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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ablenkungsplans wurden entlang der ganzen Front Funkeinheiten tätig und simulierten die Anwesenheit der verlegten Formationen. Die Nato hatte bis zu diesem Augenblick ihre »Maskirowka« absichtlich eingeschränkt, um dem SACEUR Gelegenheit zu geben, mit einer Reihe von Assen in der Hand um ganz Westeuropa zu wetten.

Hunzen, BRD
    Es war ein aufregendes Manöver. Alexejew ließ seine Kräfte der Kategorie I vorrücken, während eine angeschlagene Mot-Schützendivision bei der Erzwingung eines Übergangs über die Weser bluten mußte. In der Zwischenzeit wartete der General nervös auf Nachrichten von seiner wackligen rechten Flanke, doch es kam nichts. Der OB West hielt Wort und startete einen Scheinangriff auf Hamburg, um Nato-Kräfte von dem neuesten sowjetischen Durchbruch abzuziehen.
    Dies war alles andere als ein simples Manöver. Von anderen Abschnitten waren Fla- und Flarak-Einheiten abgezogen worden. Sobald die Nato erkannte, was bevorstand, sollten diese Einheiten jeden Versuch, die Sowjets am Vorstoß auf die Ruhr zu hindern, zerschlagen. Bisher war der Widerstand nur schwach gewesen. Vielleicht war dem Gegner nicht klar, was geschah, sagte sich Alexejew, oder er war tatsächlich am Ende.
    Die erste Einheit der Kategorie I war die 120. Mot-Schützendivision, die berühmte Rogatschew-Garde, deren Spitzen gerade bei Rühle über den Fluß gingen, gefolgt von der 8. Garde-Panzerdivision. Zwei weitere Panzerdivisionen steckten auf den Straßen nach Rühle fest. Ein Pionierregiment quälte sich mit der Errichtung von sieben Brücken ab. Laut Einschätzung des Nachrichtendienstes standen ihnen zwei, vielleicht drei Nato-Brigaden gegenüber. Nicht genug, dachte Alexejew, diesmal reicht es nicht. Selbst die Luftmacht des Feindes war geschwunden. Seine Heeresflieger meldeten bei Rühle nur geringen Widerstand. Vielleicht hatte der OB doch recht gehabt.
    »Starke Feindaktivität bei Salzhemmendorf«, meldete ein Fernmeldeoffizier der Luftwaffe.
    Dort stand die 40. Panzerdivision, eine Einheit der Kategorie II, die von dem deutschen Gegenstoß stark dezimiert worden war.
    »Die vierzigste Panzerdivision meldet einen feindlichen Großangriff auf ihre Front.«
    »Was soll das heißen, ›Großangriff‹?«
    »Die Meldung kam vom Ausweichbefehlsstand. Das Divisionshauptquartier kann ich nicht erreichen. Der stellvertretende Kommandeur erklärt, amerikanische und deutsche Panzer seien in Brigadestärke auf dem Vormarsch.«
    »In Brigadestärke?«
    »Feindangriff bei Dunsen.«
    »Dunsen? Das liegt dicht bei Gronau. Teufel, wie kommen die dorthin?« fauchte Alexejew. »Lassen Sie diese Meldung bestätigen! Handelt es sich um einen Boden- oder Luftangriff?«
    »Die hundertzwanzigste Mot-Schützendivision hat ein volles Regiment über die Weser geschafft, das nun auf Brökeln vorstößt. Die Spitzen der achten Panzerdivision haben die Weser in Sicht. SAM-Einheiten gehen zum Schutz des Übergangs in Stellung.«
    Es war, als würden Alexejew gleichzeitig verschiedene Artikel einer Zeitung vorgelesen. General Beregowoy war an der Front, koordinierte die Verkehrsregelung und legte die Manöver nach dem Übergang fest. Die Artillerie aller vorrückenden Einheiten war weit vorne in Stellung gegangen, um den Übergang vor Gegenangriffen zu schützen.
    »General, der Angriff bei Dunsen wird von feindlichen Panzer-und motorisierten Truppen mit starker taktischer Luftunterstützung geführt. Der Regimentskommandeur schätzt Brigadestärke.«
    Eine Brigade bei Dunsen, eine bei Salzhemmendorf? Dort stehen Einheiten der Kategorie II, befehligt von unerfahrenen, ungeübten Offizieren.
    »Feindliche Bodentruppen bei Bremke, Stärke unbekannt.«
    Nur fünfzehn Kilometer von hier! dachte Alexejew und zog Karten heran. Da es in dem Kommandowagen zu eng war, stieg er aus und breitete sie auf dem Boden aus.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« fragte er seinen Nachrichtenoffizier. »Das ist ein Angriff auf einer Zwanzig-Kilometer-Front.«
    »Die neue feindliche Division soll noch nicht an Ort und Stelle sein.«
    »Das HQ Fölziehausen meldet einen schweren Luftangriff und verstummte dann.«
    Wie zur Bestätigung dieser Meldung gab es im Norden bei Bremke, wo sich das Hauptquartier für Treibstoff und Munition der 24. Panzerdivision befand, eine gewaltige Explosion. Plötzlich erschienen tief überm Horizont Flugzeuge. Der mobile Befehlsstand befand sich in einem Wald über der Kleinstadt Hunzen, die praktisch verlassen war und die Sender der

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