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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Corvilhas Kabinentür und ließ ihn heftig dagegen trommeln.
    »Kapitän, kommt schnell! Kommt nach oben!«
    Dom Pedro atmete auf, sah zu Charlotta, die die Augen aufriss und ihn abwartend ansah.
    »Ich bin beschäftigt«, bellte Dom Pedro. »Was immer auch passiert ist, es muss warten.«
    Er hoffte natürlich, dass das Geschehnis nicht warten konnte, ja, er flehte Madrigal in Gedanken geradezu an, nicht nachgiebig zu sein.
    »Dom Pedro, die Männer mit den Beibooten sind zurück. Es gibt dringende Nachrichten. Sehr dringende.«
    Dom Pedro räusperte sich und sah hochmütig zu Charlotta. »Ich habe noch andere Pflichten, wie du hörst. Warte hier auf mich. Damit dir die Zeit nicht lang wird, lasse ich dir Wein bringen.«
    Charlotta verzog schmerzvoll das Gesicht. Ihre gespielte Überlegenheit war übergroßer Erleichterung gewichen, auch wenn Dom Pedros Griff ihr wehtat.
    Er grinste hämisch, trat einen Schritt auf sie zu, griff in ihr langes, loderndes Haar und zog ihren Kopf daran nach hinten. »Wir beide machen es uns später gemütlich«, versprach er, dann richtete er kurz seine Kleider und verließ hastig seine Kabine, jedoch nicht, ohne hinter sich abzuschließen.
    Draußen herrschte Dom Pedro Madrigal an: »Ich hoffe, du hast einen wirklich guten Grund, mich bei der Erfüllung meiner ehelichen Pflichten zu stören«, bellte er.
    Madrigal verzog ein wenig geringschätzig den Mund, ehe er antwortete: »Die Eingeborenen haben berichtet, dass da Gama in der letzten Nacht die Bucht verlassen hat. Er ist jetzt unterwegs nach Mombasa.«
    Dom Pedro kratzte sich nachdenklich am Kinn, während die beiden Männer den Gang hinab zum Mannschaftsraum liefen.
    »Ich werde die Segel hissen lassen und ebenfalls Kurs auf Mombasa nehmen. Die Stadt liegt ohnehin auf unserer Route.«
    »Da ist noch etwas, Kapitän.«
    Corvilhas sah Madrigal prüfend an und sah in ein sorgenvolles Gesicht.
    »Was?!«
    »Arabinda hat das Ruderhaus verlassen. Er will nicht eher an das Steuer zurück, als bis Ihr auch Suleika aus dem Arrest entlassen habt. Ich rate Euch sehr, seinem Wunsch Folge zu leisten. Laut Karte kommen wir alsbald in unwegsame Gewässer und es wäre gut, einen Mann am Steuer zu haben, der sich in diesem Gebiet auskennt.«
    »Ich lasse mich nicht von einem Halbwilden erpressen«, knurrte Dom Pedro.
    Sie hatten den Mannschaftsraum erreicht und ohne, dass der Kapitän darum bitten musste, wurde ihm sofort eine Karaffe mit schwerem Rotwein auf den Tisch gestellt und ein silberner Becher gefüllt, den er hastig wie immer herunterstürzte.
    »Wer wird den gleich von Erpressung sprechen, Kapitän«, versuchte Madrigal die Wogen zu besänftigen. »Gewährt ihm seinen Wunsch, verhandelt mit ihm und ich bin sicher, er wird alles tun, Euch ans Ziel Eurer Wünsche zu bringen.«
    Dom Pedro knurrte missmutig in seinen Bart, doch war ihm wohl bewusst, dass er Arabinda ausgerechnet jetzt dringend brauchte. »Lasst ihn zu mir kommen«, befahl er und Madrigal erhob sich pflichtschuldig, um kurz darauf mit dem Inder zurückzukehren.
    »Ich höre«, begann Dom Pedro mit verdrossener Miene, »dass du die Freilassung der Sklavin verlangst. Du hast kein Recht, mir auf diesem Schiff Befehle zu erteilen. Doch ich bin ein gutmütiger Mensch und habe dich rufen lassen, damit du mir selbst sagt, was du begehrst.«
    Bei dem Wort Sklavin hatten sich Arabindas dunkle, feurige Augen zu schmalen Schlitzen verengt, in denen die Wut loderte. Doch seine Haltung blieb unverändert. Hoch aufgerichtet stand er vor dem Kapitän und betrachtete ihn scheinbar ohne jede Gefühlsregung.
    Madrigal aber sah und hörte alles und verfluchte wieder einmal im Stillen die Dummheit des Kapitäns, der einfach nicht zu begreifen schien, wann welches Wort am rechten Platz war.
    »Suleika ist die Prinzessin von Kalikut«, erwiderte Arabinda mit Würde. »Sie ist niemandes Sklavin. Im Gegenteil, sie ist eine Herrscherin, deren Rang dem Euren weit überlegen ist.«
    Madrigal hielt die Luft an, zog die Schultern ein und erwartete bange einen Wutausbruch des Kapitäns. Doch dieser lachte nur schallend und voller Hohn. »Mag sein, dass sie unter euch Halbwilden die Edelste ist. Doch für portugiesische Verhältnisse ist sie nicht mehr als eine Sklavin. Gerade gut genug, um den Zivilisierten den Dreck wegzuräumen und nachts für sie die Beine breit zu machen.«
    Madrigal schielte bei diesen Worten vorsichtig zu Arabinda, dessen Miene noch immer unbewegt war. Doch die Hände hielt er zu

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