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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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irgendeinem Grund hatte er nicht geglaubt, dass Dee – Fräulein Deidre – sich zu etwas Derartigem herablassen würde. Aber vielleicht war ihr Interesse an ihm selbst auch nur eine Art Gier. Sie war völlig mittellos. Der Sohn eines Laird besaß Wohlstand und konnte Frauen etwas bieten. Schon viele Frauen hatten sich ihm an den Hals geworfen.
    Er seufzte auf, als er an die weiche Fülle ihrer üppigen Brüste in seinem Rücken dachte, als sie mit ihm zusammengestoßen war. Dieses schlaue Luder hatte das wohl absichtlich getan. Aber es hatte sich so gut angefühlt, sie in den Armen zu halten, als er sie von Malcolm herunterzog und an sich drückte. Der leichte Hauch von Erika-Seife hing in ihren Haaren, und er konnte nicht anders, als seine Nase einen Augenblick lang in ihren seidigen Strähnen zu vergraben.
Narr.
Warum reagierte er noch immer so auf sie, jetzt, da er wusste, dass sie so sehr nach materiellen Gütern hungerte, dass sie sogar Niall heiraten wollte?
    Fräulein Deidre war ehrgeizig genug, um es mit Formorian aufzunehmen. Beinahe hätte sie Gilead um ihren hübschen, manikürten kleinen Finger gewickelt. Aber er hatte es noch rechtzeitig erkannt. Er war nicht so verblendet wie sein Vater. Er war nicht Angus. Und er würde niemals so werden.
     
    Fergus Mor bedeutete seinen Wachen zu gehen und schloss die Tür. Er schenkte seinem Gast noch ein Glas Whisky ein und schob es ihm über den Tisch im Kartenzimmer zu.
    »Nun, was führt dich so nah an die Highlands, Niall?«
    Niall antwortete nicht sofort, sondern ließ seine kalten, harten Augen noch auf dem Wandschmuck ruhen. Fergus hatte es sich schön eingerichtet. Schwere Wandteppiche mit aufwendig gewobenen Jagdszenen bedeckten drei seiner Wände. Eine gemauerte Feuerstelle mit einem Kamin, so hoch, dass ein Mann hineingehen konnte, nahm die vierte Wand ein. Der schwere Eichentisch war auf Hochglanz poliert, und auf den dazugehörigen Stühle lagen dicke Lederkissen. Ein gemütlicher Raum für einen Mann, und auch der Whisky erfreute den Gaumen.
    »Ich warte.« Leichter Tadel schwang in Fergus’ Stimme mit.
    »Ich bin gekommen, um dir meine Dienste anzubieten«, sagte Niall.
    »Was sollten mir deine Dienste nützen?«
    »Es geht das Gerücht, dass du deine Truppen aus Irland versammelst und bald mehr Land beanspruchen wirst.«
    »Und wenn es so ist?«
    »Angus hat vor drei Wochen eine Zusammenkunft einberufen. Die Lairds von Comgaill und Gabrain waren anwesend, und der König der Briten, Turius.«
    Fergus’ helle blaue Augen flackerten auf. »War Königin Formorian bei ihm?«
    Niall ballte unter dem Tisch seine Hände zu Fäusten. Was hatte es nur mit dieser verfluchten Frau auf sich? Er war nicht hier, um über sie zu sprechen. Er hatte lukrativere Dinge im Kopf.
    »Ja.« Er lachte auf. »Wahrscheinlich brauchst du dir sein Land einfach nur zu nehmen, wenn Angus seine Hände nicht bei sich behalten kann.«
    Fergus’ struppige rote Augenbrauen zogen sich zu einer Linie zusammen. »So stehen die Dinge also? Turius war einst kurz davor, ganz Kaledonien für sich zu beanspruchen; denkt Angus etwa, er würde dafür zurückschrecken, seinen Anspruch auf Oengus zu erheben, wenn er provoziert wird?« Er lehnte sich zurück und betrachtete Niall. »Aha. Deshalb bist du also hier? Du fürchtest, dass auch du dein Land verlierst, das direkt neben seinem liegt?«
    »Nein!« Niall spielte mit seinem leeren Glas und schaute gierig zur Flasche. »Ich bin gekommen, um dich wegen ihres Plans zu warnen.«
    Fergus setzte sich. »Welcher Plan?«
    »Die Lairds denken, du wirst nicht direkt durch Comgaill ziehen, sondern die Route über Piktland nehmen, zu den östlichen Ufern.«
    »Durch Piktland? Beim tätowierten Volk sind Eindringlinge nicht gern gesehen.«
    Niall nickte. »Meine Rede, aber Turius hört auf seine törichte Königin.«
    »Das war Formorians Idee?«, fragte Fergus überrascht.
    »Ja. Törichtes Weib …«
    »Nein. Sie ist nicht töricht. Gabran hat sie viel gelehrt. Und weiter?«
    »Sie glaubt, dass du dich mit den Pikten verbündest, um passieren zu können. Wenn du die östlichen Ufer mit genügend Männern erreichst, kannst du aus drei Richtungen angreifen.«
    »Hmmm. Keine schlechte Idee«, sinnierte Fergus.
    Niall starrte ihn an. War er denn der Einzige, der merkte, was für eine Dummheit es war, auf eine Frau zu hören? Dachte denn jeder Mann nur mit seinem Schwanz, wenn es um sie ging? Er schüttelte den Kopf. »Angus hat bereits einen Boten

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