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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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und ging zum Hocker, den sie zum Aufsitzen brauchte.
    »Beginnen wir jetzt endlich mit dem Unterricht? Ich möchte es wirklich lernen.«
    Gileads Gesicht wurde hart. »Sicher. Ich hatte ganz vergessen, dass du so begierig darauf bist, deinem Zukünftigen zu gefallen.«
    Deidre biss sich auf die Lippen und leitete Winger hinüber zu dem Gatter, das als Pferdekoppel diente. Lieber sollte Gilead das denken, als ihr noch weitere Fragen zu stellen. Sie webte ein Netz wie die sprichwörtliche Spinne, nur fühlte sie sich selbst mehr wie die Fliege.
     
    Gilead war nicht gerade bester Stimmung. Nach ihrem Reitunterricht – bei dem sich Dee so geschickt gab, dass er sich schon zu wundern begann – hatte er Malcolm noch zu einem schnellen Galopp getrieben. Die Kraft des riesigen Pferdes unter sich zu spüren, zu fühlen, wie sich seine mächtigen Lendenmuskeln bewegten, wenn sich seine Beine streckten, beruhigte Gilead jedes Mal. Der Wind peitschte, die wehende Mähne schlug ihm ins Gesicht, wenn er sich nach vorne beugte – all das rüttelte ihn wach.
    Beinahe hätte er sich wieder zum Narren halten lassen. Was hatte dieses zierliche blonde Mädchen nur an sich, das sein Blut so in Wallung brachte? Er wollte doch nur den Sattel abfangen, bevor sich Winger ängstigte – und dennoch hatte sich ihr Körper so weich, so verlangend angefühlt, als er sie umfing. Und er hätte schwören können, dass sie seinen Kuss erwartet hatte. Die Versuchung, sich dem zu ergeben, seine Lippen über die glatte Haut an ihrem Hals gleiten zu lassen, mit der Zunge über die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr zu streifen, war überwältigend gewesen. Er fühlte, wie sie sich anspannte, wusste, dass sie genau das wollte. Aber ständig wollte sie Niall beeindrucken. Bei Gott, er würde niemals verstehen, warum.
    Was für eine Art von Spiel trieb sie mit ihm? Er war sich ziemlich sicher, dass sie log, wenn es um ihre Vergangenheit ging. Das Zögern, bevor sie ihm den Namen Benoic genannt hatte, bestärkte ihn darin nur. Was die schöne Maid nicht wissen konnte, war, dass die Mutter seines Vaters am Dunklen Wald wohnte, ganz nah am Schwarzen See. Sie würde es wissen, wenn jemand darin ertrunken war. Am nächsten Morgen würde er einen Boten schicken, um das herauszufinden. Das hätte er schön früher tun sollen, aber im Geheimen wollte er Deidres Geschichte Glauben schenken. Die andere Möglichkeit – dass sie eine sächsische Spionin war – ließ ihn erschaudern. Sein Vater kannte in diesem Fall keine Gnade.
    Gileads Stimmung wurde zum Mittag nicht besser, als er herausfand, dass Niall gekommen war. Sein Blick verfinsterte sich, als dieser sich neben Deidre an den Tisch setzte.
    »Unser Bote ist zurückgekehrt«, sagte Angus, als die Mägde die schweren Platten mit gebratenem Wildschwein und dampfenden Schüsseln voller Soßen und Brühe vor ihm abstellten.
    Niall sah von seinem Teller hoch, Bratensoße tropfte von seinen Fingern. »Ja? Und was hatte Gunpar zu berichten?«
    »Er hat uns die Erlaubnis gegeben, dass wir uns an seinen Grenzen versammeln, aber sie nicht übertreten«, antwortete Angus, »und er hat zugestimmt, alle Wege, die Fergus nehmen könnte, zu blockieren.«
    »Hmmm. Und was, wenn Fergus ihm Geld bietet?«
    »Die Pikten kümmern sich nicht um Geld. Sie leben vom Tausch«, erklärte Gilead. »Schafe würden ihnen schon besser gefallen.«
    Niall sah nachdenklich aus. »Dann glaubt Ihr also immer noch, dass Fergus das vorhat, was die Königin vorgebracht hat?«
    Angus sah ihn streng an. »Ich glaube kaum, dass wir es uns leisten können, dieses Risiko zu ignorieren. Ich habe nach Turius’ Staffelläufern geschickt, damit wir den Überblick behalten.«
    »Staffelläufer?«, fragte Niall beiläufig.
    Gilead blickte auf. War Niall nicht etwas zu interessiert? »Ja. Sie sind sehr wirkungsvoll. Viel schneller als unsere eigenen Späher.«
    »Was sind Staffelläufer?«, fragte Deidre.
    »Turius stellt zwischen seinen Hauptquartieren und dem Ort, den er überwachen will, etwa alle 25 Kilometer einen kräftigen Mann ab«, erklärte Gilead. »Sie sind nur leicht bewaffnet und reiten kleinere, schnelle Pferde. Der erste Reiter übergibt seine Botschaft dem, der mit einem neuen Pferd am nächsten Posten wartet. Wir erfahren innerhalb von einem Tag und einer Nacht, ob Fergus loszieht.«
    »Gunpar hat außerdem erwähnt, dass am Horizont Langboote gesichtet worden sind«, fügte Angus hinzu. »Turius hält es für klug, einige

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