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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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für die offene, leicht passierbare Route, die erste seit Anbeginn ihrer Odyssee. Es würde jetzt nicht mehr lange dauern, bis ihre Anwesenheit Valisimos Männern auffiel, Jake wusste das, und es waren gerade einmal drei Minuten vergangen, da tauchten vor ihnen drei bewaffnete Männer in Tarnkleidung auf. Er hörte Allie keuchen, als die Männer mit ihren Waffen auf sie zielten und von hinten vier weitere erschienen.
    »Buenos di'as«, sagte Jake und lachte die Männer freundlich an. »Me llamo Jake Dawson«, fuhr er auf Spanisch fort. »Wir sind auf der Suche nach General Valisimo.« Er legte Allie den
    Arm um die Taille, wies sie somit als sein Eigentum aus. »Das Flugzeug, das uns der General nach Teacapan geschickt hat, ist abgestürzt, und wir sind die beiden einzigen Überlebenden.«
    Die Läufe der AK-47er senkten sich, und die grimmigen Mienen hellten sich auf. »Si, Major Dawson«, sagte der kleine, dunkelhäutige Mann in der Mitte der Gruppe. »General Valisimo sucht bereits nach Ihnen. Er wird erfreut sein zu hören, dass sie noch am Leben sind. Kommen Sie. Wir bringen Sie und die Frau ins Camp.«
    Jake nahm Allie bei der Hand und drückte sie aufmunternd. »So weit, so gut.«
    Sie erwiderte sein Lächeln ein wenig nervös. »Lass uns einfach hoffen, dass unsere Glückssträhne noch ein wenig anhält.«
    Jake nickte, und sie marschierten, von Valisimos Männern umgeben, weiter.

16
     
    Die Hazienda Corazön de la Selva lag versteckt im so genannten Orange Walk District von Belize. Das jedenfalls erläuterte ihnen der kleine mexikanische Soldat, ein Sergeant namens Rodriguez.
    Rodriguez brachte sie zu einem großen weißen zweistöckigen Haus im Kolonialstil, das genau genommen eher karibisch denn spanisch anmutete. Es war aus Holz, hatte eine umlaufende Veranda, Fensterläden und ein leicht angerostetes Wellblechdach. Das Farmgelände selbst, besser gesagt, die finca, war geradezu aus dem Dschungel gehackt worden. Die Farm schien schon vor einiger Zeit verlassen worden zu sein, denn die Felder, auf denen einst Zuckerrohr angebaut worden war, lagen ungenutzt und von dichtem Gestrüpp überwuchert brach.
    Auf einem Areal links vom Haus, ein Stück weit entfernt, waren Ausrüstungsgegenstände, Zelte und Vorräte zu sehen. Dort campierten auch die etwa dreißig Soldaten, die Elitegarde des Generals, wie der Sergeant stolz verkündete.
    »Ich dachte, es wären mehr«, sagte Allie.
    »Es ist sicherer für die Männer, wenn sie sich nicht alle am selben Platz aufhalten. Die PRA unterhält im Dschungel eine ganze Reihe geheimer Standorte.«
    Sie hatten das Holzhaus erreicht und schritten die breite Verandatreppe hinauf. Allie hätte darauf gewettet, dass das Haus innen ebenso bescheiden war, wie es von außen wirkte, doch als Sergeant Rodriguez die mit Fliegengitter bespannte Tür öffnete und sie hineineskortierte, entblickte Allie verblüfft cremeweiße Seidensofas, einen polierten Hartholzboden mit orientalischen Teppichen und teure europäische Antiquitäten.
    Aus dem holzvertäfelten Studierzimmer, das sich auf die geräumige Eingangshalle mit der hohen Decke hin öffnete, kam ihnen Valisimo entgegen. Der General war von mittlerer Statur, er trug eine maßgeschneiderte olivgrüne Uniform mit roten und goldenen Tressen sowie glänzenden goldenen Epauletten, sein dunkelbraunes Haar war an den Schläfen von Silber durchzogen und sein Teint dunkel.
    Abgesehen von der Uniform und einer sehr großen, scharf ge-bogenenen Nase, war der General wenig beeindruckend. Doch als er sie mit seinen annähernd schwarzen Augen musterte, sah Allie darin einen Funken aufblitzen, der förmlich zu brennen schien.
    Als er Jake die Hand hinstreckte, lächelte er, aber der Blick, mit dem er Allie bedachte, zeugte von offenkundigem Missfallen. »Major Dawson, das Schicksal meint es gut mit uns, wie es scheint.«
    »Ja. Die Lady und ich sind unverletzt entkommen. Unglücklicherweise hatten die anderen nicht so viel Glück.«
    »Sind sie alle ums Leben gekommen?«
    »Ich fürchte, ja, Sir.«
    »Und die Ladung?«
    »Intakt. Falls Sie über einen Helikopter verfügen, können wir die Ladung bergen, wann immer Sie es wünschen.«
    Die ganze Haltung des Generals entspannte sich. »Zumindest das erleichtert mich.«
    »Es gibt da allerdings noch etwas, das Sie wissen sollten, General.« »Ja?«
    »Der Flugzeugabsturz ... es handelte sich nicht um ein technisches Versagen, einen Pilotenfehler oder Ahnliches. Einer der Männer, die Sie

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