Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
ist, aber ich kann offenbar nicht damit aufhören.«
    »Alles Übung.« Er ergriff ihre Hand. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich bleibe, oder?«
    Ein Schauer überlief sie. »Ja, das hast du gesagt.« Sie zog seine Hand an ihre Wange. »Ich war noch nie für jemanden die große Liebe. Und ich hatte auch selbst noch nie eine. Es sieht so aus, als ob du meine große Liebe bist.«
    »Damit kann ich leben. Sind wir uns jetzt wieder gut?«
    »Vermutlich.« Sie lächelte. Er macht alles so einfach, dachte sie. Sie brauchte es nur zuzulassen. »Es war ein anstrengender Abend.«
    »Lass uns zurückgehen und ihn beenden.« Ty legte den Arm um sie und stützte sie, weil sie humpelte.
    Geschieht ihr recht, dachte er, wo sie mich so wütend gemacht hatte. »Hast du dir den Fuß verletzt?«
    Sein amüsierter, zufriedener Tonfall entging ihr nicht. »Ich bin auf einen Stein getreten, als ich hinter diesem großen, blöden culo hergelaufen bin.«
    »Das soll wohl ich sein. Ich verstehe genügend Gossenitalienisch, um zu wissen, wann die Frau, die ich liebe, mich als Arschloch bezeichnet.«
    »Da du ja die Sprache so gut verstehst: Warum beschließen wir den Abend nicht einfach, indem wir  ...« Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und beendete den italienischen Wortschwall damit, dass sie an seinem Ohrläppchen knabberte.
    »Hmmm.« Ty hatte keine Ahnung, was sie gesagt
hatte, aber es hörte sich gut an. »Ich glaube, das musst du mir übersetzen.«
    »Gern«, erwiderte sie. »Wenn wir im Haus sind.«
     
    Es überraschte Pilar, dass Tyler mitten am Vormittag vor der Küchentür stand. Und noch mehr überraschte es sie, dass er einen großen Strauß Blumen in der Hand hielt.
    »Guten Morgen.«
    »Hi.« Er trat in die Küche der Cutters, wobei er fast über seine Füße stolperte. »Ich habe dich hier nicht erwartet, sonst hätte ich ...« Verlegen wies er auf den Blumenstrauß. »Ich hätte sonst noch einen mitgebracht.«
    »Ich verstehe. Sind die Blumen für Maddy? Ach, Ty.« Fröhlich zwickte sie ihn in die Wange. »Du bist so süß.«
    »Findest du? Wie geht es dir?«
    »Gut. Ich bin glücklich.« Sie trat an die Tür und rief nach Maddy. »Sophia hat sich bewundernswert verhalten. Wie ein Fels in der Brandung.«
    »Ja, das ist typisch für sie. Ich habe sie heute Morgen schlafen lassen.« Er blickte auf, als Maddy hereinkam. »Hi, Kleine.«
    »Hey, was ist das?«
    »Ich glaube, es sind Blumen. Für dich.«
    Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen. »Für mich?«
    »Ich muss gehen. Ich sage nur rasch noch David und Theo auf Wiedersehen.« Pilar küsste Maddy leicht auf die Wange, und dem Mädchen stieg die Röte ins Gesicht. »Bis später.«
    »Ja, okay. Wieso sind die für mich?«, fragte sie Tyler.
    »Weil ich gehört habe, dass du dich toll verhalten hast.« Er streckte ihr den Strauß entgegen. »Willst du sie nun oder nicht?«
    »Klar will ich sie.« Während sie den Strauß entgegennahm, bemerkte sie ein leichtes Flattern in ihrem Bauch. Das war vermutlich eine Art Muskelreflex – aber schön. »Mir hat noch nie jemand Blumen geschenkt.«
    »Das kommt noch. Zuerst wollte ich dir auch noch etwas für den Kopf schenken, aber mir ist bisher noch nichts eingefallen. Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?«
    »Ich habe sie abschneiden lassen. Und?«
    »Nichts ... ich habe nur gefragt.« Er blieb stehen, während sie eine Vase holte. Mit der neuen Frisur sah sie aus wie ein kluger kleiner Kobold. Schon bald werden die Jungen vor ihrer Tür Schlange stehen, dachte er mit leisem Bedauern. »Möchtest du heute mit mir rausfahren? Ich muss die Weinstöcke auf Mehltau untersuchen, und dann will ich noch in die alte Destillerie.«
    »Ja, das wäre schön.«
    »Sag deinem Vater Bescheid.«
     
    Als sie neben Ty im Auto saß, faltete Maddy die Hände im Schoß. »Ich muss dich zwei Dinge fragen.«
    »Nur zu.«
    »Wenn ich, sagen wir mal, zehn Jahre älter wäre und richtige Brüste hätte, würdest du dann auf mich stehen?«
    »Du meine Güte, Maddy.«
    »Ich bin nicht in dich verliebt oder so. Das war am Anfang so, als wir hierher gezogen sind, aber ich habe es überwunden. Du bist zu alt für mich, und ich
bin noch nicht bereit für eine ernsthafte Beziehung oder Sex.«
    »Wahrhaftig nicht!«
    »Aber wenn ich einmal bereit bin, dann möchte ich wissen, ob ein Junge auf mich stehen würde. Theoretisch.«
    Tyler fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Theoretisch, und wenn man die Brüste weglässt, weil ein Junge darauf

Weitere Kostenlose Bücher