Im Sturm: Thriller (German Edition)
prüften am Haupttor alles und jeden genau, sogar einen Chevy mit Drei-Sterne-Stander. Durch fieberhafte Akrivirät fuhren sie zum Kai. Züge rollten über in die Straßen eingelassene Schienen, Reparaturwerkstätten und Prüflabors arbeiteten rund um die Uhr, und selbst bei McDonald’s in der Straße direkt am Stützpunkt wurde unablässig gebraten. Im Hafen bog der Wagen rechts ab, passierte die U-Boot-Piers und hielt auf die Liegeplätze der Zerstörer zu.
»Sie ist erst seit einem Monat im Dienst, also gerade lang genug für die Justierung der Elektronik«, sagte der Admiral. »Captain Wilkens ließ auf der Fahrt von San Diego unablässig Übungen durchführen, aber einen Hubschrauber hat sie noch nicht. Die Pazifikflotte hat ihre behalten, und ich kann Ihnen nur eine Variante des Seahawk-F bieten, einen Prototyp.«
»Die Maschine mit Tauchsonar?« fragte Ed Morris. »Damit kann ich leben. Haben wir auch jemanden, der damit umgehen kann?«
»Lieutenant O’Malley, den wir von einem Ausbilderposten abberufen haben.«
»Der Name ist mir ein Begriff. O’Malley führte auf der Moosbrugger Systemprüfungen durch, als ich TAO auf der John Rodgers war. Der Mann weiß, was er tut.«
»Ich muß Sie nun hier absetzen. In einer halben Stunde, wenn ich mir die Überreste der Kidd angesehen habe, komme ich wieder zurück.«
Reuben james. Ihr überhängender Klipperbug dräute überm Kai wie eine Guillotine. Morris vergaß seine Müdigkcit, stieg aus dem Chevy und betrachtete die Fregatte Nr. 57 mit der stummen Begeisterung eines Mannes, der zum ersten Mal sein neugeborenes Kind sieht.
Fregatten der Klasse FFG-7 hatte er zwar schon gesehen, an Bord war er aber noch nie gewesen. Die strengen Linien ihres Rumpfes erinnerten ihn an eine Rennjacht. Sechs fünf Zoll starke Taue hielten sie am Kai fest, doch das elegante Schiff schien sie bereits zu spannen. Die Reuben James war mit ihren 3900 Tonnen kein großes, aber eindeutig ein sehr schnelles Kampfschiff.
Ihre Aufbauten hatten die Anmut einer Großgarage und waren von Antennen und Radarmasten gekrönt, die aussahen, als stammten sie aus einem Metallbaukasten, aber Morris erkannte die funktionelle Schlichtheit des Designs. Vierzig Raketen ruhten auf dem Vorschiff in runden Gestellen. In dem kastenartigen Achteraufbau war Raum für zwei ASW-Hubschrauber. Der Rumpf war elegant, weil die Geschwindigkeit es erforderte. Die Aufbauten wirkten kantig, weil sie einfach so sein mußten. Dies war ein Kriegsschiff, und irgendwelche Schönheit an der Reuben James war rein zufällig.
Matrosen in blauen Hemden und Jeans hasteten über drei Gangways und brachten Vorräte an Bord, denn das Schiff sollte bald auslaufen. Morris marschierte rasch zur achterlichen Gangway. Ein Marinesoldat salutierte, und an Deck der Fregatte ordnete ein Offizier hastig Vorbereitungen an für den Empfang des neuen Kommandanten. Die Schiffsglocke schlug viermal, und Commander Ed Morris nahm seine neue Identität an, grüßte erst die Flagge, dann den Offizier an Deck.
»Sir, wir hatten Sie erst –« platzte der Lieutenant heraus.
»Wie geht es mit der Arbeit voran?« fuhr Morris dazwischen.
»Höchstens zwei Stunden, dann sind wir klar zum Auslaufen, Sir.«
»Fein.« Morris lächelte. »Um den Kleinkram kümmern wir uns später. Zurück an die Arbeit, Mister –«
»Lyles, Sir. Schiffskontrolloffizier.«
Und was, zum Kuckuck, ist das? fragte sich Morris. »Gut, Mr. Lyles. Wo ist der IO?«
»Hier, Sir.« Der Erste Offizier hatte Schmieröl am Hemd und einen Flecken im Gesicht. »Ich war im Generatorraum. Entschuldigen Sie meinen Aufzug.«
»Ich heiße Ed Morris.« Kommandant und Erster Offizier gaben sich die Hand.
»Frank Ernst. Ich bin zum ersten Mal bei der Atlantilcflotte.« Der Lieutenant Commander grinste schief. »Hab mir eine tolle Zeit dafür ausgesucht. Es ist aber alles gut in Schuß, Skipper. Unser Hubschrauberpilot ist oben in der Gefechtszentrale bei den Männern vom taktischen Team. Die Crew ist ziemlich jung, aber bereit. In höchstens zwei, drei Stunden können wir auslaufen. Wo sind Ihre Sachen, Sir?«
»Sollten in einer halben Stunde hier sein. Was war unter Deck los?«
»Kein Problem. Am Dieselgenerator drei war eine Ölleitung undicht. Schlamperei in der Werft, unsaubere Schweißnaht. Schon repariert. Über den Maschinenraum werden Sie sich freuen, Sir. Bei den ersten Probefahrten haben wir in einsfünfzig hohen Seen 31,5 Knoten geschafft.« Ernst zog die Augenbrauen
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