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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Gedanken seines Vaters waren vernünftig; ständig wurden Ehen arrangiert. Er hatte einfach nur gehofft, dass er eine Frau wählen konnte, die er liebte. Vielleicht wenn er Dee nicht getroffen hätte – sie in Ruhe gelassen hätte –, dann hätte er das schlucken können. Aber nun konnte er nicht mehr ändern, was er getan hatte. Irgendwie musste er Comgall das beibringen.
    Sie wurden von einem hastigen Klopfen unterbrochen. Angus riss die Tür auf, und Janet stürzte beinahe ins Zimmer. »Kommt schnell«, keuchte sie, durch die Treppen außer Atem geraten, »jemand hat versucht, Lady Elen etwas anzutun.«
     
    Angus sah angespannt aus, als er Gilead in Elens Zimmer folgte. »Was ist diesmal passiert?«, wandte er sich an Una.
    Die stramme Hausmutter wurde blass. »Gift, Mylord, nehmen wir zumindest an. Janet kam zu mir, gleich nachdem sie Brena geholt hatte.«
    Angus drehte sich mit aufbrausender Miene zu Janet.
»Was ist passiert?«
    Das Mädchen begann sich zu winden und zitterte so sehr, dass Deidre schon fürchtete, sie würde ihre Röcke nässen. »Ich weiß es nicht … ich habe ihr meine … meine Kräuter gezeigt …«, stammelte sie, »und sie hat sich etwas davon in den Wein getan …«
    »Ein wenig Wanzenkraut«, flüsterte Elen.
    Brena nahm den Korb von dem kleinen Tisch neben dem Bett und besah sich die Kräuter. »Ja, hier ist Wanzenkraut. Aber auch Handschuhkraut und Schlafkraut«, sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht habt Ihr das falsche genommen, Mylady.«
    Angus wirkte erleichtert. »Ein dummer Fehler. Ich schlage vor, Elen, dass du es in Zukunft Brena überlässt, sich um die Kräuter zu kümmern.« Er ging zur Tür und wandte sich um. »Kommst du, Gil? Wir waren noch nicht fertig.«
    Gilead schüttelte den Kopf. »Ich bleibe noch eine Weile bei meiner Mutter.«
    Brena sammelte ihre Vorräte im Korb zusammen, und Una gab Janet die Schüssel.
    »Ich sage Meara, dass sie Euch etwas Kamillentee machen soll«, sagte Una im Gehen.
    Deidre setzte sich auf die eine Seite von Elens Bett und Gilead auf die andere. Elen nahm ihre Hände.
    »Es war Wanzenkraut, ich bin mir ganz sicher«, sagte sie.
    Gilead warf Deidre einen besorgten Blick zu. »Das würde bedeuten, dass jemand versucht hat, sie mit etwas anderem zu vergiften.«
    Wieder wurde Deidre von einer Welle der Schuld ergriffen. Sie hätte hier sein müssen. »Es ist meine Schuld«, sagte sie leise. »Ich habe heute Morgen den Wein nicht gekostet.«
    Gilead atmete hörbar ein. »Hat ihn mein Vater gebracht?«
    Deidre wollte gerade nicken, aber Elen schüttelte energisch den Kopf. »Du glaubst doch nicht etwa, dass dein Vater etwas damit zu tun hat!«
    Deidre biss sich auf die Lippe. Die arme Frau liebte ihren Mann noch immer, obwohl sie wissen musste … oder zumindest vermuten … Deidre fragte sich, ob auch sie zu solcher Loyalität fähig wäre. Wenn sie mit Gilead verheiratet wäre, dann bestimmt. Sie unterdrückte ein Schluchzen. Das würde nicht geschehen …
    »Sagt es mir, ihr beiden«, Elens Stimme wurde plötzlich kräftiger, »sagt mir, dass ihr Angus nicht verdächtigt!«
    Sie begann sich aufzuregen; in ihrem Zustand konnte das leicht ein Fieber auslösen. Deidre drückte ihre Hand. »Das tun wir natürlich nicht, Lady Elen.«
    Gilead nickte. »Beunruhige dich nicht, Mutter.«
    Elen wurde etwas ruhiger, aber sah bald wieder aufgebracht aus. »Hat dein Vater mit dir gesprochen, Gilead? Wegen der Hochzeit?«
    Gilead sah zu Boden. »Ja.«
    Deidre starrte ihn an. Er hatte doch nicht eingewilligt? Doch nicht so schnell!
    »Und?«, fragte Elen sanft
    Er wurde ernst. »Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken. Ich habe beschlossen, morgen mit Turius nach Norden zu reiten, um sicherzugehen, dass die Sachsen sich von unserer Küste fernhalten. Ich werde ein paar Tage weg sein.« Er stand auf und küsste seine Mutter auf die Wange. »Ich habe vorher noch einiges zu erledigen, deswegen gehe ich jetzt.« Gilead vermied es, Deidre anzusehen, als er hinausging und die Tür leise hinter sich schloss.
    Deidre kämpfte gegen ihre Tränen. Zeit, um darüber nachzudenken? Sollte das heißen, dass er diesen idiotischen Plan tatsächlich in Erwägung zog? Eine völlig Fremde zu heiraten? Auch wenn Angus sehr großen Einfluss auf ihn hatte, hätte sie erwartet, dass Gilead mehr Rückgrat zeigen würde. Zumindest so viel, um sich seinem Vater zu widersetzen, wenn es darum ging, seine künftige Frau auszuwählen. So zärtlich wie Gilead bei ihrem

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