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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Kratzer an Stirn und Hals, aber abgesehen davon, schien sie in Ordnung zu sein.
    Er nahm wieder ihre Hand, und sie rannten los, kletterten über umgerissene Bäume, bahnten sich zwischen nassen Ästen und Blättern einen Weg und versuchten, so weit wie möglich wegzukommen, um in Sicherheit zu sein, falls die Maschine in die Luft flog.
    Hinter einem dicken Baumstamm zog er sie nach unten. Beide außer Atem, lehnten sie sich dagegen. Allie beobachtete minutenlang den Rumpf. Sie warteten beide auf den Knall der Explosion, wobei Jake insbesondere nach irgendwelchen Bewegungen im Umfeld oder auch innerhalb der Maschine Ausschau hielt. Wenn Roberto noch am Leben war, dann hatte er auch eine Waffe.
    Und seine erste Handlung würde es sein, sie beide zu erschießen.
    Die Minuten vergingen. Allie schaute Jake an und schien langsam zu begreifen, was geschehen war. Ihr Gesicht war weiß wie Schnee, und sie begann zu zittern. Sie schlang die Arme um den Oberkörper, aber das zittern wurde nur noch schlimmer.
    Verdammt, er wünschte sich, all das wäre nie geschehen, dass er sie vor alledem hätte bewahren können, aber Reue hatte jetzt keinen Sinn.
    »Locker bleiben«, sagte er. »Alles wird gut.« Er nahm sie sacht in die Arme, und sie ließ es zu. »Der Flieger ist abgestürzt, aber wir sind am Leben. Nur das zählt.«
    Sie nickte an seiner Brust. »Ich weiß. Eine Minute noch, dann hab ich mich erholt. Ich kann ... ich kann bloß nicht mit diesem Zittern aufhören.«
    Er umarmte sie fester, und endlich ließ das Zittern nach. Langsam entspannte sich ihr Körper. Sie holte tief Luft, trat ein Stück zurück und runzelte die Stirn, als sie das Blut sah, das aus dem Schnitt an seinem Kopf lief.
    »Du hast dich verletzt.«
    »Nur ein paar Schnitte und Kratzer. Nichts Ernstes.« Allie überhörte das. Sie drehte sich um, schnappte sich die Segeltuchtasche und zog ein paar von diesen kleinen Kleenex-Päckchen heraus, die Frauen immer mit sich herumzuschleppen schienen. Mit einem davon wischte sie ihm das Blut von der Stirn, dann begutachtete sie den Schnitt, der genau unterhalb des Haaransatzes verlief.
    »Es ist nicht so schlimm«, sagte er wieder. »Kopfwunden bluten einfach stark.«
    Sie antwortete nicht, sondern wischte ihm nur vorsichtig das Blut vom Gesicht und drückte das Kleenex anschließend so lange auf den Schnitt, bis die Blutung nachließ und endlich ganz aufhörte. Dann knüllte sie das Tuch zusammen, bohrte ein kleines Loch in den Boden und vergrub das blutige Papiertuch sorgsam.
    Jake grinste. »Umweltbewusst. Sogar hier draußen.«
    Allie verbiss sich ein Lächeln und konzentrierte sich wieder auf das Flugzeug. »Wie lange müssen wir warten, bis wir sicher sein können, dass es nicht explodiert?«
    »Je länger, desto besser. Aber wir müssen bald wieder hinein. Es dauert nicht mehr lange, dann wird es dunkel und wir müssen so viel wie möglich rausholen und dann von hier verschwinden.«
    »Glaubst du, d ass das Funkgerät noch funktioniert?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ganze Vorderteil des Cockpits besteht nur noch aus Glassplittern und verbogenem Metall. Es ist ein Wunder, dass ich da in einem Stück herausgekommen bin.«
    Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, als käme sie ihm näher. Sie schluckte und schaute zu ihm auf. »Du bist gar nicht beim DEA, oder?«
    Jake ließ den Kopf gegen den Baumstamm sinken und fuhr sich mit der Hand über den spätnachmittäglichen Bartschatten an seinem Kinn. »Nein.«
    »Dann bist du auch kein ... kein richtiger ...«
    Er sah auf und bemerkte die Angst, die zu verbergen ihr nicht ganz gelang. »Nicht was du denkst. Ich arbeite für das ATF, das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms, das dem Justizministerium unterstellt ist. Ich bin seit fünf Jahren dabei.«
    Ihre Augen schlössen sich erleichtert, während ihre Wangen sich erbost röteten. »Warum hast du mich angelogen?«
    »Hab ich doch gar nicht. Du dachtest, Baranoff sei in Drogengeschäfte verwickelt. Ich habe dich einfach in dem Glauben gelassen.«
    »Warum?«
    »Weil ich dachte, je weniger du weißt, umso sicherer bist du.« Sie reckte das Kinn, nicht gerade glücklich darüber, dass er sie in ihrem Irrglauben gelassen hatte.
    »Was ist in den Kisten, Jake?«
    Er drehte sich um und warf einen Blick auf die verbeulten Überreste des Flugzeugs, wo sich immer noch nichts bewegte. Falls Roberto da drin war, dann war er verletzt. Wobei »tot« natürlich besser gewesen wäre. »Tragbare, von der Schulter aus

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