Im Sturm der Herzen
Einfachste, sie blieben bei ihren Rollen.
»Bist du sicher, dass du mir nicht Gesellschaft leisten willst«, fragte sie über die Schulter, während sie sich auszog.
Jakes Stimme hörte sich mürrisch an. »Nein, bin ich nicht, aber ich lege für den Moment eine Pause ein.«
Sich das Tank-Top vor den Busen haltend, drehte sie sich um, um die Tür zu schließen, und sah den hungrigen Ausdruck in seinem Gesicht, was ihre Zuversicht wachsen ließ. Seine sexbesessene Bettgefährtin zu spielen war vielleicht leichter als gedacht. Und vielleicht gar nicht so abwegig. Sie musste zugeben, dass sie ihn begehrte, wann immer sie ihn ansah, sogar dann noch, wenn sie einander gerade erst geliebt hatten.
Der Gedanke gefiel ihr allerdings nicht so recht. Sie gewöhnte sich allzu sehr an ihn, fühlte sich ihm zu verbunden. Sie sorgte sich um ihn, sprach gerne mit ihm und begehrte ihn in einem Besorgnis erregenden Maße. In Anbetracht dessen, dass sie mit etwas Glück in weniger als einer Woche wieder zu Hause waren und sie ihn vermutlich nie wiedersehen würde, war ihre wachsende Abhängigkeit von Jake Angst einflößend.
Jetzt, da sie ihn kannte, lange unter den schwierigsten Bedingungen mit ihm zusammen gewesen war, konnte sie sich nicht mehr vorstellen, wie ihr Leben ohne ihn werden sollte.
Leer, dachte sie, trübsinnig und langweilig. Und unerträglich, elendig einsam.
Allie biss sich auf die Unterlippe und spürte ihre Brust sich schmerzlich zusammenziehen. Die Schlussfolgerung aus alledem traf sie wie ein Schlag.
Lieber Gott, ich habe mich in ihn verliebt! Sie wartete, betete um die praktische Seite ihrer Natur, die sie davon überzeugen würde, dass dies nicht wahr sein könne, doch aus den sachlichen Regionen ihres Verstandes kam auch nicht ein einziges Flüstern.
Sie hatte sich in ihn verliebt. Hals über Kopf, rettungslos verliebt, und dieses Wissen schlug ihr auf den Magen.
Lieber Gott, sie hatte sich in einen Mann verliebt - zum ersten Mal in ihrem Leben -, und in weniger als einer Woche würde sie ihn verlieren.
Sie lehnte sich rückwärts ans Waschbecken und spürte kühl das glatte weiße Porzellan unter den Fingern. Es war jetzt leider nicht die Zeit, sich selbst zu bemitleiden, nicht, solange sie noch hier waren, nicht, solange eine falsche Bewegung sie beide das Leben kosten konnte.
Entschlossen, nicht weiter an Jake zu denken, drehte sie den Wasserhahn auf, stellte fest, dass das Wasser tatsächlich heiß war, stieg in die Wanne und lehnte sich nach hinten an den Rand. Als sie eine Weile später auf dem Sims neben der Wanne ein Tütchen Schaumbad entdeckte, schrie sie so laut auf, dass Jake augenblicklich durch die Tür gestürzt kam.
Beim Anblick der Pistole in seiner Hand stieg ihr eine schuld-bewusste Röte in die Wangen, und sie rutschte tiefer in die Wanne. »Entschuldigung. Ich bin nur irgendwie ausgerutscht.«
Ein Mundwinkel zuckte. »Du bist wieder in der Zivilisation, Süße. Dürfte ich um ein klein wenig Zurückhaltung bitten?«
Allie grinste. »Ich werde mein Bestes tun.«
Jake sagte nichts, sondern starrte nur in die Wanne. Allie bemerkte, dass sich der Schaum weit genug geteilt hatte, um ihre Brustspitzen freizugeben, doch anstatt tiefer in die Wanne zu gleiten, ließ das kleine Teufelchen in ihr sie nur noch gerader sitzen und ihm freie Sicht auf ihre Nippel gewähren. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Sein Blick wurde so heiß, dass er alsbald unweigerlich den Schaum fortschmelzen würde.
»Lady, du handelst dir Probleme ein.«
Seinem Gesichtsausdruck nach konnte daran kein Zweifel bestehen. Ihre Nippel fingen an zu prickeln, als die heißen blauen Augen sich an ihnen erfreuten, und sie wand sich unter der Wasseroberfläche. Sie hätte sich durchaus jede Menge Probleme eingehandelt, hätte es nicht an der Tür geklopft.
Leise murrend durchquerte Jake das Schlafzimmer. Allie hörte den karibischen Akzent der Haushälterin, hörte seine Segeltuchschuhe zur Halle hinunterlaufen.
Sie wünschte sich, sie hätte im Wasser bleiben und sich entspannen können, stattdessen kletterte sie heraus und trocknete sich ab, während ihre Besorgnis wieder die Oberhand gewann.
Was, wenn Roberto es doch ins Camp geschafft hatte? Was, wenn irgendetwas anderes schief gelaufen war?
Nicht einmal der hübsche rot und gelb gestreifte Rock und die bestickte weiße Bauernbluse, die sie auf das Bett gebreitet vorfand, konnten sie beruhigen. Neben dem Rock lagen ein Paar Sandalen, daneben zwei
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