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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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das Funkgerät.
     
    »Beide Fische haben das Ziel erfaßt!«
    »Sehrohr ausfahren!« Bei voller Vergrößerung füllte die Grischa fast das gesamte Blickfeld. Dann wurde die Tausend-Tonnen-Fregatte von beiden Torpedos an Backbord getroffen und vor seinen Augen zerrissen. Er suchte den ganzen Horizont nach anderen Feindschiffen ab. »Okay, alles klar.«
    »Wird nicht lange dauern, Sir. Er schoß auf Providence .«
    »Sonar, was haben Sie in null-neun-null?« fragte McCafferty.
    »Viel Krach von den Torpedos, Sir, aber in null-neun-acht hören wir Druckluft zischen.«
    »Fahren wir rüber.« McCafferty blieb am Periskop, als der IO das Boot zur Providence steuerte. Die Grischa war gründlich zerstört worden, zerrissen von siebenhundertfünfzig Kilo Sprengstoff. Er sah zwei Rettungsinseln, die sich im Wasser selbsttätig aufgeblasen hatten, aber keine Männer.
    »Boston an der Gertrude, Sir. Man will wissen, was los ist.«
    »Sagen Sie Bescheid.« Der Kommandant nahm eine leichte Einstellung am Sehrohr vor. »Ah, da taucht sie auf – verflucht noch mal!«
    Der Turm des U-Bootes war ruiniert – das achterliche Drittel fehlte ganz, der Rest war zerfetzt. Ein Tiefenruder hing herab wie ein gebrochener Flügel, und die Sehrohre und Masten waren zu einer futuristischen Skulptur verbogen.
    »Versuchen Sie, über Gertrude Kontakt mit Providence aufzunehmen.«
     
    Nun waren sechzig Tomahawk-Marschflugkörper in der Luft. Ihre Feststofftriebwerke brachten sie auf eine Höhe von tausend Fuß, wo Flügel und Ansaugstutzen ausgefahren wurden. Nach dem Zünden der Düsentriebwerke gingen die Tomahawk in einen flachen Sinkflug, bis sie dreißig Fuß überm Boden waren. Radarsysteme an Bord tasteten das Gelände ab und verglichen es mit im Computer gespeicherten Koordinaten. Sechs verschiedene sowjetische Radaranlagen erfaßten die Cruise Missiles in der Startphase und verloren sie dann wieder.
    Die russischen Techniker, die auf Hinweise auf einen Atomangriff gegen ihr Land zu achten hatten, waren ebenso angespannt wie ihre Pendants im Westen, und nach wochenlangem ununterbrochenem konventionellem Konflikt, gekoppelt mit kontinuierlicher höchster Alarmstufe, war man mit den Nerven am Ende. Sobald die aus dem Meer aufsteigenden Tomahawk erfaßt worden waren, hatte man eine Blitzwarnung vor einem Angriff mit ballistischen Raketen nach Moskau gesandt. Auch die Sichtung der Flugkörper durch die Ametist war rasch zum Marinehauptquartier in Seweromorsk gelangt; von dort ging ein mit dem Codewort DONNER-KEIL gekennzeichneter Alarm ans Verteidigungsministerium. Sofort wurde die Ermächtigung zum Start der um Moskau herum stationierten Antiraketen-Raketen an die Batteriekommandeure übertragen, und obwohl Radaroffiziere nach mehreren Minuten zu Moskaus Befriedigung bestätigen konnten, daß die Flugkörper von den Schirmen verschwunden waren und sich nicht auf ballistischen Bahnen befanden, blieben die Luftabwehreinheiten im Alarmzustand, und in ganz Nordrußland stiegen Abfangjäger auf.
    Unberührt von dem Aufruhr, den sie ausgelöst hatten, zogen die Cruise Missiles ihre Bahn, überflogen die an dieser Stelle aus felsigen Landvorsprüngen und Kliffs bestehende Küste und erreichten die Tundra – ideales Terrain für die Marschflugkörper, die mit fünfhundert Knoten kaum einen Meter hoch über das Sumpfgras jagten. Alle flogen über den Babosero-See, den ersten Bezugspunkt, und trennten sich dann.
    Nach dem Alarmstart hatten die Piloten der sowjetischen Jäger wenig Ahnung, hinter was sie eigentlich her waren. Es lagen zwar Radarinformationen über Kurs und Geschwindigkeit der Objekte vor, aber wenn es sich um Cruise Missiles handelte, konnten sie bis zum Schwarzen Meer fliegen oder gar über Umwege Moskau ansteuern. Auf einen Befehl vom Boden hin formierten sich die Abfangjäger südlich des Weißen Meeres und hielten mit Look-Down-Radar nach den Eindringlingen Ausschau.
    Diese aber waren nicht nach Moskau unterwegs. Die Marschflugkörper wichen hin und wieder einer Bodenerhöhung aus und blieben auf Kurs zwei-eins-drei, bis sie den Krüppelkieferwald erreichten. Dort drehten sie nacheinander nach rechts ab und gingen auf Kurs zwei-neun-null. Ein Cruise Missiles geriet außer Kontrolle und stürzte ab, ein zweites vollführte die Wendung nicht und flog schnurstracks weiter. Der Rest hielt auf die Ziele zu.

Seeadler
    Der letzte Backfire-Bomber kreiste über Umbosero-Süd und wartete auf Landeerlaubnis. Der Pilot schaute auf die

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