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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Einheit beherbergte. Bislang hatten die Nato-Piloten gezögert, Zivilgebäude zu beschädigen, doch heute ...
    Vier Jagdbomber machten die Stadtmitte mit den Sendern dem Erdboden gleich.
    »Ausweichsender Eins einschalten«, befahl Alexejew.
    Weitere Maschinen fegten über sie hinweg nach Südwesten und auf die B 240 zu, über die Alexejews I-Einheiten nach Rühle rollten. Der General fand ein funktionstaugliches Funkgerät und setzte sich mit dem OB West in Stendal in Verbindung.
    »Feindlicher Großangriff von Springe her, Stärke meiner Schätzung nach mindestens zwei Divisionen.«
    »Ausgeschlossen, Pascha – der Feind hat keine zwei Divisionen in Reserve!«
    »Mir wurden feindliche Bodentruppen bei Bremke, Salzhemmendorf und Dunsen gemeldet. Meiner Meinung nach ist die rechte Flanke gefährdet, und ich muß meine Kräfte umgruppieren, um dieser Gefahr zu begegnen. Ich bitte daher um Erlaubnis, den Angriff von Rühle aus abzubrechen und mich dieser Bedrohung zuzuwenden.«
    »Abgelehnt.«
    »Genosse General, ich bin vor Ort. Die Lage ist kontrollierbar, wenn ich ermächtigt werde, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.«
    »General Alexejew, Ihr Angriffsziel ist die Ruhr. Wenn Sie nicht in der Lage sind, es zu erreichen, werde ich einen Kommandeur finden müssen, der das schafft.«
    Alexejew starrte ungläubig den Hörer an. Er hatte zwei Jahre lang für diesen Mann gearbeitet, ihn für einen Freund gehalten.
    »Sie befehlen mir also, den Angriff ungeachtet feindlicher Aktivitäten weiterzuführen?«
    »Pascha, das ist nur ein Angriff, der uns ablenken soll. Schaffen Sie die vier Divisonen über die Weser«, sagte der OB West sanfter. »Ende.«
    »Major Sergetow!« rief Alexejew. Einen Augenblick später erschien der junge Offizier. »Besorgen Sie sich ein Fahrzeug und sehen Sie nach, was sich bei Dunsen tut. Aber seien Sie vorsichtig, Iwan Michailowitsch. In weniger als zwei Stunden will ich Ihre Meldung hören. Und nun los.«
    »Und sonst wollen Sie nichs unternehmen?« fragte der Nachrichtendienstoffizier.
    Pascha sah Sergetow in einen Kleinlaster steigen und konnte dem Offizier nicht in die Augen schauen. »Ich habe meine Befehle. Der Übergang über die Weser geht weiter. Bei Holle steht ein Panzerabwehr-Bataillon. Das soll sich in Bewegung setzen und auf der Straße von Bremke auf feindliche Kräfte gefaßt sein. General Beregowoy weiß, was er zu tun hat.«
    Und wenn ich ihn warne, disponiert er um, dachte Alexejew. Dann kommt Beregowoy wegen Befehlsmißachtung dran. Kommt nicht in Frage – wenn ich nicht in der Lage bin, einen Befehl zurückzuweisen, darf ich den Schwarzen Peter keinem anderen zuschieben.
    Alexejew schaute auf. »Die Befehle bleiben unverändert.«
    »Jawohl, Genosse General.«
    »Die Meldung über feindliche Panzer bei Bremke war falsch.« Ein junger Offizier trat zu ihnen. »Der Beobachter sah unsere Tanks auf dem Weg nach Süden und identifizierte sie nicht richtig!«
    »Und das halten Sie für positiv?« herrschte Alexejew.
    »Aber gewiß, Genosse General«, erwiderte der Hauptmann zaghaft.
    »Ist Ihnen vielleicht eingefallen, sich zu erkundigen, warum unsere Panzer nach Süden fahren? Verdammt, muß ich denn hier für alle denken?«
     
    Sie hatten den Auftrag, weil sie über die größte Gefechtserfahrung verfügten. Daß sie im Vorrücken unerfahren waren, war niemandem aufgefallen. Vorgerückt waren Nato-Einheiten nur bei lokalisierten Gegenangriffen, und Lieutenant Mackall – er dachte noch immer wie ein Sergeant - wußte, daß sie sich für diese Rolle am besten eigneten. Der Panzer M-1 war mit einem Drehzahlbegrenzer ausgerüstet, der nur eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km zuließ und aus diesem Grund von den Besatzungen als erstes ausgebaut wurde.
    Sein M-1 brauste mit 92 km/h nach Süden. Dabei wurden ihm die Knochen durchgerüttelt, doch er empfand eine unglaubliche Erregung, ein Gemisch aus Kühnheit und Wahnsinn. Kampfhubschrauber flogen voraus, erkundeten die Route und erklärten sie bis Alfeld für frei. Es handelte sich nicht um eine Straße, sondern die Trasse einer Erdgasleitung, eine dreißig Meter breite, grasbewachsene schnurgerade Schneise, durch die der Panzer, Erdbrocken aufwerfend, nach Süden raste.
    Der Fahrer setzte vor einer weiten Biegung die Geschwindigkeit herab, Mackall hielt nach feindlichen Fahrzeugen Ausschau, die vielleicht von den Hubschrauberbesatzungen übersehen worden waren. Es brauchte noch nicht einmal ein Fahrzeug zu sein –

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