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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tür klopfte.
    »Entschuldigen Sie die Störung.« Viktor Ivanov hatte früher dem KGB angehört. Er und seine Frau Irina, beides russische Emigranten, lebten illegal in den USA und zwar in einem kleineren Haus am anderen Ende des Grundstücks. Sie kümmerten sich um das wirklich sehr private Haupthaus mit seinen gut acht Quadratkilometern Land, und Viktor erledigte, wenn es nötig war, auch andere, anspruchsvollere Aufgaben.
    Das Paar war tief verschuldet und ganz von Baranoff abhängig. Was einer der Gründe war, weshalb er ihnen vertraute.
    »Ich fahre in die Stadt«, sagte Viktor. »Brauchen Sie etwas?«
    »Nicht dass ich wüsste. Danke, Viktor.« Viktor war ein großer, blonder Mann, kräftig, mit breiter Brust und sehr intelligent, der sehr zu schätzen wusste, was Baranoff für ihn getan hatte. Er machte die Tür hinter sich zu, und ein paar Sekunden später klingelte Baranoffs Handy.
    Wie schon das Haus, so war auch das Telefon auf einen anderen Namen registriert, Douglas Preston, dem das Haus auch gehört hatte - der aber bereits seit zehn Jahren tot war. Diese Dinge ließen sich arrangieren, wenn man genug Geld zur Verfügung hatte, und Baranoff hatte mehr als genug.
    Er klappte das Handy auf und wusste schon jetzt, wer ihn da anrief. Er hatte Eve die Nummer vor vielen Jahren gegeben, denn er hatte eine Kontaktperson gebraucht, egal wie die Lage war, und er wusste, er konnte ihr vertrauen, genau wie Viktor und Irina. Eve war jahrelang in ihn verliebt gewesen, eine Art von Liebe, die die rein körperliche Ebene durchaus verließ. In gewisser Weise liebte er sie wohl ebenfalls.
    »Ja?«
    »Diese Miss Parker hat mich heute früh kontaktiert. Sie sagt, sie besäße etwas, woran Sie interessiert sein könnten. Sie erwähnte den Namen Itzamna.«
    Sein ganzer Körper war plötzlich in Alarmbereitschaft. »Sprechen Sie weiter.«
    »Sie war überaus vorsichtig. Sie hat nichts gesagt, was man gegen sie verwenden könnte, aber ihre Telefonnummer hat sie mir gegeben.«
    Die Fragen schössen ihm förmlich durch den Kopf. »Ich kümmere mich darum. Danke, Eve.« Er wollte schon auflegen.
    »Felix?« »Ja?«
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Natürlich, meine Liebe, mir geht es gut. Danke der Nachfrage.« Er klappte das Handy zu. Der nächste Anruf, den er tätigte, erreichte eine Kontaktperson in Belize. Der Mann rief ihn drei Stunden später zurück. Die Maske des Itzamna war nicht unter den Artefakten, die den Behörden übergeben worden waren. Jemand schien sie während der Razzia auf dem PRA-Ge- lände gestohlen zu haben.
    Baranoff lächelte, als er das Handy zuklappte, denn er wusste genau, wer dafür verantwortlich war. Diese Mary Alice Parker hatte sich schon viel zu lange in seine Angelegenheiten eingemischt. Diesmal würde sie es bereuen.
    Zum richtigen Zeitpunkt würde er dafür sorgen, dass sich jemand des Mädchens annahm, selbstverständlich nicht, bevor er hatte, was er wollte.
    Nicht, bevor die Maske des Itzamna ihm gehörte.

25
     
    Allie ignorierte Jake den restlichen Nachmittag über und hielt sich so weit wie möglich von ihm fern. Aber in einer so kleinen Wohnung ließ sich ein zweihundert Pfund schwerer Zwei-Meter-Mann nicht so ohne weiteres ignorieren. Schließlich ging sie in ihr Schlafzimmer und ließ Jake im Wohnzimmer allein. Das gemütliche Zimmer, ganz in Weiß- und Rosatönen, mit genaschten Gardinen in Lochstickerei, einem rosengemusterten Quilt und einem Dutzend Kissen auf dem Bett, dieses Zimmer war normalerweise ein heiterer Zufluchtsort, aber heute war es beengend.
    Durch die offene Tür sah sie Jake herumlaufen. Er sah gar nicht fern, wie sie angenommen hatte.
    »Ich muss hören können, ob irgendwer die Treppe heraufkommt«, sagte er, und griff stattdessen zu einem Magazin, einem National Geographie mit einem Artikel über die Tiere des Regenwalds. Eins der Mädchen aus dem Raucous Raven hatte es ihr an dem Tag, als sie wieder zur Arbeit gekommen war, geschenkt.
    Allie hatte den Bericht nicht gelesen. Er erinnerte sie zu sehr an Jake. Sie beobachtete ihn, wie er das Magazin durchblätterte, und in ihrem Kopf hörte sie plötzlich eine ungewöhnlich gehässig klingende Stimme: Ich hoffe, er kriegt Schmerzen in seinem - Sie brachte die boshafte Stimme zum Schweigen, indem sie die Tür ihres Schlafzimmers schloss.
    Sie arbeitete seit zwei Wochen wieder im Raucous Raven, und in ihrer Freizeit bemühte sie sich, während ihres Website-Administrations-Kursus bei Total Training Solutions Anschluss

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