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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sich, er habe zu lange warten müssen. Auf sein Ersuchen hin hatten die Aufklärer die feindlichen Linien überflogen. Eine der Maschinen war verschwunden, der Pilot der anderen meldete Truppenbewegungen, konnte aber keine exakten Angaben über die Stärke machen; er war voll damit beschäftigt gewesen, Luftabwehrraketen auszuweichen. Der Oberst befürchtete eine Verstärkung der feindlichen Kräfte, konnte aber mangels eindeutiger Informationen weder eine Verzögerung noch weitere Verstärkungen rechtfertigen.
     
    Auch Mackall machte aus der Distanz seine Beobachtungen. Zwanzig Minuten, nachdem ein starker russischer Vormarsch gemeldet worden war, stellte er Bewegung fest. Deutsche Mannschaftstransportwagen strömten den Hang hinunter auf das Dorf zu. Im Norden erschienen einige sowjetische Hubschrauber, wurden diesmal aber von einer im Dorf versteckten Roland-Batterie angegriffen. Drei explodierten, der Rest zog sich zurück. Dann kamen die deutschen Leoparden. Mackall zählte und stellte fest, daß drei fehlten. Nato-Artillerie nahm die Hügel unter Dauerbeschuß, und sowjetische Granaten schlugen in die Felder rund um die amerikanischen Panzer ein. Dann erschienen die Russen.
    »Buffalo, Feuerverbot für alle Einheiten!« befahl der Kompaniechef über Funk. »Wiederhole: generelles Feuerverbot.«
    Mackall sah, daß die Deutschen sich durchs Dorf zurückzogen, und erkannte nun den Plan des Bundeswehr-Obersten. Astrein, dachte er.
     
    »Sie sind auf der Flucht!« teilte der Oberst Alexejew über den Führungskreis mit. Auf dem Kartentisch vor dem General wurden Symbole bewegt und mit Fettstift Positionen eingetragen. Nun zeichnete man in Rot eine Lücke in den deutschen Linien ein. Die sowjetische Panzerspitze war jetzt noch fünfhundert Meter von Bieben entfernt und raste durch die zwei Kilometer breite Lücke zwischen den Panzern der 2. Kompanie. Der deutsche Oberst gab dem amerikanischen Kompaniechef einen Befehl.
    »Buffalo, hier sechs. Drauf!« Augenblicklich feuerten zwölf Panzer und trafen neun Ziele.
    »Woody, achten Sie auf Antennen«, befahl Mackall seinem Richtschützen. Der Richtschütze schwenkte den Turm nach rechts und suchte die hinteren sowjetischen Reihen ab.
    »Da ist einer! HEAT-Munition! Zielabstand zweitausendsechshundert  –« Der Panzer schlingerte, der Richtschütze verfolgte die Leuchtspur des Geschosses. »Treffer!«
    Die zweite Salve der M-1 setzte acht Panzer außer Gefecht, dann trafen auch noch aus dem Dorf abgeschossene Panzerabwehrraketen. Die Russen hatten Tanks in verdeckten Stellungen in den Flanken und vor sich ein Dorf, das vor Panzerabwehrraketen nur so starrte: Der Oberst der Bundeswehr hatte einen mobilen Hinterhalt eingerichtet, in den die Russen bei der Verfolgung getappt waren. Schon stürmten die Leoparden links und rechts hinterm Dorf hervor, um die Russen in offenem Gelände anzugreifen. Wieder ließ der Fliegerleitoffizier seine Jagdbomber auf die Stellungen der sowjetischen Artillerie niederstoßen. Sowjetische Jäger stellten sich ihnen entgegen, konnten aber nicht gleichzeitig in den Kampf am Boden eingreifen, und nun flogen mit Raketen bewaffnete deutsche Kampfhubschrauber vom Typ Gazelle aufs Schlachtfeld. Die russischen Panzer nebelten sich ein und versuchten verzweifelt, den Feind anzugreifen, doch die Amerikaner hatten sich tief eingegraben, und die deutschen Raketenschützen im Dorf wechselten nach jedem Schuß geschickt die Stellung.
    Mackall verlegte einen Zug nach rechts, den anderen nach links. Erst schoß sein Richtschütze noch einmal den Tank eines Kommandeurs ab, dann umschlosssen die Deutschen den russischen Verband im Norden und im Süden. Die Deutschen, obgleich zahlenmäßig unterlegen, überraschten die Russen und bestrichen die Panzersäule mit ihren schweren 120-mm-Gechützen. Der sowjetische Kommendeur forderte noch einmal Hubschrauber an. Diese überraschten und zerstörten drei deutsche Panzer, doch dann begannen vom Himmel aufs neue Raketen auf sie herabzuregnen. Und jetzt wurde es zuviel. Der sowjetische Verband machte kehrt und zog sich zu den Hügeln zurück, von den Deutschen verfolgt. Der Gegenangriff wurde überaus energisch durchgeführt, und Mackall wußte, daß niemand das besser brachte als die »Krauts«. Als er den Befehl erhielt, sich in Bewegung zu setzen, war die ursprüngliche Verteidigungsstellung wieder in alliierter Hand. Die Schlacht hatte eine gute Stunde gedauert. Auf der Straße nach Bieben waren zwei sowjetische

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