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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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schlechter Kapitän. Es gibt keine Einigkeit unter seinen Leuten. Die eine Hälfte hat nichts als Ruhm und Geld im Sinn, ist stets darauf bedacht, ihr Scherflein ins Trockene zu bringen und belauert sich gegenseitig. Der Wortführer dieser Leute heißt Nino. Die anderen kennst du. Sie sind mit dir früher auf der Sao Gabriel gefahren. Der zahnlose Alte ist dabei, Bartholomeo Diaz und einige andere. Käme es zu einer Meuterei, so wären sie ganz sicher nicht auf Corvilhas Seite, leider aber auch nicht auf deiner. Doch dazu später. Ein junger Fischer ist an Bord, Jorges mit Namen, auf den wir zählen können, was immer auch geschehen mag.«
    »Hast du Vermutungen über Dom Pedros Pläne? Was genau hast du gehört?«
    Arabinda sah auf. In seinen Augen lag eine abgrundtiefe Traurigkeit. »So viel ich verstanden habe, plant Dom Pedro mit Hilfe seiner Getreuen, die Sao Gabriel zu beschädigen, um dich hier im Hafen festzusetzen. Dann will er weiter zu den indischen Küsten segeln und ganze Landstriche in seine Gewalt bringen, das Land seiner Schätze berauben und als gemachter Mann nach Lissabon zurückkehren. Er hat Kanonen an Bord und einige Araber, die bereit sind, für ein paar Dukaten Land und Leute zu verraten. Doch das Schlimmste von allem ist, dass er seine Gräueltaten in deinem Namen ausführen will.«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Sobald die Sao Manuel wieder auf offener See ist, wird sie sich mit deinem Wappen schmücken und Dom Pedro wird als Vasco da Gama eine blutige Spur durch mein Land ziehen. Er wird meine Freunde und Verwandten als Sklaven verkaufen, nachdem er ihnen alles geraubt hat, was sie jemals besaßen.«
    Vasco da Gama blickte nachdenklich auf die gegenüberliegende Wand. Er hatte seinen Arm auf den Tisch vor ihm gestützt und sein Kinn in die Hand gelegt. Hin und wieder huschte sein Blick über die Karte, die ausgebreitet unter ihm lag.
    »Wie können wir Dom Pedros Pläne vereiteln?«, fragte er. »Ich habe gerade mal 20 Leute an Bord. Die Sao Gabriel besitzt keine Kanonen. An Waffen haben wir lediglich ein paar Schwerter und einige Dolche. Gegen Dom Pedros Übermacht kommen wir nicht an.«
    »Ich weiß«, erwiderte Arabinda düster. »Und selbst deine ehemaligen Leute werden dir nicht helfen. Dom Pedro hat sie gegen dich aufgewiegelt. Sie sind ihm zwar nicht zugetan oder gar treu ergeben, dennoch glauben sie, dass du ein Betrüger bist, der sie um ihren gerechten Lohn gebracht hat.«
    »Wissen Sie nicht, dass König Manuel mir meinen Anteil schuldig geblieben ist, so dass ich sie gar nicht entlohnen konnte?«, fragte Vasco da Gama.
    Wieder schüttelte Arabinda den Kopf. »Nein, sie wissen es nicht. Sie glauben, der König hätte dich zuerst ins Verlies und später auf dein Gut verbannt, weil du die Krone verraten hast und ein Spion des Zamorin wärest, der nicht im Traum daran dachte, die Schätze des Herrschers von Kalikut an sie zu verteilen. Sie glauben, du wolltest mit ihrem Anteil ein neues Leben in Kalikut beginnen. Ein Leben in Saus und Braus, in Reichtum und mit großer Macht. Man ist ihnen bis heute die Heuer schuldig geblieben und hat die Schuld dafür auf dich abgewälzt.«
    »Ich verstehe«, sagte da Gama, goss sich den Becher voller Wein, trank einen Schluck und sah wieder nachdenklich ins Leere.
    »Wir können nichts tun. Zumindest nicht sofort«, sagte er schließlich. »Ich werde versuchen, nach Kalikut zu kommen und dem Zamorin mitteilen, was Dom Pedro plant. Er wird mir glauben und seine Soldaten werden die Sao Manuel gebührend empfangen. Aber hier in Mombasa sind mir die Hände gebunden. Ich würde Euer aller Leben in Gefahr bringen, versuchte ich, Dom Pedro hier im Hafen zu stoppen.«
    »Ja«, sagte Arabinda. »Auch eine Schlacht auf offener See würde nichts bringen. Du hast zu wenig Leute. Einzig deine Kenntnis der Gewässer könnte dafür sorgen, dass du Kalikut vor der Sao Manuel erreichst.«
    Vasco da Gama sah auf. Die Worte seines Freundes klangen überlegt, und doch hinterließen sie bei ihm einen merkwürdigen Beigeschmack. Resigniert und gleichzeitig entschlossen hatte Arabinda geklungen. So, als hätte er eigene Pläne, die nichts mit Vasco da Gama und dem Zamorin zu tun hatten.
    »Arabinda, was ist los mit dir? Ich kenne dich gut genug, um zu fühlen, dass du mir etwas verschweigst.«
    Der Inder seufzte, dann erwiderte er. »Du hast Recht, ich habe einen Plan. Ich werde niemals zulassen, dass Suleika als Sklavin verkauft wird. Und ich

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