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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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weiterer Monkcrest-Mythos in Nichts auf.«
    Er biß die Zähne zusammen. »Gibt es noch andere Geschichten, zu denen Ihr eine Erklärung haben wollt?«
    »Da war etwas, von wegen es würde in der Abtei spuken.« Sie lächelte erwartungsvoll.
    Er verzog das Gesicht. »Jedes Haus in England, das so alt ist wie dieses, ist angeblich von Gespenstern geplagt.«
    »Es gab ein recht seltsames Gerücht, demzufolge sich die Irren Monks angeblich gelegentlich mit Wölfen verbünden.« Leo überraschte sie mit einem Lachen. »Hier gibt es keine Wölfe, nur Elf.«
    »Elf?«
    »Mein Jagdhund.«
    »O ja, natürlich. Für eine Elfe ist er ziemlich groß und recht beängstigend.«
    »Das mag sein. Aber er ist ganz sicher kein Wolf. Bitte fahrt fort mit Eurer Liste von Monkcrest-Legenden.«
    Sie nahm einen seltsam gestreiften Aaronstab zwischen die Hände und fragte sich, wie weit sie noch gehen könnte. Sie spürte, daß ihr Gastgeber nicht viel Geduld bei diesem Thema hatte.
    »Ich nehme an, ich kann diese anderen Gerüchte, denen zufolge die männlichen Monkcrests in einem Alter, in dem andere junge Männer Griechisch oder Latein lernen, bereits Zauberei studierten, ebenso vergessen?«
    »Absoluter Unsinn.« Leos Mund verzog sich zu einem widerwilligen Lächeln. »Ich muß zugeben, daß die Männer meiner Familie ihre jeweiligen Interessen, mit dem, was einige als Besessenheit bezeichnen würden, verfolgen. Aber ich kann Euch versichern, daß keiner von ihnen sich bei seiner Jagd nach Erkenntnissen der Zauberei bedient hat. Zumindest nicht in neuerer Zeit.«
    Beatrice rümpfte die Nase. »Warum besteht Ihr nur darauf,
    eine exzellente Legende in eine Reihe langweiliger Erklärungen zu verwandeln?«
    Sein Lächeln verschwand so rasch, daß sie sich nicht sicher sein konnte, ob es überhaupt jemals dagewesen war. Sie war überrascht, wie grimmig die Miene war, die es ersetzte. »Lassen Sie sich das von einem, der es weiß, sagen - Legenden haben ihre Nachteile, Mrs. Poole.«
    »Vielleicht. Aber sie haben doch auch ihren Nutzen, nicht wahr?«
    »Was meint Ihr damit?«
    Sie war sich sehr wohl bewußt, daß sie sich auf gefährliches Terrain begab. Sie sah ihn durch ein Dickicht exotischer Farben an. »Ein Mann, der im Herzen einer interessanten Legende lebt, wird es zweifellos einfach haben, die Leichtgläubigen und Fantasievollen zu manipulieren.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Was genau wollt Ihr damit andeuten, Mrs. Poole?«
    »Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, Mylord, aber ich glaube, Ihr seid absolut imstande, Eure eigene Legende dazu zu verwenden, Eure Ziele zu erreichen.«
    »Genug von diesem Unsinn.« Er legte beide Hände flach auf die Bank, auf der die Farne standen, und beugte sich mit grimmig entschlossener Miene vor. »Ich habe Euch nicht hierhergebeten, um mit Euch über Gartenbau oder Familienlegenden zu diskutieren.«
    Er war zu nahe. Sie mußte dem Drang widerstehen, zurückzuweichen. »Das habe ich mir fast gedacht. Ihr wollt mir meine Pläne, Nachforschungen über den Tod meines Onkels anzustellen, ausreden, nicht wahr?«
    »Ihr begreift schnell, Mrs. Poole.«
    »Man muß nicht sonderlich klug sein, um zu dem Schluß zu kommen, daß Ihr gegen dieses Vorhaben seid. Darf ich fragen, wieso Ihr ein persönliches Interesse an meinen Plänen habt?«
    »Ich bin gegen Euer Vorhaben, weil es ein potentiell gefährliches Unterfangen ist.«
    »Ich glaube, die wahre Gefahr liegt darin, die Wahrheit nicht ans Licht zu bringen«, sagte sie.
    »Ihr habt keine Ahnung, wovon Ihr redet. Ich habe Euch gestern gesagt, daß Männer auf der Suche nach Schätzen gestorben sind.«
    »Vielleicht gehört Onkel Reggie zu ihnen. Wenn das der Fall ist, gedenke ich herauszufinden, wer ihn ermordet hat, und dann werde ich versuchen, etwas von dem Geld, das er verloren hat, zurückzuholen.«
    »Ich verstehe Eure Beweggründe.« Leo richtete sich auf. »Nachdem ich mir die Sache gestern nacht durch den Kopf gehenließ, kam ich zu dem Schluß, wenn die Ringe tatsächlich existieren, wäre es das beste, wenn man sie so rasch wie möglich findet.«
    Sie beobachtete ihn mißtrauisch. »Was wollt Ihr damit sagen, Sir?«
    »Ich bin zu einem Schluß gekommen, der das Dilemma lösen wird.«
    »Wirklich, Mylord?« Sie wappnete sich innerlich. »Und das wäre?«
    »Ich habe beschlossen, Euch morgen zurück nach London zu begleiten«, verkündete er. »Ich werde selbst Nachforschungen über die Ringe einleiten.«
    »Ihr werdet nach ihnen suchen?«

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