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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Schutz« brauchte.
    Harley Adams war ein Stammgast, ein älterer Mann, der das Soldier of Fortune -Magazin las, zu allen Schießvorführungen ging und offenkundig einen Schrank voller Waffen besaß, nur für den Fall, dass er einmal eine brauchen sollte.
    Den Revolver mit beiden Händen haltend, so wie Jake es ihr gezeigt hatte, drückte sie die Schlafzimmertür gerade rechtzeitig wieder auf, um Richard Blake in den Taschen seines teuren italienischen Sportmantels wühlen zu sehen. »Hier, nehmen Sie meine Brieftasche - da sind mindestens vierhundert Dollar drin!«
    »Wer, zur Hölle, sind Sie?«, fragte Jake und zog Richard am Revers hoch.
    »Ist schon in Ordnung, Jake.« Allie ließ die Waffe ungesehen im Bücherregal verschwinden und eilte durchs Wohnzimmer. »Das ist Richard Blake, ein Rechtsanwalt. Richard ist ein Freund von mir.« Na ja, nicht wirklich ein Freund. Eher ein Ärgernis. Wie ein Pickel am Hintern.
    »Ich wollte Allie besuchen«, sagte Richard, um seine Würde ringend, als Jake endlich seinen Mantel losließ. »Ich hätte vielleicht erst anrufen sollen. Es war so ein Impuls. Ein Stück weiter die Straße hinunter gibt es ein fabelhaftes chinesisches Restaurant. Ich dachte, wir beide könnten vielleicht essen gehen.«
    Allie ächzte. Die Vorstellung, noch so einen drögen Abend mit Richard zu verbringen, reichte aus, sie auf immer vom Essen abzuhalten.
    Jake sah aus, als hätte er dem Typen am liebsten den Hals umgedreht. Richards Blick schoss herum, als suche er einen Fluchtweg.
    »Tut mir Leid, Richard«, sagte Allie. »Aber wie du siehst, haben wir schon etwas anderes vor.«
    Es läutete an der Tür, und Jake fluchte leise. »Wo sind wir denn hier gelandet - an der Grand Central Station?«
    »Vermutlich das China Palace. Unsere Bestellung müsste jetzt irgendwann kommen.«
    »Ich denke, ich gehe jetzt lieber«, sagte Richard hastig.
    »Gute Idee«, erwiderte Jake. Er linste durch den Türspion, schien zufrieden zu sein und öffnete. Richard stürzte hinaus, als habe das Apartment Feuer gefangen.
    Jake stellte die zwei großen Tüten mit chinesischem Essen neben die Lampe am Ende des Tischs, bezahlte den Lieferjungen und schloss mit Nachdruck die Tür. »Wer, zur Hölle, ist Richard Blake?«
    »Sagte ich doch - ein Freund.«
    Harte blaue Augen durchbohrten sie förmlich. »Hat ja nicht lange gedauert, einen Ersatz zu finden.«
    Sie zuckte die Achseln, als sei sein Interesse an der Angelegenheit ohne Belang.
    »Was kümmert dich das? Wenn das FBI nicht meine Hilfe bräuchte, hättest du mich ohnehin nie wiedergesehen.«
    »Sieht so aus, als sei dir daran auch nicht gelegen gewesen.«
    Ein paar Herzschläge vergingen. Allie hatte nicht vor, unter seinen bohrenden Blicken zu vergehen, also nahm sie eine der Tüten und ging damit in die Küche. Jake folgte ihr mit der anderen.
    Nachdem sie die Tüten auf dem runden Eichentisch abgestellt hatte, drehte Allie sich nach ihm um. »Wie gesagt, Richard ist ein Freund. Um die Wahrheit zu sagen, ich finde ihn nicht im Mindesten attraktiv.«
    Jake betrachtete sie einen Augenblick lang, dann streckte er die Hand aus und fuhr ihr mit dem Finger übers Kinn. »Und was ist mit mir? Findest du mich noch attraktiv?«
    Ein kleiner Schauder lief über ihre Haut. Allie bemühte sich, es zu ignorieren, aber ihr Herz hämmerte wie wild. Allein der Anblick dieser harten Männermuskeln reichte aus, ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen, und es war nicht das chinesische Essen, worauf sie Lust hatte.
    »Das Essen wird kalt«, sagte sie und drehte sich weg. »Wir sollten langsam anfangen.«
    Jakes hungriger Blick bedeutete ihr, dass er genau das im Sinn hatte. Doch dann kehrte die sorgsam kultivierte Selbstbeherrschung an ihren Platz zurück. »Gute Idee, ich hole die Teller.«
     
    In dem Raum, der einst Chrissy Chambers' Schlafzimmer gewesen war, aufs schmale Doppelbett gestreckt, faltete Jake das dünne Schaumstoffkissen zusammen, stopfte es sich unter den Kopf und hoffte, etwas von dem dringend nötigen Schlaf zu bekommen.
    Draußen im Wohnzimmer löste Duchefski ihn für die nächsten sechs Stunden ab, obwohl niemand ernsthaft mit Problemen rechnete, dazu war es noch zu früh. Dennoch konnte Jake nicht einschlafen. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, fiel ihm wieder dieser Schlag ein, der ihn wie ein Felsen auf die Brust getroffen hatte, als er die Wohnung betreten und Allie im Wohnzimmer hatte stehen sehen.
    Jesus, was war nur los mit ihm? Er hatte hundert

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