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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der Pilot nicht genug Übersicht. Ellington drehte sich noch einmal nach den Panzern um. »Wie viele?«
    »Ein ganzer Haufen, über hundert.«
    »Geben Sie das durch.« Ellington ging wieder auf Nordkurs, während Major Eisly Meldung machte. In wenigen Minuten würden Phantom der Bundesluftwaffe dem Panzersammelpunkt einen Besuch abstatten. Wo so viele Panzer standen, befand sich wahrscheinlich auch ein Treibstoffverteiler. Entweder waren die Tanklaster schon an Ort und Stelle oder noch unterwegs. Diese stellten nun sein Hauptziel dar, eine überraschende Abwechslung nach Wochen der Angriffe und Versorgungspunkte und Kolonnen.
    »Lkw direkt voraus!« Der Duke betrachtete das vom Computer verstärkte Bild auf dem Head-Up-Display. Eine lange Kolonne von Tanklastern, die dicht aufgeschlossen und ohne Licht schnell dahinrollte. Anhand der runden Tanks ließen sich die Fahrzeuge leicht identifizieren. Er flog eine Schleife. Auf Eislys Infrarotbild leuchteten die Motoren und Auspuffrohre hell auf.
    »Ich zähle rund fünfzig, Duke, und sie fahren auf diese Ansammlung von Panzern zu.«
    Rund zwanzigtausend Liter pro Fahrzeug dachte Ellington, insgesamt also eine Million Liter Dieseltreibstoff, genug, um alle Panzer zweier sowjetischer Divisionen zu füllen. Eisly meldete auch diese Kolonne.
    »Shade drei«, funkte der Controller aus dem AWACS zurück. »Acht Vögel sind unterwegs, Ankunft vier Minuten. Bitte kreisen und beobachten.«
    Ellington bestätigte nicht, sondern flog mehrere Minuten lang in Baumwipfelhöhe und fragte sich, wie viele russische Soldaten mit tragbaren SA-7 unter ihm lauerten.
    Von Osten her kamen die Tornado der Royal Air Force herangefegt. Die erste Maschine warf vor der Kolonne eine Streubombe ab, der Rest stieß im spitzen Winkel auf die Straße nieder und ließ Minibomben auf die Tanklastwagen hinabregnen. Fahrzeuge explodierten, brennender Treibstoff stieg hoch gen Himmel. Dieselöl verbreitete sich links und rechts der Straße; unbeschädigte Laster hielten an, wendeten, versuchten, der Feuersbrunst zu entkommen. Manche wurden von ihren Fahrern verlassen, andere ließen die Flammen hinter sich und versuchten, weiter nach Süden zu fahren. Wenigen gelang das. Die meisten schwerbeladenen Tanker blieben im weichen Boden stecken.
    »Geben Sie durch, sie hätten die Hälfte erwischt. Nicht übel.«
    Eine Minute später bekam das Frisbee den Befehl, wieder nach Nordosten zu fliegen.
     
    In Brüssel wurde mit Hilfe der vom Radarüberwachungsflugzeug gefunkten Daten der Weg der Kolonne ermittelt. Inzwischen war ein Computer auf die Funktion des Videorecorders programmiert worden, und dieser verfolgte nun den Weg der Kolonne bis zum Ausgangspunkt zurück. Acht Kampfflugzeuge hielten auf diese Waldung zu. Das Frisbee traf zuerst ein.
     
    »Ich empfange SAM-Radar, Duke«, sagte Eisly. »Sagen wir, eine Batterie SA-Sechs und eine Batterie SA-Elf. Der Platz muß ihnen wichtig sein.«
    »Und dazu hundert kleine Scheißer mit tragbaren SAM« fügte Ellington hinzu. »Wann sollen die Maschinen eintreffen?«
    »In vier Minuten.«
    Zwei SAM-Batterien, dachte Ellington. Übel für unsere Jungs in den Maschinen. »Räumen wir erst mal ein bißchen auf.«
    Eisly isolierte das Such- und Ortungsradar der SA-11. Ellington flog mit vierhundert Knoten auf die Anlage zu, flog dabei über einer Straße und blieb unter den Baumwipfeln, bis er auf zwei Meilen herangekommen war. Eine weitere Sidearm löste sich von der Tragfläche und fauchte auf den Radarsender zu. Im selben Augenblick flogen zwei Raketen auf sie an. Duke ging auf Maximalschub und drehte hart nach Osten ab, warf dabei Düppel und Magnesiumbomben. Eine Rakete griff die Aluminiumstreifen an und explodierte, ohne Schaden anzurichten. Die zweite erfaßte das unscharfe Radarecho des Frisbee und wollte nicht lockerlassen. Ellington riß die Maschine hoch und in eine enge Kurve in der Hoffnung, die Rakete auszutnanövrieren. Aber die SA-11 war zu schnell, detonierte knapp hinter dem Frisbee. Gleich darauf retteten sich die beiden Piloten mit dem Schleudersitz aus dem auseinanderbrechenden Flugzeug; gerade hundert Meter überm Boden öffneten sich ihre Fallschirme.
    Ellington landete am Rand einer kleinen Lichtung, hakte rasch den Fallschirm ab und aktivierte sein Rettungsfunkgerät, ehe er den Revolver zog. Dann sah er Eislys Fallschirm von einem Baum hängen und rannte in diese Richtung.
    »Scheiß-Bäume!« rief Eisly. Seine Füße baumelten überm Boden.

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