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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einen Befehl hoch, den er gerade ausgegeben hatte. Hauptmann – inzwischen Major Arkadi Semjonowitsch Sorokin von der 76. Garde-Luftlandedivision hatte sich sofort in Moskau zu melden. Schade, daß der Major seine Männer nicht mitbringen konnte, aber sie waren dem Zugriff eines sowjetischen Generals entzogen.
     
    »Nun, Michail Eduardowitsch, was plant General Alexejew?«
    Sergetow reichte Kosow die Unterlagen. Nach ein paar Minuten hatte der KGB-Chef sie durchgelesen.
    »Wenn ihm das gelingt, ist ihm ein Leninorden sicher.« Dieser General ist viel zu schlau, dachte Kosow. Sein Pech. Schade um ihn.
    »Davon sind wir noch weit entfernt. Wie steht es mit dem Zeitpunkt? Wir müssen uns darauf verlassen, daß Sie’ die Voraussetzungen schaffen.«
    »Ich habe einen Oberst, der auf solche Dinge spezialisiert ist.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Nur noch eins muß erledigt werden«, sagte Kosow und erklärte, was. Als er gegangen war, warf Sergetow die Unterlagen von Alexejew in den Shredder und ließ Witali die Überreste verbrennen.
     
    Warnlicht und Summer erregten die Aufmerksamkeit des Fahrdienstleiters sofort. Auf der Elektrosawodskaja-Brücke drei Kilometer östlich vom Bahnhof Kasan stimmte etwas nicht mit den Gleisen.
    »Schicken Sie einen Inspektor hin.«
    »Ein Zug ist nur noch fünfhundert Meter von der Stelle entfernt«, warnte sein Assistent.
    »Sofort anhalten!« Der Fahrdienstleiter legte einen Schalter um und stellte das Hauptsignal auf Rot.
    Sein Stellvertreter griff zum Hörer des Funktelefons. »Zug 1191, hier Hauptstellwerk Kasan. Probleme auf der Brücke vor Ihnen. Halten Sie sofort an.«
    »Ich sehe das Signal. Wir bremsen«, erwiderte der Lokomotivführer. »Aber das schaffen wir nicht.«
    Zug 1191 bestand aus hundert Waggons, Flachwagen mit gepanzerten Fahrzeugen darauf und gedeckten Güterwagen, die Munition enthielten. Funken flogen in die Morgendämmerung, als alle Bremsen griffen, doch ein paar hundert Meter Bremsweg reichten nicht. Der Lokomotivführer spähte voraus – hoffentlich nur ein defektes Signal, dachte er.
    Nein! An der Westseite der Brücke war eine Schiene lose. Der Lokführer rief seiner Mannschaft eine Warnung zu und zog eine Grimasse. Die Lok sprang von den Gleisen und stellte sich quer, die drei Loks dahinter und acht Flachwagen wollten weiter und entgleisten ebenfalls, und nur das Stahlgerüst der Brücke verhinderte, daß sie in den Fluß Jausa stürzten. Eine Minute später erschien der Gleisinspektor und ging fluchend ans Streckentelefon.
    »Hier werden zwei schwere Kranwagen gebraucht!«
    »Wie schlimm ist es?« erkundigte sich der Fahrdienstleiter.
    »Nicht so schlimm wie im letzten August. Zwölf bis sechzehn Stunden, dann ist die Strecke wieder frei.«
    »Was ist die Ursache?«
    »Der immense Verkehr auf dieser Brücke – wen wundert das?«
    »Wurde jemand verletzt?«
    »Ich glaube nicht, sie fuhren langsam.«
    »Ich schicke gleich einen Bergungstrupp los.« Der Fahrdienstleiter schaute zu der Tafel mit der Liste der erwarteten Züge auf.
    »Verflucht, was fangen wir mit denen an?«
    »Die können wir nicht auseinanderreißen, weil sie eine ganze Division transportieren. Sie sollten über die Nordumgehung fahren. Nach Süden können wir sie auch nicht umleiten; die Nowodanilowski-Brücke ist auf Stunden verstopft.«
    »Leiten wir sie über den Kursker Bahnhof um. Ich rufe den Fahrdienstleiter in Rschewskaja an.«
    Um sieben Uhr dreißig trafen die Züge ein und wurden auf Abstellgleise rangiert. Viele Soldaten waren noch nie in Moskau gewesen, doch nur jene, die auf den äußeren Abstellgleisen standen, sahen mehr als nur die Züge mit ihren Kameraden darin.
     
    »Sabotage!« tobte der KGB-Oberst.
    »Eher abgenutzte Gleise, Genosse«, meinte der Fahrdienstleiter. »Aber Sie haben recht mit Ihrer Vorsicht.«
    »Abgenutzte Gleise?« fauchte der Oberst, der mit Sicherheit wußte, daß ein anderer Grund vorlag. »Ich habe das Gefühl, daß Sie diesen Vorfall nicht ernst genug nehmen.«
    Der Fahrdienstleiter bekam eine Gänsehaut. »Ich habe ebenfalls meine Verantwortung. Erst muß ich jetzt einmal die Trümmer von der Brücke schaffen, damit meine Züge wieder rollen können. Im Kursker Bahnhof stehen jetzt sieben Züge, und wenn ich die nicht nach Norden bringe –«
    »Laut Gleisplan läßt sich der Verkehr über eine einzige Weiche nördlich an der Stadt vorbeileiten.«
    »Gewiß, aber für diese Weiche ist der Fahrdienstleiter von Rschewskaja

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