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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ersten Mal die Erfahrung eines Beschusses durch schwere Geschütze.
    »Meine anderen Batterien sind alle getarnt.«
    »Lassen Sie für jedes Geschütz mindestens drei neue Ausweichstellungen bauen, alle voll getarnt.« Der General ging zurück ins Gebäude, zuversichtlich, daß die Amerikaner die Stadt Keflavik vorerst nicht beschießen würden. An der Wand hing eine große Karte der Westküste Islands. Stabsoffiziere markierten bereits mit Fähnchen die vermuteten Positionen amerikanischer Einheiten.
    »Was haben wir auf der Hvita?« fragte er seinen Operationsoffizier.
    »Ein Bataillon. Zehn Schützenpanzer, ansonsten Lkw und requirierte Fahrzeuge. Ausgerüstet mit Mörser, Panzerabwehrraketcn und SAM-Sieben. Die Einheit ist an der Straßenbrücke über Bogarnes in Stellung.«
    »Die Amerikaner sitzen bereits auf dieser Höhe hier und schauen auf sie hinab. Welche Flugzeugtypen sind gesehen worden?«
    »Wir sind in Reichweite mehrerer amerikanischer Flugzeugträger. Jeder Träger verfügt über vierundzwanzig Jäger und vierunddreißig Bomber. Wenn eine vollle Division Marineinfanterie an Land gebracht worden ist, haben wir es auch mit einer beträchtlichen Anzahl von Hubschraubern und Senkrechtstartern vom Typ Harrier zu tun. Diese können von Schiffen oder Behelfsflugplätzen an Land, die sich mit dem richtigen Material binnen sechs Stunden einrichten lassen, operieren. Eine Division der Marineinfanterie ist doppelt so stark wie eine vergleichbare Einheit bei uns, verfügt über ein starkes Panzerbataillon, hat mehr Artillerie, aber weniger Mörser. Was mir Kummer bereitet, ist ihre Beweglichkeit. Sie können nämlich quasi um uns herumtanzen, mit Hubschraubern und Landungsfahrzeugen Truppen nach Belieben plazieren –«
    »Genau wie wir bei unserer Landung«, stimmte der General nüchtern zu. »Wie gut sind sie?«
    »Die amerikanischen Marines verstehen sich als Elitetruppe, genau wie wir. Einige ihrer Offiziere und Unteroffiziere haben Gefechtserfahrung, die meisten Kompanieoffiziere und Feldwebel aber nicht.«
    »Wie ernst ist die Lage?« Der KGB-Offizier war eingetreten.
    »Ausgerechnet Sie! Sagten Sie nicht, die amerikanische Division sei auf dem Weg nach Europa? Während wir hier reden, sterben meine Männer.« Ferner Donner unterstrich Andrejews Worte. Die Schlachtschiffe beschossen nun ein Versorgungslager, in dem zum Glück nicht mehr viel war.
    »Genosse General, ich –«
    »Verschwinden Sie! Ich habe zu tun.« Schon fragte sich Andrejew, ob seine Lage hoffnungslos war. Er verfügte über zehn Kampfhubschrauber, die nach dem Angriff auf Keflavik allesamt verteilt und versteckt worden waren. »Wie können wir es bewerkstelligen, daß sich jemand diesen Hafen einmal ansieht?«
    »Wir werden permanent von amerikanischen Radarflugzeugen überwacht. Um nach Stykkisholmur zu gelangen, müßte ein Hubschrauber feindliche Stellungen überfliegen. Die Amerikaner verfügen über bewaffnete Hubschrauber und Düsenjäger – das wäre also ein Himmelfahrtskommando, und es stünde auch gar nicht fest, daß unser Mann überhaupt nahe genug herankäme.«
    »Dann sehen Sie zu, daß wir vom Festland eine Aufklärungsmaschine oder Satellitendaten bekommen. Ich muß wissen, welche Kräfte uns gegenüberstehen. Wenn es uns gelingt, ihren Brückenkopf zu zerschlagen, haben wir eine gute Chance, ihre Bodentruppen zu besiegen, und zur Hölle mit den Marinefliegern!«
    Das Ganze war kompliziert, doch eine Blitzanforderung vom OB der Nordflotte räumte die bürokratischen Hindernisse beiseite. Einer der beiden sowjetischen Satelliten verbrannte ein Drittel seines Treibstoffs zum Manövrieren, um die Umlaufbahn zu ändern und zwei Stunden später in geringer Höhe Island zu überfliegen. Minuten später wurde vom Kosmodrom Baikonur der letzte ROR-SAT gestartet. Schon beim ersten Umlauf kam Island in seine Radarreichweite. Vier Stunden nach Andrejews Spruch hatten die Russen ein klares Bild von dem Aufmarsch vor und auf Island.

Brüssel
    »Sind sie bereit?« fragte der SACEUR.
    »Zwölf Stunden mehr wäre besser, aber sie sind bereit.« Der Operationsoffizier schaute auf die Armbanduhr. »In zehn Minuten fahren sie los.« Die Zeit bis zur Plazierung der neuen Division war gewinnbringend genutzt worden. Aus mehreren zusätzlichen Brigaden hatte man zwei nach Nationalitäten gemischte Divisionen gebildet. Dabei war die Front fast ganz ihrer Reserven beraubt worden. Im Zuge eines hastig ausgedachten Täuschungs- und

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