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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Beobachtungsposten bei Stykkisholmur antwortet nicht, und Meldungen zufolge bewegen sich feindliche Hubschrauber von dort aus nach Süden und Osten. Denken Sie doch mal nach, Mann!«
    »Genosse General, die Marine wird sich auf den feindlichen Trägerverband konzentrieren.«
    »Dann machen Sie unseren Kameraden in Blau klar, daß die Träger uns Island nicht abnehmen können, die amerikanische Marineinfanterie aber sehr wohl!«
    Andrejew sah Rauch von einer seiner schweren Batterien aufsteigen. Ein paar Sekunden später folgte der Donner. Die erste russische Salve landete tausend Meter vorm Ziel.
    Das Schlachtschiff Iowa hatte seit dem Koreakrieg kein echtes Ziel mehr beschossen, doch nun drehten sich die mächtigen Geschütztürme langsam nach Steuerbord. In der Feuerleitzentrale steuerte ein Techniker an einem Joystick ein unbemanntes Flugzeug vom Typ Mastiff. Die kleine Drohne, vor einigen Jahren von Israel erworben, kreiste achttausend Fuß über den russischen Batterien und richtete ihre eingebaute Fernsehkamera von einer Stellung auf die andere.
    »Ich zähle sechs Geschütze, 155 Millimeter oder so.«
    Die exakte Position der russischen Batterie wurde bestimmt und eingetragen. Dann ermittelte der Computer unter Berücksichtigung von Luftdichte, Luftdruck, relativer Luftfeuchtigkeit, Windrichtung und -geschwindigkeit sowie einem Dutzend anderer Faktoren die Zielkoordinaten. An der Statuskonsole des Geschützoffiziers flammte eine Leuchte auf.
    »Feuer.«
    Das mittlere Geschütz von Turm zwei schoß eine Granate ab. Ein Millimeterband-Radar verfolgte sie und verglich ihre Flugbahn mit der vom Feuerleitcomputer errechneten; nicht erstaunlich war, daß Abweichungen bei der Windgeschwindigkeit auftraten. Der Computer der Radaranlage gab die neuen, empirisch gewonnenen Daten an das Hauptsystem weiter, und die restlichen acht Geschütze der Hauptbatterie änderten leicht die Position. Noch ehe die erste Granate gelandet war, feuerten sie.
    »Himmel noch mal!« flüsterte Andrejew. Der orangene Mündungsblitz ließ das Schiff kurz verschwinden. Links von ihm brüllte jemand, der vielleicht glaubte, eine russische Granate habe getroffen. Andrejew indes hegte keine Illusionen. Seine Geschützbedienungen waren aus der Übung und hatten sich noch nicht auf ihr Ziel eingeschossen. Er richtete das Fernglas auf seine vier Kilometer entfernte Batterie.
    Die erste Granate landete fünfzehnhundert Meter südöstlich, die nächsten acht nur zweihundert Meter hinter der Geschützstellung.
    »Batterie sofort verlegen!«
    »Zweihundert ab und Feuer!«
    Schon wurden die Geschütze der Iowa automatisch nachgeladen. Edelgas trieb die Fetzen der seidenen Treibladungssäcke aus den Mündungen, dann öffneten sich die Verschlüsse, und die Laderampen klappten hoch. Nachdem die Bohrung auf gefährliche Rückstände geprüft worden war, hielten Munitionsaufzüge an der hinteren Kante der Rampen, und in die breiten Geschützrohre wurden Granaten gerammt. Dann kamen die schweren Pulversäcke, die Rampe hob sich, der Verschluß ging hydraulisch zu, die Geschütze kehrten zurück auf die eingestellte Elevation. Die Bedienungen traten aus dem Laderaum und hielten die Hände über die Ohrenschützer. In der Feuerleitzentrale wurden Knöpfe gedrückt, und die Verschlüsse glitten aufs neue zurück. Der Zyklus begann wieder; die jungen Matrosen erfüllten die gleichen Funktionen wie ihre Großväter vor vierzig Jahren.
    Andrejew ging nach draußen und sah ebenso entsetzt wie fasziniert zu. Er hörte das Geräusch zerreißenden Leinens, als das riesige Projektil über ihn hinwegflog, und drehte sich dann nach seiner Batterie um. Lastwagen stießen zu den Geschützen zurück, deren Bedienungen die letzten Schüsse abfeuerten und hastig die Verlegung vorbereiteten. Die Batterie verfügte über sechs Geschütze 125 mm und zahlreiche Lkw für Bedienungen und Munition. Ein Vorhang aus Erde und Steinen stieg auf, gefolgt von drei Sekundärexplosionen und vier weiteren Salven, denn auch die New Jersey nahm nun an dem Bombardement teil.
    »Was ist das?« Ein Leutnant wies auf einen Punkt am Himmel.
    Der Artilleriekommandant wandte den Blick von den Überresten eines Drittels seiner Geschütze und identifizierte das ferngelenkte Flugzeug. »Ich kann es abschießen lassen.«
    »Nein!« brüllte Andrejew. »Wollen Sie denn verraten, wo unsere letzten SAM-Starter stehen?« Der General hatte in Afghanistan nur Mörser- und Raketenfeuer erlebt und machte nun zum

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