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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sie vor kurzem genug Geld bekommen hatte, um eine Taverne zu kaufen, hätte er daraus schließen können, daß sie ein Spion ist.«
    »Saltmarsh ist also direkt zu Cox gegangen und hat verlangt, daß er ein vergiftetes Fläschchen zubereitet, das dann zu Clarinda geschickt wurde.«
    Beatrice klopfte mit einem Finger auf die Schreibtischplatte. »Es scheint ein bißchen weit hergeholt, nicht wahr?«
    »Diese Geschichte wird von Sekunde zu Sekunde unglaublicher.«
    »Glaubst du, daß die Statue, über die Mr. Saltmarsh und Sibson gestritten haben, die Aphrodite des Alchimisten sein könnte?«
    »Ich glaube, wir müssen davon ausgehen.«
    »Clarinda sagte, sie hätte etwas von einem Museum gehört.« Beatrice sah Leo in die Augen. »Es gibt viele Statuen in vielen Museen in London.«
    »Aber dein Onkel fühlte sich offenbar zu einem speziellen Museum hingezogen«, erinnerte sie Leo. »Trulls.«
    »Ja. Dieses Etablissement liegt wahrscheinlich im Kern dieser Affäre.« Beatrice dachte an die bedrückende Atmosphäre in dem unterirdischen Raum. »Ich muß dir sagen, Leo, ich mag dieses Haus nicht.« »Ich hab’s dir gesagt, es ist voll mit Trulls alten Fälschungen und Kopien.«
    »Nein, es war etwas anderes ...« Sie verstummte. Sie wußte nicht, wie sie es erklären sollte.
    Sein Mund zuckte. »Ich respektiere deine Intuition, aber ...« »Leo, wenn Sibson, Saltmarsh und Dr. Cox alle an einem Plan zur Auffindung der Ringe und der Statue beteiligt waren, warum dann Dr. Cox umbringen?«
    »Ein Streit unter Dieben vielleicht?«
    Sie knabberte an ihrer Unterlippe, während sie sich diese Antwort durch den Kopf gehen ließ. »Mr. Saltmarsh wurde bei Trulls betäubt. Wenn er einer der Bösewichter wäre, hätte er doch sicher nicht Dr. Cox’ Gift getrunken.«
    »Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob er den vergifteten Tee tatsächlich getrunken hat, wie er behauptete. Du sagst, du hättest widerliche Dämpfe gerochen, aber er hätte absichtlich etwas verspritzen können, um seine Geschichte glaubhaft zu machen.«
    »Ja, das ist wohl möglich.« Sie lehnte sich zurück und verschränkte ihre Hände. »Aber es ist auch möglich, daß Mr. Saltmarsh völlig unschuldig ist. Wir dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »Dieser spezielle Schluß ist gar nicht so voreilig«, sagte Leo spöttisch. »Ich sehe ihn mehr als kleinen Schritt zu einer vernünftigen Annahme.«
    »Du warst vom Anfang dieser Geschichte an gegen Mr. Saltmarsh eingenommen.«
    »Ich sehe mir nur die Fakten an und ziehe naheliegende Schlüsse.«
    »Also, wenn du mich fragst, gibt es keine Schlüsse. Die ganze Sache wird immer undurchsichtiger.« Beatrice betrachtete ihre verschränkten Hände. »Wir müssen Onkel Reggies Ringe finden. Es geht jetzt um viel mehr als nur um Arabellas Erbe. Mein Onkel wurde ganz sicher ermordet. Dr. Cox ist tot. Jemand hat versucht, Clarinda zu töten. Wer weiß, was als nächstes passiert?« »Beruhige dich. Heute nacht können wir nichts mehr tun. Wir brauchen beide Schlaf. Morgen, wenn wir wieder klarer denken können, werden wir die Informationen, die wir entdeckt haben, sortieren und versuchen, einen Sinn darin zu finden.«
    »Wir haben vielleicht nicht viel Zeit.«
    »Im Gegenteil«, widersprach Leo. »Ich glaube, Dr. Cox’ Tod hat uns eine kleine Atempause verschafft.«
    Ihr Kopf schnellte hoch. »Warum sagst du das?«
    »Wie du vorhin bemerktest, zieht Mord ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Wer immer Cox erschossen hat, wird sich eine Weile bedeckt halten. Der Bösewicht wird wissen, daß ich in der Sache Nachforschungen anstellen werde.« »Sehr wahrscheinlich.«
    »Ich glaube nicht, daß du in großer Gefahr bist«, sagte Leo nachdenklich. »Der Tod eines Quacksalbers wird nicht großartig die Runde machen. Aber wenn dir etwas passieren sollte -«
    »Und herauskommt, daß ich auch Mrs. York bin, gäbe es einen Haufen Spekulationen und Klatsch«, schloß Beatrice. »Ja, ich verstehe, was du meinst. Ich bezweifle, daß der Mörder diese Art von Aufmerksamkeit will.«
    »Die Spekulationen und der Klatsch wären das geringste Problem des Mörders«, sagte Leo sehr leise.
    Das eisige Versprechen in seinen Augen ließ Beatrice den Atem stocken. Sie begriff plötzlich, was er meinte. Falls ihr irgend etwas zustieß, würde der Mörder keine Ruhe mehr finden.
    »Man möchte meinen, daß dieselbe Logik auch auf Euch zutrifft, Mylord«, sagte sie. »Man kann doch nicht einfach rumlaufen und Earls umbringen, ohne damit zu

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