nicht dabei gewesen. Ein Adrenalinschub durchzuckte sie. »Was redest du da? Ich habe mich erboten, bei seiner Ergreifung zu helfen. Ich bin doch kein Köder!«
    »Beruhigen Sie sich, Miss Parker«, schaltete Agent Morris sich ein. »Dawson, Sie sind hier fehl am Platz. Sie haben hier nichts zu sagen. Ihr Auftrag ist erledigt.«
    Ein hartes Lächeln spielte um seinen Mund. »Falsch. Mein Auftrag ist erledigt, wenn ihr Baranoff habt. Bis dahin bin ich beauftragt, für Miss Parkers Sicherheit zu sorgen.«
    »Quatsch«, sagte Duchefski.
    »Rufen Sie Ihren Boss an. Er wird Ihnen sagen, dass Sie, was Miss Parker betrifft, an mich zu berichten haben.«
    »So geht das nicht.« Morris marschierte auf ihn zu. »Sie können hier nicht einfach so hereinplatzen und ...« Als Jake ihn mit

Weitere Kostenlose Bücher