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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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sich wölbender Bizeps war fast genauso aufreizend. Er trug einen ledernen Armschutz am linken Arm, der starke rechte Unterarm dagegen war unbedeckt.
Wie kann es sein, dass ich nur schon vom Anblick eines nackten Männerarmes Schmetterlinge im Bauch bekomme?
Aber als sie seine Hände ansah, deren lange Finger jetzt auf den Tisch trommelten, erinnerte sie sich daran, wie stark und warm sie sich letzte Nacht angefühlt hatten. Die Schmetterlinge flogen weiter nach unten.
    »Ich hatte keinen Hunger, mein Sohn«, sagte Elen und unterbrach damit Deidres Träumereien. »Und ich glaube, Una hat dem armen Kind keine Zeit zum Frühstücken gelassen.«
    Gott sei Dank. Schon jetzt fühlte sich Deidre dieser Frau sehr vertraut. Hastig sammelte sie den angebissenen Fladen und die leere Schale auf dem Tablett zusammen. »Ich bringe das in die Küche«, sagte sie, als sie sich erhob.
    »Warte.«
    Bevor sie wusste, wie ihr geschah, beugte sich Gilead zu ihr und fuhr mit dem Zeigefinger leicht über ihren Mundwinkel. Unter der knisternden Wärme seiner Berührung spürte sie, wie das Blut in ihren Lippen pulsierte. Was tat er da?
    »Marmelade«, sagte er, als er seinen Finger wieder hob und ihn ableckte. Er lächelte sie verschmitzt an »Darf ich?«
    Deidre fürchtete, dass sie anfangen würde zu sabbern. Schlimm genug, dass sie nicht essen konnte, ohne dass etwas danebenging. Aber wenn er sie berührte … war da noch immer Marmelade an ihrem Mund? Würde er sie weg
küssen?
Der Gedanke stöberte Heerscharen von Schmetterlingen in ihrem Bauch auf.
    »Du kannst bleiben, wenn du möchtest«, sagte er, als er nach dem angebissenen Fladenbrot griff. »Ich besuche meine Mutter jeden Morgen.«
    Er würde hier jeden Morgen nur halb angekleidet hereinmarschieren? Deidre war sich nicht sicher, ob sie das aushalten würde. Aber bei der Göttin – um nichts in der Welt wollte sie sich das entgehen lassen.
    »Werdet ihr heute Morgen Bogenschießen üben?«, fragte Elen, als sich Deidre wieder setzte.
    »Ja«, antwortete Gilead. »Vater genießt es doch, gegen Turius anzutreten, wenn er zu Besuch ist.«
    Elens feine Gesichtszüge verfinsterten sich leicht. »Ich habe gehört, dass sie gestern angekommen sind. Leider war ich so schwach, dass ich sie nicht richtig empfangen konnte.«
    Gilead tätschelte die Hand seiner Mutter. »Der König versteht das. Sorge dich nicht.«
    Deidre hatte das Gefühl, dass Gilead noch mehr sagen wollte, es aber unterließ. Unwillkürlich fragte sie sich, wer dieser König war und warum Elen überhaupt nicht so klang, als ob sie es wirklich bedauerte.
    Die Tür ging auf und Sheila und Janet traten kichernd ein. Sie blieben stehen, als sie sahen, dass Deidre und Gilead mit am Tisch saßen, und Janets Augen verengten sich. Was das bedeuten sollte, musste man Deidre nicht erklären.
    Janet ignorierte sie völlig, als sie mit einem kleinen, hinterhältigen Lächeln um ihre Lippen auf den Tisch zuging.
Heilige Mutter Maria, war sie eine von Gileads Huren? Vielleicht die, wegen der er sich gestern Nacht so beeilt hatte? Sheila hatte vorhin unverhohlen mit Angus geflirtet; wechselten sich Vater und Sohn mit den beiden ab?
In Deidres Kopf machte eine Katze mit leuchtend grünen Augen einen Buckel und fauchte.
    »Ich bringe das Tablett weg«, sagte Janet und beugte sich zu Gilead, so dass ihr reichlich ausgestattetes Dekolleté nur wenige Zentimeter von Gileads Gesicht entfernt war. Plötzlich rutschte sie und fiel, so dass sie mit ihrem Busen an seine Brust prallte.
    Genau der Ort, an dem Deidre sein wollte. Nie im Leben hatte sie jemanden so schlecht schauspielern sehen, nicht mal bei den unsäglichen Schaustellern an Childeberts Hof.
    »Oh, Mylord, wie ungeschickt von mir.« Janet gab vor, sich aufrichten zu wollen, was dazu führte, dass sie sich ganz eindeutig an ihn drückte und rieb.
    Sein Vater hatte recht gehabt. Frauen warfen sich ihm buchstäblich an die Brust.
    Gilead nahm sie bei den Schultern und stellte sie auf ihre Füße. Mit höflichem Lächeln reichte er ihr das Tablett. »Una wird wohl schon darauf warten. Sag ihr, dass meine Mutter …« Seine blauen Augen streiften Deidres, als er fortfuhr: »Sag ihr, dass meine Mutter heute Morgen das Frühstück sehr genossen hat.«
    Ohne irgendeinen nachvollziehbaren Grund wurde Deidre von einer Art Schwindel ergriffen. Er hatte ihr ein Kompliment gemacht …
Und
er schien nicht auf Janets Annährungsversuche einzugehen.
    »Ich gehe, damit du dein Bad nehmen

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