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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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zu Gunpar geschickt, der um seine Hilfe gegen dich bittet.«
    »Ich hatte nicht vor, durch Piktland zu ziehen.«
    »Das ist es ja gerade. Sie glauben – wegen dieser – wegen der Idee der Königin –, dass du es tun wirst. Sie planen ihre Truppen an den Grenzen zu Piktland zu versammeln, um dich abzufangen.« Niall beugte sich vor. »Verstehst du denn nicht? Schicke ein paar deiner Männer als Lockvögel nach Piktland, und die Lairds werden denken, dass sie recht haben. Wenn diese Truppen sterben, dann sterben sie eben. Comgalls Heer wird die eigenen Grenzen nicht bewachen. Für dich wäre also der Weg frei, um zu passieren und in Oengus einzumarschieren.« Er machte eine kurze Pause. »Du wirst auch durch mein Land ziehen müssen, aber der Weg wird frei sein.«
    Fergus hob eine Augenbraue. »Und wo wird Turius sein? Ich verspüre nicht den fatalen Wunsch, es auch mit dem Heer Britanniens aufzunehmen.«
    Niall grinste ihn verschlagen an. »Denkst du, Turius wird den Mann verteidigen, der ihm Hörner aufsetzt?«
    »Nein. Kannst du das beweisen? So ein Narr kann Angus nicht sein.«
    »Doch, das kann er. Du kannst dich auf mich verlassen, dass Turius davon Wind bekommen wird.« Er warf noch einen Blick auf die Flasche. »Willst du denn nicht auf Oengus und Comgaill Anspruch erheben?«
    Fergus’ Augen glitzerten. »Es wäre ein Segen. Mac Erca hat mir mein Land in Irland genommen. Seine Tochter ist es, die mit Angus verheiratet ist.« Er richtete seinen Blick wieder auf Niall. »Aber was hast du davon?«
    »Ich will die Hälfte von Oengus, die mir von meinem Vater versprochen wurde. Das ist alles.« Völlig unnötig, ihm die ganze Wahrheit zu sagen. »Dir bliebe die andere Hälfte und Comgaill. Gemeinsam könnten wir auch Gabrain einnehmen. Alles nördlich des Walls würde uns gehören.«
    Fergus entkorkte die Flasche und goss zwei Whisky ein. Er hob sein Glas: »Dann haben wir einen Pakt?«
    Nialls Hand zitterte, als er sein Glas entgegennahm »Ja. Einen Pakt«, sagte er und leerte sein Glas. Noch nie hatte der Whisky so gut geschmeckt.
     
    Gilead war es gelungen, sich wieder in den Süden nach Lothian zu verziehen, was Deidre fast eine weitere Woche von Reitstunden kostete. Winger, der fuchsbraune Wallach, den man ihr gegeben hatte, war ein gutes Pferd, zuverlässig und sanftmütig. Wenn sie ihn nur satteln und mit ihm ausreiten könnte! Die Sommersonnenwende nahte. Sie hatte gehört, wie sich Janet und Sheila kichernd über Litha, das Fest des Feuers, unterhalten hatten. Auch ihre Mutter hatte es begangen. Es fand zur Sommersonnenwende mit dem symbolischen Tanz des Eichenkönigs statt, der das Wachstum des neuen Lebens übernimmt, während die Stechpalme das vergangene Jahr ziehen lässt. In dieser Nacht würde die Energie fließen, und die Kraft der Steinkreise wurde stärker. Bis dahin musste sie einen gefunden haben.
    Sie hatte Elen gefragt, ob sie von einem nahegelegenen Steinkreis wusste, aber Elen verließ die Festung nur selten, und konnte ihr daher nicht helfen. Brena hatte sie bei ihrer Frage neugierig angesehen, aber nichts dazu gesagt. Die junge Magd, Anna, hatte die Burg verlassen und war zu ihren Eltern nach Hause zurückgekehrt, weil ihre Mutter krank geworden war und sie sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern musste. Deidre wollte niemanden mehr sonst fragen, um keinen Verdacht zu erregen.
    Gilead war am Vorabend nach Hause zurückgekehrt, und Deidre erwartete ihn am Morgen ungeduldig bei der Scheune. Er schien nicht besonders überrascht, sie zu sehen.
    »Du kommst wahrscheinlich zu deiner Reitstunde, nehme ich an.«
    Er klang so kühl. »Ja. Ihr habt mich eine Woche lang warten lassen. Bei dieser Geschwindigkeit werde ich nie reiten lernen«, sagte Deidre.
    Sein Gesicht blieb unbewegt, als er nickte und zum Stall ging, in dem der Wallach angebunden war. Deidre folgte ihm und wünschte sich, ihm sein verschmitztes Lächeln entlocken zu können, oder ihn zumindest dazu zu bringen, sie anzusehen.
    »Lasst mich ihn satteln«, sagte sie schnell und führte Winger hinaus.
    »Nein. Der Sattel ist zu schwer für eine schwache Frau.« Er breitete die Decke über den Rücken des Rosses und hob den Sattel aus seiner Halterung.
    »Ich bin stärker als ich aussehe«, sagte Deidre und streckte ihm ihre Hände entgegen.
    »Wie du willst«, gab er zurück und überreichte ihr den Sattel.
    Sie schwankte unter dem Gewicht. Unter dem Ledersitz war er aus massivem Holz und wog sicher an die 25 Kilo. Winger

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