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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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für längere Zeit geparkt?«, fragte Claremont.
    »Wir haben bei Moose’s am Washington Square zu Abend gegessen. Das Auto stand ungefähr neunzig Minuten auf dem Parkplatz. Von sieben bis etwa acht Uhr dreißig. Von dort sind wir nach Hause gefahren.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung. Ms. Giambelli, wer Ihnen etwas antun wollte?«
    »Ja.« Gelassen begegnete sie Claremonts Blick. »Jeremy DeMorney. Er ist in die Produktmanipulation, die Unterschlagung und in jedes andere Problem verwickelt, das meine Familie in diesem Jahr hatte. Ich glaube sogar, er ist verantwortlich dafür. Er hat es geplant und nicht nur meinen Vetter dazu missbraucht, sondern alles und jeden, der sich ihm bot. Und da ich ihm das persönlich gesagt habe, ist er mir wahrscheinlich im Moment nicht gerade wohlgesonnen.«
    »Mr. DeMorney ist verhört worden.«
    »Ich bin sicher, er hatte auf alles eine Antwort. Aber glauben Sie mir, er ist dafür verantwortlich.«
    »Sie haben die Anzeige gesehen, die er Sophia geschickt hat.« Frustriert stand Tyler auf. »Es war eine Drohung, und er hat sie wahr gemacht.«
    »Wir können nicht beweisen, dass die makabre Post von Mr. DeMorney kam.« Maguire blickte Tyler an, der im Zimmer auf und ab lief. Er hat große Hände, stellte sie fest. DeMorney war vermutlich wie Mörtel unter ihm zerbröckelt. »Wir haben nachgeprüft, dass er in New York war, als der Brief in Chicago aufgegeben wurde.«
    »Dann hat er ihn eben schicken lassen. Suchen Sie einen Weg, um das zu beweisen«, gab Tyler zurück. »Das ist schließlich Ihr Job.«
    »Ich glaube, dass er meinen Vater umgebracht hat.« Sophia bemühte sich, ruhig zu klingen. »Ich glaube, die Grundlage für alles, was passiert ist, ist sein Hass auf meinen Vater. Vielleicht redet er sich ja ein, es ginge nur ums Geschäft, aber eigentlich ist es eine persönliche Geschichte.«
    »Wenn man alles auf die Affäre zwischen Avano und der früheren Mrs. DeMorney zurückführen will, so hat er lange auf seine Rache gewartet.«
    »Nein, nicht sehr lange«, mischte sich Maddy ein. »Nicht, wenn er es richtig machen und alle mit hineinziehen wollte.«
    Mit einem zustimmenden Blick forderte Claremont Maddy auf, weiterzureden.
    »Wenn er Sophias Vater gleich nach der Scheidung angegriffen hätte, hätte jeder gewusst, dass er deswegen durchgedreht ist.« Sie dachte nach. »Wenn ich Theo etwas heimzahlen will, dann lehne ich mich zurück und warte auf den günstigsten Zeitpunkt. Wenn ich dann zuschlage, hat er nicht damit gerechnet und weiß noch nicht einmal, warum es
ihm geschieht.« Sie nickte. »Das ist eine professionelle Vorgehensweise und viel befriedigender als spontane Rache.«
    »Das Kind ist ein Genie«, sagte Ty.
     
    »Rache genießt man kalt«, sinnierte Claremont auf der Fahrt zurück in die Stadt. »Es passt zu DeMorney. Er ist kühl, elegant, wohlerzogen. Er hat Geld, eine gesellschaftliche Stellung und einen untadeligen Geschmack. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Typ abwartet, gründlich plant und dann die Fäden zieht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er wegen einer zerbrochenen Ehe seine Position riskieren würde. Was würdest du tun, wenn dein Mann dich betrügt?«
    »Oh, ich würde ihn in den Hintern treten, ihn bei einer Scheidung bis aufs Hemd ausziehen und alles tun, damit der Rest seines Lebens die Hölle auf Erden wird. Ich würde sogar Nadeln in ein Püppchen stecken, das ihm ähnlich sieht. Aber ich bin auch nicht kühl und wohlerzogen.«
    »Und da wundern sich die Leute, dass ich nicht verheiratet bin.« Claremont schlug sein Notizbuch auf. »Lass uns noch einmal mit Kristin Drake reden.«
     
    Es machte sie rasend, dass die Polizei an ihren Arbeitsplatz kam. Die Leute würden reden, Vermutungen anstellen und sich über sie lustig machen. Und Kris hasste nichts mehr, als wenn andere hinter ihrem Rücken über sie tratschten. Und daran trug nur Sophia die Schuld.
    »Meiner Meinung nach haben die Giambellis dieses Jahr nur deshalb so viele Probleme gehabt, weil
Sophia mehr an ihren eigenen Plänen interessiert ist als am Unternehmen oder den Menschen, die dort arbeiten.«
    »Und was sind das für Pläne?«, fragte Claremont.
    »Sophia ist ihr eigener Plan.«
    »Und das Resultat ihres Eigeninteresses sind Ihrer Meinung nach vier Morde, eine Schießerei und ein beinahe tödlicher Unfall, in den sie, ihre Mutter und ein junges Mädchen verwickelt waren?«
    Kris dachte an die kalte Wut auf Jerrys Gesicht, als Sophia in New York mit ihrem

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