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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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runzelte die Stirn. »Habt Ihr bemerkt, daß seine Augen genau dieselbe Farbe haben wie die von dieser riesigen Bestie von Hund ?«
    »Eine Täuschung, die das Licht verursacht, mehr nicht.« »Wenn Ihr das sagt. Aber komisch ist es trotzdem.« Sally trank noch einen Schluck Gin. »Tut mir leid, daß es nicht so läuft, wie Ihr es Euch gedacht habt. Aber seht doch auch mal die Vorteile, Ma’am. Wenn uns der Earl von Monkcrest zurück in die Stadt begleitet, kriegen wir wahrscheinlich ein viel besseres Zimmer in dem Gasthaus als auf dem Weg hierher.« Beatrice stellte sich ans Fenster. Mit Sally konnte sie das Problem wohl kaum besprechen, nachdem sie nicht einmal den wahren Grund für ihren Besuch in Devon kannte.
    Es war dumm gewesen, hierherzukommen. Indem sie ihn in der Angelegenheit der Verbotenen Ringe konsultierte, hatte sie, ohne es zu wollen, Monkcrest einen unwiderstehlichen Köder hingeworfen. Der Mann war besessen von seiner Leidenschaft für Legenden und Antiquitäten. Man mußte nur seine Abhandlungen lesen, um das zu begreifen.
    Was, in aller Welt, sollte sie mit ihm machen? fragte sie sich. Sie mußte ihn von London fernhalten. Sie konnte nicht zulassen, daß er die Ringe zuerst fand.
    Zwei Stunden später lag sie wach im Bett und dachte immer wieder über dieselben Fragen nach, die sie sich schon den ganzen Abend gestellt hatte. Sie war gerade mitten in einem Plan, wie sie sich vor dem Morgengrauen aus der Abtei wegschleichen konnte, als ihre Gedanken vom unmißverständlichen Hufgetrappel auf Kopfsteinpflaster unterbrochen wurden.
    Es war fast Mitternacht. Sie hatte keine logische Erklärung dafür, daß sich zu dieser Stunde ein Pferd im Vorhof aufhielt. Vielleicht war Monkcrest im Begriff, einen weiteren ungeladenen Gast zu bekommen. Das würde ihm recht geschehen.
    Vielleicht würde das seine Aufmerksamkeit von ihr ablenken, was sehr nützlich wäre.
    Sie schlug, neugierig geworden, die schweren Steppdecken beiseite und setzte sich auf die Bettkante. Sie erschauderte, als ihre nackten Füße den kalten Boden berührten. Im Kamin glühten noch Holzreste, aber sie gaben nicht mehr genug Wärme, um das Schlafzimmer auf eine angenehme Temperatur zu erwärmen.
    Sie steckte ihre Füße in ihre Pantoffeln, zog sich einen Morgenmantel über und durchquerte den Raum zum Fenster.
    Sie sah ein Pferd mit Reiter in verhaltenem Galopp das Tor passieren. Der Hengst war ein gewaltiges Tier mit einem graziös gebogenen Hals und muskulösen Schultern. Der Mann im Sattel beherrschte ihn mit meisterhafter Leichtigkeit. Ein schwarzer Umhang umwehte ihn. Ein großer Jagdhund, mit offenem Maul, trabte begeistert neben dem Pferd her. Beatrice stützte ihre Arme auf den Fenstersims und beobachtete, wie das Trio in der Dunkelheit verschwand.
    Sie ließ sich die Sache sehr lange durch den Kopf gehen, aber ihr fiel kein guter Grund ein, warum der Irre Monk von Monkcrest um Mitternacht - nur begleitet von seinem Hund - ausritt.
    Das Jagen von Straßenräubern war der Jagd auf jedes andere, wilde Tier sehr ähnlich. Man machte sich mit den Gepflogenheiten der Kreatur vertraut und nutzte dann dieses Wissen, um eine Falle zu stellen.
    Jahrelange Erfahrung hatten Leo sehr viel gelehrt. Er war sich bewußt, daß ein Mitglied des hiesigen Adels an diesem Abend eine Einladung gab. Die meisten Gäste würden die Nacht unter dem Dach ihres Gastgebers verbringen. Aber es war unvermeidbar, daß es ein paar riskieren und nach Hause fahren würden. Und diejenigen würden ihren besten Schmuck tragen.
    Und wenn das noch nicht genug Verlockung wäre, so würde der heutige Vollmond jeden ehrgeizigen Straßenräuber, der

    zufällig in der Nachbarschaft war, anziehen. Leo war sich fast sicher, daß der Schurke, der versucht hatte, Beatrice’ Kutsche auszurauben, immer noch in der Gegend war.
    Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, alles, was auf und um den Monkcrest-Besitz passierte, zu verfolgen. Informationen, Klatsch und Neuigkeiten kamen durch Zofen, Gärtner und Diener in die Abtei. Leo hatte sich die Aufgabe gestellt, wie auch die anderen Irren Monks vor ihm, all diese Informationen zu sammeln und zu sortieren.
    An diesem Nachmittag hatte er erfahren, daß man einen rauh aussehenden Fremden beim Trinken im Gasthof gesehen hatte.
    Straßenräuber waren keine Seltenheit in der Gegend. Die Jagd auf sie war ein recht ungewöhnlicher Sport, aber Leo sagte sich, daß jeder ein Hobby brauchte.
    Im Lauf der Jahre hatte Leo seine Fähigkeit,

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