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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Clarinda sah sie an. »Etwas wegen einer Statue im Museum. Wahrscheinlich eine von Sibsons Fälschungen. Der Kunde war wütend, ich hab ihn durchs Fenster hören können. Hat mich fast umgerannt, als er zur Tür rausgestürmt ist. Hat mich auch angeflucht. Kein Gentleman wie Ihr, Mylord.«
    »Kannst du diesen Mann beschreiben?« fragte Leo.
    »Glaubt Ihr, das könnte wichtig sein?«
    »Vielleicht.«
    »Er sieht sehr nett aus, mit Haaren wie Gold. Gut sieht er aus. Trägt immer feine Jacketts. Ende Zwanzig, würd ich sagen.«
    Leo erstarrte. »Hat er zufällig eine Brille getragen?«
    »Nein.«
    »Gütiger Gott.« Beatrice’ Blick flog zu Leo. »Du vermutest doch nicht etwa ... Hältst du es für möglich, daß es ...«
    »Dein großer Bewunderer war?« fragte Leo spöttisch. »Es hört sich wirklich so an, als könnte es Mr. Saltmarsh gewesen sein.«
    »Aber Clarinda hat dir gerade gesagt, daß er keine Brille trug.«
    Leo zuckte die Schultern. »Vielleicht trägt er sie nicht immer.«
    »Vielleicht hat er nur weitere Nachforschungen angestellt«, sagte Beatrice hastig.
    »Er hat uns sein Wort gegeben, daß er sich darauf beschränken würde, den Namen des neuen Besitzer von Trulls Museum herauszufinden.«
    »Ja, ich weiß, aber-« Sie verstummte.
    Clarinda sah von Leo zu Beatrice und wieder zurück. »Was ist denn? Was geht hier vor?«
    Beatrice seufzte. »Clarinda, Seine Lordschaft und ich finden, es wäre das beste, wenn du für eine Weile die Stadt verläßt. Wir werden dir genug Geld geben, daß du ein bis zwei Wochen auf dem Land verbringen kannst.«
    »Die Stadt verlassen?« Clarinda war empört. »Aber das kann ich nicht machen. Ich werde in vierzehn Tagen Besitzerin der Blue Cat. Es ist alles arrangiert. Tom hat gesagt, er gibt seinen Pachtvertrag zum ersten des Monats auf.«
    Leo zog ein paar Banknoten aus seiner Tasche. »Dann geh aus der Stadt weg, bis zu dem Tag, an dem du die Taverne übernehmen sollst. Keine Sorge. Ich werd die Blue Cat im Auge behalten, solange du weg bist.«
    »Aber ich will nicht weg«, jammerte Clarinda. »Mein ganzes Leben wird sich ändern.«
    Beatrice berührte ihren Arm. »Hör mir zu. Jemand hat heute versucht, dich zu vergiften. Dr. Cox, der dir das Fläschchen geschickt hat, ist selber ermordet worden. Der Mann, den du heute bei Sibson gesehen hast, könnte darin verwickelt sein.« »Es sieht allmählich so aus, als ob Sibson auch in diese Geschichte verwickelt ist«, sagte Leo. »Du hast vielleicht heute zuviel gesehen, als du den Streit zwischen Sibson und seinem Kunden beobachtet hast. Das könnte der Grund sein, warum Cox dir die Flasche geschickt hat.«
    »Verfluchte Hölle.« Clarinda wirkte bockig.
    »Bitte, Clarinda«, bettelte Beatrice. »Sag, daß du für ein paar Tage verschwinden wirst. Tu mir den Gefallen.« »Oh, na gut«, murmelte Clarinda. »Ich will mich nicht ermorden lassen, grad wo ich in meinem neuen Beruf anfang.« Sie wandte sich besorgt zu Leo. »Ihr versprecht mir, daß Ihr nicht zulaßt, daß Tom die Blue Cat an einen anderen verkauft, solang ich weg bin, ja?«
    »Ich werde meinen Anwalt informieren, daß er alle Einzelheiten des Kaufs für dich regeln soll«, versicherte ihr Leo. »Wenn du zurück kommst, wird es keine Probleme geben. Du wirst die Besitzerin der Blue Cat sein.«
    »Na schön.« Clarinda sah sich traurig in ihrem kleinen Zimmer um. »Ich sollte wohl besser mein Zeug zusammenpacken. Muß ganz früh zur Kutschenstation. Die Postkutschen fahren im Morgengrauen ab.« Dann fing sie plötzlich an zu strahlen. »Wenn ich wiederkomme, werd ich natürlich nicht mehr in dieses Zimmer kommen. Ich werd direkt in meine neue Wohnung über der Taverne gehen.«
    Beatrice war unendlich erleichtert. »Danke, Clarinda. Ich werde besser schlafen, wenn ich weiß, daß du in Sicherheit bist.«
    Clarinda verdrehte die Augen. »Als ob ich nicht auf mich aufpassen könnte.«
    Beatrice sah das Fläschchen in ihrer Hand an. »Ich muß dir noch eine Frage stellen.«
    »Ja.«
    »Ich bin ungeheuer dankbar, daß du das gräßliche Zeug in der Flasche nicht zu dir genommen hast. Aber ich muß wissen, welche göttliche Vorsehung dich daran gehindert hat, es zu trinken?«
    Clarinda schnaubte. »Vorsehung hat nichts damit zu tun gehabt. Ich hab das Gift nicht getrunken, weil ich jetzt in einem anderen Beruf anfang.«
    Beatrice blinzelte. »Wie bitte?«
    »Warum sollte ich das trinken? Ich brauch jetzt nichts mehr gegen Schwangerschaft. Ich hab keinen Kunden mehr in

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