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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ich noch mehr.«
    Der Pilot verschwand für weitere zehn Minuten in der Wolke. Endlich: »Im Süden nichts mehr. Sie sollten alle vorbei sein.«
    »Gut, dann schauen wir mal nach.«
    Eine bange Minute später fragte sich Winters, ob er den Backfire vielleicht zu viel Vorsprung gelassen hatte, denn sein TV-System suchte den Himmel ab und fand nichts. Geduld, sagte er sich und beschleunigte auf sechshundertneunzig Knoten. Fünf Minuten später erschien ein Punkt auf dem Bildschirm, wuchs und löste sich in drei Flecken auf. Winters schätzte, daß er vierzig Meilen hinter den Backfire lag; da er die Sonne im Rücken hatte, war es ausgeschlossen, daß sie ihn entdeckten. Der Mann auf dem Rücksitz prüfte dreimal pro Minute das Radarwarngerät und den Luftraum hinter ihnen auf andere Flugzeuge.
    Der Pilot sah die Zahlen an seinem Trägheitsnavigationssystem dahinklicken, behielt die Treibstoffanzeige im Auge und achtete auf Veränderungen in der russischen Bomberformation vor ihm. Das war aufregend und langweilig zugleich. Er kannte die Bedeutung seines Auftrags, aber die Ausführung bot keinen größeren Nervenkitzel als das Steuern einer 747 von New York nach Los Angeles. Sie flogen über eine Stunde lang dahin und legten dabei die siebenhundert Meilen zwischen Island und der norwegischen Küste zurück.
    »Jetzt wird’s interessant«, meinte der Kampfbeobachter. »Luftsuchradar voraus, sieht aus wie Andøya. Noch über hundert Meilen entfernt. In zwei, drei Minuten haben sie uns.«
    »Ist ja toll.« Wo es Radar diesen Typs gab, operierten auch Jäger. »Haben Sie ihre Position ermittelt?«
    »Ja.«
    »Dann senden Sie.« Winters drehte und flog zurück übers offene Meer.
    Zweihundert Meilen weiter empfing eine kreisende britische Nimrod das Signal und gab es über einen Fernmeldesatelliten weiter.

Northwood, England
    Admiral Beattie versuchte ruhig zu bleiben, aber das fiel dem Mann, dessen Nerven seit Kriegsbeginn von einer Krise nach der anderen strapaziert worden waren, nicht leicht. Operation Doolittle war sein Kind. Seit zwei Stunden wartete er nun auf Nachricht von den Tomcats. Zwei waren zurückgekehrt, ohne die Russen gesichtet zu haben. Einer fehlte noch. Verfolgte er sie wie geplant – oder war er ins Meer gestürzt?
    Der Drucker in der Ecke begann zu rattern: AUGAPFEL MELDET HASEN 69/20N, 15/43E UM 1543Z KURS 02I GESCHW 580 KGS HOEHE 30.
    Beattie riß das Blatt heraus und reichte es seinem für die Luftoperationen zuständigen Offizier. »Dann sind sie in siebenunddreißig Minuten am Boden. Wenn wir davon ausgehen, daß dies die letzte Gruppe ist und in Fünfzehn-Minuten-Abständen fliegt, müßten die ersten Bomber in zweiundzwanzig Minuten landen.«
    »Also dann in fünfzehn Minuten?«
    »Jawohl, Admiral.«
    »Geben Sie den Befehl heraus!«
    Binnen dreißig Sekunden ging die Nachricht über ein halbes Dutzend Satellitenkanäle.

USS Chicago
    Die amerikanischen U-Boote hatten eine scheinbare Ewigkeit vor der russischen Küste am Grund der Barentssee gelegen, als endlich der Befehl einging, sich nach Süden in Bewegung zu setzen. McCafferty lächelte erleichtert. Drei britische U-Boote, darunter HMS Torbay , hatten ihre Aufgabe bereits erfüllt und sich vor der norwegischen Küsten an eine Fregatte und vier Patrouillenboote herangeschlichen, um sie mit Torpedos anzugreifen. Nun mußten die Russen annehmen, es sollte ihre Barriere durchbrochen werden, und im Gegenzug hatten sie ihre U-Jagd-Patrouillen nach Westen beordert.
    Damit hatten Chicago und ihre Begleiter freie Bahn. Zumindest hoffte McCafferty das.
    Als sie sich ihrem Zielgebiet näherten, überprüften seine Elektroniker immer wieder ihre Koordinaten. Beim Abschuß der Flugkörper mußte das Boot genau an der richtigen Stelle sein.
    »Wann schießen sie?« fragte der IO.
    »Werden wir noch erfahren«, erwiderte McCafferty.
    Und dann ging aus Northwood der Befehl ein: Abschuß 1602 Zulu-Zeit.
    »Sehrohr ausfahren.« McCafferty ließ das Instrument rasch kreisen. Oben trieb eine Regenbö hohe Wellen vor sich her.
    »Sieht klar aus«, sagte der IA am TV-Display.
    Der Kommandant klappte die Griffe des Periskops hoch, das dann in seinem Schacht verschwand. »ESM?«
    »Viele Radarsignale, Sir«, antwortete der Techniker. »Es sind zehn verschiedene Sender in Betrieb.«
    McCafferty inspizierte die an Steuerbord in der Angriffszentrale angebrachten Statusanzeigen für die Tomahawk. Die Torpedorohre waren mit zwei Torpedos Mark-48 und zwei

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