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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zuständig.«
    »Haben Sie schon mal an die Möglichkeit gedacht, daß Saboteure andere Zuständigkeitsbereiche haben als Fahrdienstleiter? Hat jemand diese Weiche überprüft?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Dann kümmern Sie sich gefälligst darum. Ach, lassen Sie, das erledigen meine Leute, ehe ihr Eisenbahner noch mehr ruiniert.«
    »Aber der Fahrplan –« Der Fahrdienstleiter war ein stolzer Mann, wollte aber sein Glück nicht zu sehr auf die Probe stellen.
     
    »Willkommen in Moskau«, sagte Alexejew jovial.
    Major Arkadi Semjonowitsch Sorokin war wie so viele Fallschirmjägeroffiziere kleinwüchsig. Die blauen Augen des gutaussehenden jungen Mannes mit dem hellbraunen Haar brannten aus einem Grund, den Alexejew besser verstand als der Major selbst. Zwei Kugeln, die er bei der Erstürmung des Luftstützpunkts Keflavik auf Island ins Bein bekommen hatte, ließen ihn noch leicht hinken. Auf seiner Brust prangte das Band des Ordens vom Roten Banner, den er sich dabei verdient hatte. Sorokin und die meisten anderen Verwundeten des erste Gefechtes waren zur Behandlung ausgeflogen worden und warteten nun auf neue Befehle, da ihre Division auf Island in Gefangenschaft geraten war.
    »Wie kann ich dem General dienen?« fragte Sorokin.
    »Ich brauche einen neuen Adjutanten, vorzugsweise einen Offizier mit Fronterfahrung. Mehr noch, Arkadi Semjonowitsch, ich brauche Sie für eine diffizile Aufgabe. Aber erst muß ich Ihnen etwas erklären. Bitte nehmen Sie Platz. Was macht das Bein?«
    »Es macht sich, aber als ich gestern meine zehn Kilometer laufen wollte, mußte ich schon nach zweien aufgeben.« Alexejew konnte sich vorstellen, daß der junge Mann seit Mai nicht mehr gelächelt hatte - und erklärte ihm, weshalb das so war. Fünf Minuten später öffnete und schloß sich Sorokins Hand an der Armlehne des Sessels, etwa dort, wo sein Pistolenhalfter gewesen wäre.
    »Major, die wichtigste Eigenschaft des Soldaten ist Disziplin«, schloß Alexejew. »Ich habe Sie aus einem bestimmten Grund hierhergeholt, muß aber sicher sein, daß Sie Ihre Befehle genau ausführen. Wenn Sie das nicht können, habe ich Verständnis.«
    Das Gesicht verriet keine Gemütsbewegung, aber die Hand entspannte sich. »Jawohl, Genosse General, und ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen. Ich werde Ihnen aufs Wort gehorchen.«
    »Gut, dann kommen Sie mit. Wir haben zu tun.«
    Der Wagen des Generals stand schon bereit. Alexejew und Sorokin fuhren zu der inneren Ringstraße von Moskau, die alle paar Kilometer den Namen ändert. Wo sie am Stern-Theater vorbei und weiter zum Kursker Bahnhof führt, heißt sie Schkalowa.
     
    Der Kommandeur der 77. Mot-Schützendivision döste. Zehn Stunden lang hatte er mit seinem neuen Stellvertreter, einem Brigadegeneral mit Fronterfahrung, über die Taktik der Nato gesprochen und nutzte nun den unvermuteten Aufenthalt in Moskau, um eine Mütze Schlaf zu erwischen.
    »Was zum Kuckuck soll das!«
    Der Kommandeur der 77. schlug die Augen auf und sah einen Vier-Sterne-General, der auf ihn herabstarrte. Er sprang auf und nahm Haltung an wie ein Kadett.
    »Guten Morgen, Genosse General!«
    »Gleichfalls. In Deutschland sterben unsere Männer, und hier steht eine ganze Division auf dem Bahnhof und pennt!« Alexejew brüllte fast.
    »Die Züge können nicht fahren, weil die Schienen kaputt sind –«
    »An den Schienen liegt es? Sie haben doch Ihre Fahrzeuge, oder? Wenn die Züge nicht fahren können, holen Sie Ihre Fahrzeuge von dem Flachwagen und bringen sie zum Kiewer Bahnhof. Und jetzt wachen Sie auf und setzen die Division in Marsch, ehe ich mir jemanden besorge, der das besser kann!«
    Der General fand schon immer faszinierend, was ein bißchen Gebrüll ausrichten konnte. Der Chef der Division brüllte die Regimentskommandeure an, und diese entfernten sich, um ihre Bataillonskommandeure anzuschreien. Zehn Minuten später wurde auf Kompanieebene gebrüllt. Weitere zehn Minuten darauf wurden die Mannschaftstransporter BTR-60 losgekettet, vom Zug gefahren und auf dem Korskogo-Platz vor dem Bahnhof aufgestellt. Die Infanteristen, die in ihren Kampfanzügen und mit ihren Waffen sehr gefährlich aussahen, bestiegen ihre Fahrzeuge.
    »Sind Ihre neuen Fernmeldeoffiziere schon da?« fragte Alexejew.
    »Jawohl, sie haben alle meine Leute abgelöst«, erwiderte der Divisionskommandeur.
    »Gut. Wir haben an der Front auf bittere Weise gelernt, wie wichtig Sicherheit bei der Fernmeldetruppe ist. Und die neuen

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