Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Harpoon-Raketen geladen. Die Uhr tickte auf 1602 zu.
    »Startsequenz beginnen.«
    Kippschalter wurden umgelegt, an den Statusanzeigen für die Waffen leuchtete es rot auf. Kommandant und Waffenoffizier steckten gleichzeitig ihre Schlüssel in die Konsole und drehten sie um; der Maat an der Instrumententafel für die Waffensysteme legte den Feuerhebel nach links um, und der Prozeß des Scharfmachens war beendet. Im Bug des U-Bootes wurden die Lenksysteme von zwölf Cruise Missile des Typs Tomahawk aktiviert. Bordcomputer bekamen den Startpunkt eingegeben. Das Ziel kannten sie bereits.
    »Start einleiten«, befahl McCafferty.
     
    Ametist gehörte nicht zur regulären sowjetischen Marine, sondern erfüllte der Staatssicherheit dienende Funktionen und hatte eine KGB-Besatzung. Während der letzten zwölf Stunden war die Fregatte der Grischa-Klasse abwechselnd gespurtet und mit Tauchsonar lauschend dahingetrieben. Mit abgeschalteten Dieseln erzeugte sie überhaupt kein Geräusch, und ihr kurzes Profil war nur schwer auszumachen. Sie hatte das Herannahen der amerikanischen U-Boote nicht gehört.
    Um 16:01:58 durchbrach der erste Marschflugkörper nur zweitausend Yard von der Fregatte entfernt die Oberfläche. Der Ausguck brauchte ein, zwei Sekunden, um zu reagieren. Als er sah, wie das zylindrische Geschoß, von der Feststoffstufe getrieben, aufstieg und im Bogen nach Südwesten flog, krampfte sich sein Magen zusammen.
    »Raketenabschuß an Steuerbord!«
    Der Kommandant hastete auf die Brückennock und sah verblüfft ein zweites Cruise Missile aus dem Wasser auftauchen. Dann sprang er zurück ins Ruderhaus.
    »Auf Gefechtsstation! Funker, rufen Sie das Marine-HQ und melden Sie den Abschuß feindlicher Raketen von Planquadrat 451/ 679! Volle Kraft voraus! Hart Steuerbord!«
    Die Diesel der Fregatte sprangen donnernd an.
     
    »Zum Kuckuck, was ist das?« fragte der Sonar-Chief. Alle vier Sekunden erschütterten die Raketenstarts sein Boot. »Hier Sonar, wir haben einen Kontakt in null-neun-acht. Diesel-Überwasserschiff, klingt wie eine Grischa und ist sehr nahe, Sir!«
    »Sehrohr ausfahren!« McCafferty wirbelte das Periskop herum und stellte Maximalvergrößerung ein. Er sah, daß die russische Fregatte hart abdrehte. »Schnellschuß! Oberflächenziel Richtung null-neun-sieben, Distanz« – er drehte am Entfernungsanzeiger – »sechzehnhundert, Kurs. Scheiße! Er dreht ab. Sagen wir null-neun-null, Fahrt 20.« Zu dicht für eine Rakete; sie mußten mit Torpedos angreifen. »Sehrohr einfahren!«
    Der Feuerleitoffizier gab dem Computer die Werte ein. Nach elf Sekunden hatte der Rechner die Information verarbeitet. »Eingestellt! Rohr eins und drei klar!«
    »Fluten Rohr eins und drei, Mündungsklappen offen – klar!« rief der 10
    »Errechnete Koordinaten anpassen – und Feuer!«
    »Feuer eins, Feuer drei.« Der Erste Offizier bekam seine Gefühle unter Kontrolle. Von wo war diese Grischa so plötzlich aufgetaucht? »Mark-48 nachladen!«
    »Letzter Vogel frei«, verkündete der Raketentechniker. »Startsequenz beendet.«
    »Ruder hart Backbord!«
     
    Auf der Ametist bekam niemand den Torpedoabschuß hinter dem Schiff mit, denn die Männer hasteten auf ihre Stationen, während der Kommandant volle Kraft befahl und der Waffenoffizier in Unterhosen an Deck eilte, um die Raketenstarter zu bedienen. Sonar brauchte man in diesem Fall nicht; man sah zu deutlich, wo das U-Boot lag und Raketen abschoß.
    »Feuer frei!« rief der Kapitän.
    Der Leutnant drückte auf den Knopf. Zwölf Raketen starteten fauchend. »Ametist «, quäkte das Funkgerät. »Wiederholen Sie den Spruch – was für Raketen? Raketen welchen Typs?«
     
    DSS Providence schoß den letzten Marschflugkörper gerade in jenem Augenblick ab, in dem die Fregatte feuerte. Als die Raketen schon auf sein Boot jagten, befahl der Kommandant äußerste Kraft voraus und eine radikale Wendung. Zwei Sprengköpfe explodierten nur hundert Yard vom Boot entfernt, richteten aber keinen Schaden an. Die letzte Rakete traf direkt über dem Turm des U-Bootes aufs Wasser. Eine Sekunde später detonierten dreiundzwanzig Kilo Sprengstoff.
     
    Der Kapitän der Ametist kümmerte sich nicht ums Funkgerät, sondern um den Effekt seiner ersten Salve. Die letzte Rakete war rascher explodiert als die anderen. Er wollte gerade einen erneuten Feuerbefehl geben, als der Sonaroffizier zwei Objekte von achtern meldete. Er gab dem Rudergänger Befehle. Im Hintergrund kreischte unbeachtet

Weitere Kostenlose Bücher