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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vordringen lassen – und sie dann abgeschnitten und aufgerieben. Das Oberkommando (also Stalin) hatte die Realitäten der Lage ignoriert und sein Augenmerk auf einen Scheinerfolg gerichtet. Der General fragte sich, ob zukünftige Generationen von Hauptleuten und Majoren an der Frunse-Akademie die bevorstehende Schlacht analysieren und darlegen würden, was für ein Esel der Generaloberst Pavel Leonidowitsch Alexejew gewesen war!
    Er konnte auch seine Truppen zurückziehen, die Niederlage eingestehen und dann womöglich als Verräter erschossen werden.
    »Major Sergetow, fahren Sie nach Moskau und sagen Sie den Leuten dort persönlich, welche Optionen ich hier habe. Ich werde eine Division von Beregowoy abziehen und sie nach Osten vorstoßen lassen, damit der Weg nach Alfeld wieder frei wird. Die Attacke auf Alfeld erfolgt aus zwei Richtungen, und wenn sie Erfolg gehabt hat, können wir den Übergang über die Weser fortsetzen, ohne befürchten zu müssen, daß unsere Spitzen abgeschnitten werden.«
    »Ein geschickter Kompromiß«, meinte der Major hoffnungsvoll.
    So ein Spruch hat mir gerade noch gefehlt, dachte Alexejew.

Bitburg, BRD
    Zwölf Frisbees waren übrig. Zweimal waren sie kurz aus dem Einsatz genommen worden, weil man neue Taktiken zur Verminderung des Risikos finden wollte – mit einigem Erfolg, wie sich Colonel Ellington sagte. Es hatte sich herausgestellt, daß einige sowjetische Luftabwehrsysteme unbekannte Fähigkeiten hatten, aber die Hälfte der Verluste war unerklärlich. Handelte es sich um Unfälle, wie sie mit dem Einsatz schwerbeladener Maschinen im extremen Tiefflug einhergingen, oder kamen nun nur die Gesetze der Wahrscheinlichkeit zum Tragen? Ein Pilot mochte ein einprozentiges Risiko, bei einem Einsatz abgeschossen zu werden, noch akzeptabel finden; aber dann würde er erkennen, daß dieser Wert nach fünfzig Einsätzen auf vierzig Prozent stieg.
    Er startete allein nach Osten. Heute hatte er außer Sidewinder und Antiradarraketen zur Selbstverteidigung keine Waffen an Bord; die Maschine war statt mit Bomben mit Zusatztreibstofftanks beladen. Er ging für den Anfang auf dreitausend Fuß und überprüfte seine Instrumente, veränderte die Trimmung leicht und begann dann einen langsamen Sinkflug, bis er auf fünfhundert Fuß war. In dieser Höhe überflog er die Weser.
    »Aktivität am Boden, Duke«, meldete Eisly. »Sieht aus wie eine Kolonne von Panzern und Lastern, die auf der B 64 nach Nordosten rollt.«
    »Geben Sie das weiter.« Alles, was sich in diesem Sektor bewegte, stellte ein Ziel dar. Eine Minute später überflogen sie nördlich von Alfeld die Leine. In der Ferne blitzte Artilleriefeuer; Ellington zog die Maschine hart nach links, um auszuweichen.
    Sie flogen weiter nach Osten, parallel zu einer Nebenstraße, die Eisly über die im Bug eingebaute Fernsehkamera überwachte. SAM-Batterien, die den Himmel nach Eindringlingen absuchten, ließen die Radarwarnanlage ansprechen.
    »Panzer«, sagte Eisly leise. »Eine ganze Menge.«
    »In Bewegung?«
    »Glaube ich nicht. Sieht eher so aus, als stünden sie neben der Straße am Waldrand. »Moment — Raketenstart! SAM in drei Uhr!«
    Ellington drückte den Knüppel nach vorne links. Binnen Sekunden mußte er in eine Richtung abdrehen und gleichzeitig den Kopf in die andere nach der anfliegenden Rakete wenden, dann wieder zurückschauen, um sicherzustellen, daß er mit seinem fünfzig Millionen Dollar teuren Flugzeug keine Furche in den Acker pflügte. Von der SAM sah er nur eine gelblichweiße Stichflamme, die sich auf ihn zubewegte. Kaum flog die Maschine wieder geradeaus, da riß er sie scharf nach rechts. Hinter ihm behielt Eisly die Rakete im Auge.
    »Dreht ab, Duke – hui!« Die Rakete ging hinter dem F-19 über den Baumwipfeln in den Horizontalflug, tauchte dann ab und explodierte im Wald. »Laut Instrument war das eine SA-Sechs. Das Suchradar der Batterie ist in ein Uhr und ganz nahe.«
    »Gut«, meinte Ellington, aktivierte eine Sidearm-Antiradarrakete und feuerte sie aus einer Entfernung von vier Meilen auf den Sender ab. Die Russen entdeckten sie zu spät. »Steck das ein«, grunzte Ellington befriedigt.
    »Ich glaube, Sie hatten recht mit Ihrer Vermutung, auf welche Weise die uns erwischen, Duke.«
    »Sieht wohl so aus.« Das Frisbee war für von oben kommende Radarstrahlen praktisch unsichtbar, aber von unten ziemlich leicht zu erfassen. Diese Schwäche ließ sich durch extremen Tiefflug ausgleichen, aber dann hatte

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