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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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angeheuert haben, Roberto Santos, hat versucht, die Maschine vom geplanten Kurs abzubringen. Im darauf folgenden Kampf haben sich mehrere Schüsse aus seiner Pistole gelöst, ich wurde verwundet und der Pilot erschossen«, erzählte Jake die Geschichte, die sie beide sich ausgedacht hatten, um Jakes Schusswunde zu erklären und weshalb man den Piloten mit einem Loch im Kopf auffinden würde.
    »Por Dios. Welche Absichten hat der Mann verfolgt?«
    »Ich fürchte, das weiß ich nicht. Ich nehme an, er wollte die Marschflugkörper. Sechzig Stinger in greifbarer Nähe. Pro Stück an die zweihundertzwanzigtausend Dollar wert. Eine Versuchung, der er vielleicht nicht widerstehen konnte.«
    Der General schüttelte den Kopf. »Die Männer sind mir von einem Kontakt in Los Angeles wärmstens empfohlen worden. Aber heutzutage ist es schwierig, Männer von Ehre zu finden.«
    Schweigend betrachtete er einen Moment lang Jake, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Allie. »Man hat mir nicht gesagt, dass Sie in Begleitung einer Frau unterwegs sind.«
    Jake warf ihr einen vertraulichen Blick zu. »Dies ist meine ... Reisebegleitung ... Miss Parker. Allie, unser Gastgeber, General Alejandro Valisimo.«
    Das Lächeln des Generals war wie aus Pappmache. »Und welche Funktion hat Miss Parker bei alledem genau?«
    Jake verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln von Mann zu Mann. »Ich habe gern eine Frau im Bett. Und hier draußen, dachte ich mir, lässt sich das anders wohl schwer einrichten.«
    Valisimo würdigte Allie keines weiteren Blickes mehr. »Solange Sie das, weswegen Sie hergekommen sind, erfolgreich zu Ende bringen, sehe ich kein Problem.«
    »Danke, General.«
    »Sie sind gewiss beide erschöpft. Meine Haushälterin bringt Sie in Ihre Zimmer.«
    »Eines reicht«, sagte Jake, und Allie kämpfte gegen einen Anflug von Verlegenheit. Jakes Brauen zogen sich ein wenig zusammen; ein Hinweis darauf, dass sie besser ihre Rolle spielte, wollten sie nicht beide in Schwierigkeiten geraten.
    »Wie Sie wünschen«, erwiderte der General kurz angebunden. »Ich werde sehen, ob wir für Miss Parker etwas Passenderes anzuziehen finden.«
    »Danke, General«, antwortete Allie ein wenig linkisch. »Sehr freundlich von Ihnen, General.«
    Er nickte nur. »Wir haben hier einen Militärarzt. Er kann sich, sobald Sie bereit sind, Ihre Wunde ansehen.«
    »Danke«, sagte Jake.
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Major. Ich muss vor dem Essen noch einige Anrufe tätigen. Das Dinner wird pünktlich um achtzehn Uhr serviert.« Er drehte sich um und ging in sein Studierzimmer zurück.
    Die Haushälterin erschien. Eine Schwarze, sehr rund und breithüftig, mit großen dunklen Augen und abschätzigem Blick.
    »Ich bin Mrs. Wilkerson. Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    Sie liefen hinter der Frau, die einen leicht karibischen Akzent hatte, die Stufen hinauf und einen langen Korridor entlang, bis zu einem großen, luftigen Raum am äußersten Ende des Ostflügels.
    »Ich werde mich bemühen, Ihnen frische Kleider zu besorgen«, sagte die schwarze Frau.
    »Danke.« Jake machte die Tür hinter ihr zu, und Allie sah sich um. Das Doppelbett in der Mitte des Zimmers ließ ihr ein wehmütiges Seufzen über die Lippen kommen. Es war in ein Moskitonetz gehüllt, mit dicken Federkissen, weißen Laken und einer leichten weißen Decke. Überall in dem sonnigen Zimmer mit seinen weißen Korbmöbeln gab es mintgrüne Farbtupfer. Eine Frisierkommode, Nachttischchen und ein altmodischer Schaukelstuhl trugen zum besonderen Charme des Raumes bei.
    »Der General hat einen sehr guten Geschmack«, stellte Jake fest.
    »Ja, den hat er«, pflichtete Allie ihm bei und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Es war nicht gerade modern, aber es gab große flauschig-weiße Handtücher, einen Korb mit feiner, nach Zitronen duftender französischer Seife neben der Toilette, deren Spülung mit einem Kettenzug zu betätigen war, und eine alte, auf Klauenfüßen stehende Badewanne, in die Allie am liebsten sofort geklettert wäre.
    Jake lächelte milde. »Mach schon. Du hast es dir, weiß Gott, verdient.«
    Sie grinste. »Und ob ich das habe.« Allie wollte ihn eigentlich fragen, was er als Nächstes zu tun gedachte, doch der Ausdruck in seinem Gesicht machte jeden ernsthaften Konversationsversuch zunichte. Ihr kam in den Sinn, dass das Zimmer möglicherweise verwanzt war und irgendwer sie belauschte. Solange sie nicht sicher wussten, dass dem nicht so war, schien es das

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