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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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den Gesandten zu Gunpar«, sagte Angus, als er an seinem Whisky nippte.
    Niall grunzte. Er nahm also den Vorschlag dieser britischen Königin tatsächlich ernst! Allein die Vorstellung, dass eine Frau irgendetwas über Kriegsstrategien wissen sollte, war lächerlich. »Du glaubst wirklich, dass Fergus den Weg über den Norden nehmen wird?«
    Angus breitete vor ihm auf dem Tisch eine Karte aus. »Es wäre logisch. Wenn er die östlichen Ufer erreichen könnte, würden wir auf drei Seiten kämpfen.«
    »Nein. So eine Idee kann doch nur von einer Frau kommen.«
    »Wenn ich dich daran erinnern darf, Formorian ist sehr kampferfahren«, gab Angus kühl zurück. »Warum sollte sie ein Manöver nicht verstehen? Turius vertraut ihr. Sie weiß, was zu tun ist.«
    Genau. Zweifellos weiß sie, was sie in seiner Schlafkammer zu tun hat.
Diese Frau versuchte gar nicht erst, ihr Interesse zu verbergen. Niall hatte sich immer gefragt, warum Turius darüber hinwegsah. Ihm selbst wäre das niemals passiert, auch nicht, als Rhea eines Nachts bei einem Festessen, als sie zu viel Wein getrunken hatte, sehnsüchtig zu Angus geblickt hatte. Er hatte abgewartet, bis sie am nächsten Morgen wieder ausgenüchtert war, und hatte sie dann in ihren eigenen Gemächern mit seinem Lederriemen verprügelt. Sein Gesinde wusste, dass es bei Schreien aus seinen Räumen wegzuhören hatte.
    Nein, wenn Formorian
seine
Frau wäre, hätte er ihr schnell beigebracht, wo der Hammer hing. Außerdem würde sie ihm jedes Jahr ein Kind gebären. Turius war ein Narr, dass er sie nicht regelmäßig schwängerte.
Das würde Angus’ Verlangen abkühlen. Aber vielleicht kann ich dieses Verlangen gegen ihn verwenden.
    Niall zuckte die Schultern und stellte seinen leeren Becher ab. »Es ist schon spät, und ich möchte nicht streiten. Könnte ich meine hübsche Zukünftige sehen?«
    »Sicher ist sie um diese Uhrzeit schon zu Bett gegangen«, sagte Gilead.
    Niall zog die Augenbrauen hoch. »Und woher willst du das wissen? Hast du von meinem Besitz gekostet?«
    Gilead ballte seine Hände zu Fäusten, aber Angus ging dazwischen. »Meine Frau zieht sich früh zurück und erwartet von ihren Zofen, dass sie zugegen sind, wenn sie aufsteht. Ich fürchte, du wirst warten müssen.«
    Jaja. Warten,
dachte Niall, als sein Pferd vorgeführt wurde und er mit seinen Männern nach Hause ritt. Ich habe schon sehr lange gewartet. Der zweite Sohn erbt nicht das Königreich des Vaters, und Lugaid hielt stets seine Hand über Nialls Bruder Carlin, so dass Niall ihn nicht töten konnte. Nicht, dass er es nicht versucht hätte. Tatsächlich war er nach ihrem letzten Kampf hierhergeschickt worden. Oh, bei Lugaid hatte es so geklungen, als wäre er in diesem neuen Land einem König gleich, aber bei seiner Ankunft hatte Angus mehr als die Hälfte der Ländereien, die ihm sein Vater versprochen hatte, in seinem Besitz. Ganz egal, ob ihm Angus Papiere mit den rechtmäßigen Siegeln vorweisen konnte. Ohne jeden Zweifel waren sie gefälscht. Dieses Land gehört
ihm.
    Und auch Elen hätte ihm gehören sollen. Den mächtigen Mac Erca an sich und seinen Vater zu binden, und so Irland wieder zu vereinen … und wenn dann Mac Erca tot war – was sich durch ein paar Söldner gut hätte einrichten lassen – hätte er hier herrschen können. Die scheue Elen hätte sich ihm sicher nicht in den Weg gestellt.
    Aber das Schicksal hatte sich ihm gewogen gezeigt und ihm Deidre direkt in die Hände gespielt. Seit der Nacht von Beltane, als er sie für einen kurzen Moment unter sich gespürt und seinen Speer fast in ihr versenkt hätte, wollte er dieses kleine Luder. Wenn dieser verdammte, ach so ehrbare Gilead ein bisschen mehr wie sein Vater wäre, hätte Niall sie auch haben können. Er war ganz davon besessen, sie nackt zu sehen, ans Bett gefesselt, so dass er mit ihr anstellen konnte, was ihm gefiel – alles, was ihm gefiel. Solange es ihm gefiel.
    Dass sie mit Angus verwandt war, war eine Gunst des Schicksals für sein altes Irland. Die Vereinigung der Klans würde ihm mehr Macht verschaffen, wenn er Anspruch auf Angus’ Land erhob, nachdem er ihn erst zu Fall gebracht hatte.
Sein
Land, wohlgemerkt. Und für seine Mühen würde er auch noch Angus’ restliches Land einkassieren. Er würde Cenel Oengus voll und ganz auslöschen. Niall lächelte.
O ja.

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    Kapitel 7
    Ein verwirrtes Netz
    E ine Woche verging, in der Niall nichts von sich hören ließ. Deidre stellte keine Fragen. Sie war schlicht

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