Im Sturm: Thriller (German Edition)
sowjetische Mainstay in der Luft, geschützt von wenigen Flanker-Abfangjägern. Die beiden Frisbees hielten sich aus dem Radarbereich der fliegenden Leitstände, und wenn sie im Tiefflug über Straßen hinwegjagten, taten sie das in einer Richtung, die von ihrem Ziel wegführte. Städte und feindliche Depots, wo es SAM-Batterien geben konnte, mieden sie.
Auf einem Kartendisplay am Armaturenbrett des Piloten zeigten die Trägheitsnavigationssysteme ihr Vorankommen an. Die Entfernung zum Ziel schrumpfte rasch, als das Flugzeug in eine weite Kurve nach Westen ging.
Mit fünfhundert Knoten flitzten sie über Wittenberg. Die Infrarotkameras erfaßten Tanklastwagen, die sich auf verschiedenen Straßen aufs Ziel zubewegten. Da! Zwischen den Bäumen standen mindestens zwanzig Tanklaster, die aus dem unterirdischen Treibstofflager gefüllt wurden.
»Ziel in Sicht. Angriff nach Plan.«
»Roger«, bestätigte Schatten 2. »Ich habe sie in Sicht.«
Der Duke zog seine Maschine nach links und machte seinem Flügelmann den Weg für den ersten Anflug frei. Schatten 2 war inzwischen die einzige verbliebene Maschine, die mit den Aufhängungen für die schweren Bomben ausgerüstet war.
»Verdammt!« Das Display des Duke zeigte einen SA-II-Starter genau im Flugpfad seiner Maschine. Die Raketen zielten nach Nordwesten. Der Oberst riß seine Maschine hart nach rechts herum und fragte sich, wo die anderen Fahrzeuge der Raketenbatterie standen.
Schatten 2 sauste übers Ziel. Der Pilot warf seine vier Bomben und flog weiter nach Westen. Hinter ihm vereinzelte Feuerstöße, aber zu spät.
Die französischen Durandal-Bomben, für den Einsatz gegen betonierte Startbahnen gedacht, wurden im Sturzflug von Raketenmotoren noch beschleunigt und waren für unterirdische Treibstofflager ideal. Sie explodierten nicht beim Aufprall, sondern bohrten sich über einen Meter in den Boden und detonierten erst dann. Drei fanden unterirdische Tanks. Die Sprengwirkung der Durandal war nach oben gerichtet und riß einen Krater auf, durch den brennender Treibstoff an die Luft gelangen konnte.
Was nun kam, war fast so spektakulär wie eine Kernexplosion. Drei weiße Flammensäulen schossen in die Luft und ließen im Umkreis von Hunderten von Metern brennenden Treibstoff niederregnen. Alle Fahrzeuge wurden in Flammen gehüllt, und nur die Soldaten in der Nähe des Zaunes kamen mit dem Leben davon. Sekunden später flogen Treibstoffbehälter aus Gummi in die Luft, brennender Dieseltreibstoff und Benzin verbreiteten sich im Wald und lösten weitere Explosionen aus. Druckwellen zerrten heftig an Ellingtons Maschine.
»Donnerwetter«, sagte er leise. Laut Plan sollte er mit seinen Streubomben entzünden, was die Durandals aufgerissen hatten.
»Die Rockeyes sind wohl überflüssig, Duke«, meinte Eisly.
Ellington, von der heftigen Explosion fast geblendet, zwinkerte und flog so tief wie möglich. Dann stellte er fest, daß er einer Straße folgte.
Der sowjetische Oberbefehlshaber der Westfront war bereits wütend, und was er im Osten sah, verbesserte seine Laune nicht. Er hatte gerade in Zarrentin mit dem Kommandeur der 3. Stoßarmee gesprochen und erfahren, daß sich der Angriff auf Hamburg in Sichtweite der Stadt erneut festgefahren hatte. Erbost, weil seine stärkste Panzerformation ihr Angriffsziel nicht erreichen konnte, hatte er den Kommandeur auf der Stelle abgelöst und war auf dem Rückweg zu seinem Gefechtsstand. Was er nun sah, konnte nur eines seiner großen Treibstofflager sein, das in die Luft flog. Der General fluchte, stand auf und öffnete die Dachluke seines gepanzerten Gefechtswagens. Am unteren Ende des Feuerballs tauchte ein schwarzer Schemen auf.
Und was haben wir da? fragte Ellington. Sein TV-Display zeigte vier gepanzerte Fahrzeuge, darunter einen Flarak-Panzer! Er warf seine vier Rockeye-Bomben ab und wandte sich dann nach Süden. Die Kameras im Heck nahmen das Resultat auf. Die Rockeyes platzten auf und verteilten ihre Minibomben über die Straße. Sie detonierten beim Aufprall.
Der OB West starb den Soldatentod. Als letzte Tat packte er ein Maschinengewehr und schoß auf das Flugzeug. Wenige Meter von seinem Fahrzeug entfernt gingen vier Minibomben nieder. Ihre Splitter fetzten durch die dünne Panzerung und töteten alle Insassen.
USS Chicago
Das U-Boot kam langsam an die Oberfläche und fuhr dabei Spiralen, um mit Sonar die ganze Umgebung abzutasten, ehe es wieder auf Sehrohrtiefe ging. Erst wurde der ESM-Mast
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