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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Ihr habt befohlen, die alten Pferde den Sommer über auf die höher gelegenen Weiden zu bringen, weil wir sie nicht brauchen würden.«
    »Alle?«, fragte Gilead.
    »Ja. Hier sind nur noch die Schlachtrösser, die Fohlen und die Zuchtstuten. Warum?«
    »Fräulein Deidre hat meinen Vater überredet, dass sie Reiten lernen möchte.« Gilead sah sie nicht an. »Sie will ihren … ihren Verlobten überraschen.«
    Autsch. Das tat weh. Musste er so förmlich sein? Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, warum …
Deidre seufzte. Er würde sie für völlig verrückt halten, wenn sie ihm von dem Zauberer und dem Stein der Weisen erzählte, oder, noch schlimmer, würde sie zurück zu Childebert schicken, in ein Leben der unabwendbaren Jungfräulichkeit.
    Der Rittmeister sah sie interessiert an. »Wäre es möglich, Lady Elen davon zu überzeugen, sich Euch anzuschließen? Frische Luft würde ihr guttun. Ich könnte ein paar Ponys holen …«
    Nein! Das würde zu lange dauern. Sie musste einen Steinkreis finden, und dazu brauchte sie ein gutes Pferd. »Lady Elen schüchtert ihre Größe ein«, sagte Deidre entschuldigend. »Könnte ich nicht eine der Zuchtstuten reiten?«
    »Das wäre möglich«, stimmte Broderick zu, »wenn sie nicht alle entweder kurz vor dem Fohlen stünden oder ihre Jungen schon an ihrer Seite hätten.«
    Gilead wirkte erleichtert. »Tja, dann müssen wir den Unterricht wohl absagen.«
    O nein, nicht! Hmmm. Deidre sah ihn bekümmert an, drehte sich um und ging weg. Sie war schon neben Malcolm, als er realisierte, was sie vorhatte.
    »Warte!« Gilead rannte zu ihr. »Nicht …«
    Aber es war zu spät. Deidre nahm die Zügel des großen Schlachtrosses und führte es schnell zu einem Hocker. Sie hatte schon einen Fuß im Bügel und versuchte trotz ihrer Röcke ein Bein über seinen Rücken zu schwingen, als sie Gileads starke Arme um ihre Hüfte fühlte, die sie nach unten zogen.
    Das Pferd trat zur Seite, und Gilead zog sie an sich. Sie konnte spüren, wie sich seine Brust an ihrem Rücken hob und senkte, und einen kurzen Augenblick lang legte er seinen Kopf auf ihren; dann trat er zurück und drehte sie zu sich um.
    »Bist du übergeschnappt? Malcolm hätte dich direkt zur Tür hinauskatapultiert und dir dabei die Hälfte deiner Knochen gebrochen!«
    Jetzt erkannte sie, dass das Pumpen in seiner Brust nicht von Besorgnis oder Anspannung herrührte, sondern der Wut entsprang. Trotzig hob sie den Kopf. »Dann gebt mir ein Pferd, das ich reiten kann!«
    Aus seiner Kehle drang ein Geräusch, das sich wie ein gälischer Fluch anhörte, aber sie war sich nicht ganz sicher. »Wir haben hier nur Schlachtrösser, die für den Krieg ausgebildet sind!«
    Deidre zuckte die Schultern. »Also gut. Wahrscheinlich könnte ich aber auf jeden Fall mit Formorians Pferd reiten. Wenn sie kommt, um mich zu unterrichten, meine ich.«
    Er murmelte das Gleiche noch einmal, seine blauen Augen blitzten. »Was für ein stures Weib.«
    Deidre verschränkte ihre Arme vor der Brust und klopfte wartend mit dem Fuß auf den Boden.
    In einem stillen Kampf um die größere Willensstärke starrten sie einander an. Schließlich stieß Gilead einen lauten Seufzer aus. »Also bitte. Wenn du dir so sicher bist, dass du Niall beeindrucken willst.« Ein verletzter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, dann wurde es wieder starr. »Aber es ist nicht meine Schuld, wenn du dir den Hals brichst.«
    Gilead stapfte davon, und Deidre musste laufen, um ihm folgen zu können. Ihr blieb noch nicht einmal Zeit, seinen Hintern zu bewundern. Sie wagte nicht, ihn zu bitten, langsamer zu gehen; sie hatte es gerade noch geschafft, diesem Duell der Blicke standzuhalten. Es tat ihr leid, dass er wütend war, und noch mehr, dass er dachte, sie wollte Niall beeindrucken. Dieser Mann war es sicher nicht wert, dass man ihn beeindruckte, außer vielleicht mit einem gutgezielten Stiefeltritt.
    Von ganzem Herzen wünschte sie sich, sie könnte Gilead die Wahrheit sagen.
     
    Deidre will Niall allen Ernstes beeindrucken.
Stunden später schlug Gilead mit der Faust auf den polierten Tisch in seinem Zimmer. So. Er hatte sich also tatsächlich in ihr geirrt. Als er gesehen hatte, wie steif und distanziert sie mit Niall umgegangen war, hatte Gilead geglaubt, sie könnte unmöglich ernst gemeint haben, was sie seinem Vater gesagt hatte. Er war sich fast sicher, dass sie sich überhaupt nichts aus Niall machte, aber die einzige andere Möglichkeit war Gier. Wie enttäuschend. Aus

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