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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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hatte etwa eine Schulterhöhe von 1 , 70 Meter, was bedeutete, dass sie das verfluchte Ding über ihren Kopf würde heben müssen.
Merde.
Gilead stand geduldig da und beobachtete sie. Sie wusste nicht, was mit ihm los war, aber sie würde ihm schon
zeigen,
dass sie das konnte.
    Deidre beugte ein Bein, balancierte den Sattel auf ihrem Oberschenkel und warf dann den Sattelgurt und den rechten Bügel über den Sitz. Mit Mühe gelang es ihr, den vorderen Sattelknauf mit der einen und den hinteren mit der anderen Hand zu umfassen. Sie ging halb in die Knie, um sich nach oben zu drücken, als Winger plötzlich den Kopf drehte und sich mit den Zähnen die Decke vom Rücken zog und zu Boden warf.
    »Soll ich sie für dich wieder auflegen?«, fragte Gilead langsam.
    Sie blitzte ihn an. Dachte er etwa, sie könnte dieses monströse Ding für immer halten? Sie wagte es nicht, es auf den Boden zu legen, aus Angst, sie würde es nicht mehr anheben können. Also biss sie die Zähne zusammen und zwang sich zu lächeln. »Wenn es Euch nichts ausmacht.«
    Er bückte sich, um die Decke aufzuheben, und sie meinte zu sehen, wie sein Mundwinkel nach oben wanderte. Jetzt lachte er sie also aus? Was war denn so lustig daran, wenn man sich nützlich machte?
    Gilead strich die Decke auf dem Rücken des Pferdes quälend langsam glatt. »Man muss immer sorgfältig darauf achten, dass die Decke ganz glatt ist«, erklärte er, als er die Ecken genau ausrichtete. »Sonst wird das Pferd davon gereizt.«
    Ach, etwas so, wie er sie gerade reizte? Erst diese Distanziertheit und jetzt diese herablassende Haltung?
Ein Blick auf seinen spöttischen Gesichtsausdruck genügte!
»Das weiß ich«, stieß sie kurzatmig hervor. »Bitte geht zur Seite.«
    Gilead deutete eine Verbeugung an und ging zur Seite. Mit äußerster Anstrengung wuchtete sie den Sattel, der sich anfühlte wie ein paar Taschen mit vollgesogenem Torf, über Wingers Rücken. Sie hatte es fast geschafft. Der Sattel war halb oben und sie stütze ihn mit der Schulter, aber der Wallach tänzelte zur Seite.
    »Bei allen Höllenfeuern!«, rief sie aus und fand sich plötzlich zwischen Gilead und dem Pferd eingeklemmt, weil Gilead den Sattel mit den Armen anhob und ihn wie spielend plazierte. Von seinem würzigen Geruch umgeben, der sich mit dem Geruch des Pferdes und des Leders vermischte, erhitzte sich ihr Blut und schickte pulsierende Wellen tief in ihre Leisten.
    Gileads Brust drückte sie nach hinten, als er um sie herumgriff und den Sattelgurt und den Bügel hinüberwarf. Bei der leichtesten Berührung seiner harten Muskeln wurden sofort ihre Brustwarzen hart, und sie kämpfte gegen das Verlangen an, sich umzudrehen und sich an ihn zu drücken.
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern, und sie schloss die Augen in der Hoffnung, er würde mit seinen starken, warmen Fingern an ihren Armen heruntergleiten oder seinen Kopf senken und an ihrem Hals knabbern.
Mon Dieu,
wie schön! Unwillkürlich neigte sie ihren Kopf etwas zur Seite, um ihm Platz zu machen.
    Sie spürte sein Zögern, seinen warmen Atem an ihrem Hals. Dann hob er sie plötzlich, als wäre sie ein Sack voll Federn, in die Höhe und setzte sie neben sich wieder ab. Schweigend sattelte er das Pferd zu Ende und gab ihr die Zügel.
    »Ich habe noch nie eine Lady so fluchen hören«, sagte er, als er ihr in die Augen sah. »Macht man das so in Armorica?«
    Armorica? Ach ja, da komme ich ja her.
»Hmmm. Ja, dort nimmt man sich diese Freiheit.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Eine Lady wohl kaum. Wo sagtest du, hast du dort gelebt?«
    Deidre wurde nervös. Gilead hatte sie schon über andere Dinge in ihrer Vergangenheit befragt, aber bisher hatte sie sich immer mit vagen Antworten aus der Schlinge ziehen können. Jetzt fragte er nach dem Namen einer Stadt. »Benoic« sagte sie schnell und stöhnte dann innerlich auf. Im Buch war das Lancelots Heimat. Nur gab es diesen Ort wahrscheinlich gar nicht.
    Gilead sah sie verwirrt an. »Und wo liegt das genau?«
    Sie betete, dass derjenige, der diese Legenden niedergeschrieben hatte, seine Geschichten sich zumindest an ein paar wenige Fakten gehalten hatte. »Direkt am Rand von Brocéliande.«
    »Der Dunkle Wald?«, fragte er mit schmalen Augen. »Ist dort auch deine Mutter ums Leben gekommen?«
    »Äh, ja. Sie ist in den See gefallen und ertrunken.« Das stimmte zum Teil. Ihre Mutter
war
ertrunken.
Diese Lügerei liegt mir nicht.
    Bevor er noch weitere Fragen stellen konnte, drehte sie sich um

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