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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der ranghöchste Fluglotse rasch, »ich habe gerade eine Blitzmeldung von Sentry eins empfangen: Warnung Rot. Viele Banditen im Anflug, Sir, aus Nordnordost – jetzt meldet sich Sentry zwei. Die haben sie auch erfaßt. Klingt nach vierzig bis fünfzig Banditen, Sir.« Edwards fiel auf, daß anfliegende Feindmaschinen hier Banditen und nicht wie üblich Zombies genannt wurden.
    »Freunde im Anflug?«
    »Sir, in zwanzig Minuten trifft eine MAC C-141 ein, gefolgt von acht weiteren in Fünf-Minuten-Intervallen, alle aus Dover.«
    »Sagen Sie denen, sie sollen kehrtmachen, und lassen Sie sich das bestätigen! Keflavik ist bis auf weiteres geschlossen.« Simon wandte sich an seinen Telekommunikations-Mann. »Lassen Sie SACLANT melden, daß wir angegriffen werden. Ich —«
    Überall um sie herum blökten Alarmhörner los. Unter ihnen zog in den Schatten des frühen Morgens das Bodenpersonal mit roten Fähnchen markierte Sicherungsstifte aus den bereitstehenden Abfangjägern. Edwards sah, wie ein Pilot einen Styroporbecher leerte und sich anzuschnallen begann. Die Anlasserwagen neben den Jägern spuckten Dieselqualm aus und erzeugten Strom zum Starten der Triebwerke.
    »Tower, hier Jäger-Führer. Alarmstart. Macht die Startbahn frei, Jungs!«
    Simon griff nach dem Mikrophon. »Roger, Jäger-Führer, die Startbahnen gehören euch. Ausschwärmen nach Plan Alpha. Drauf! Out.«
    Unter ihnen wurden Kabinenhauben geschlossen, Keile vor Rädern weggezogen, und der Chef jedes Bodenpersonalteams grüßte zackig seinen Piloten. Aus dem Schrillen der Düsentriebwerke wurde ein Donnern, als die Maschinen schwerfällig aus der Aufstellung anrollten.
    »Wo ist Ihre Gefechtsstation, Mike?« fragte Simon.
    »Im Met-Gebäude.« Edwards nickte und wandte sich zur Tür. »Viel Glück, Jungs.«
    An Bord von Sentry 2 sahen die Radaroperatoren einen weiten Halbkreis aus Leuchtpunkten auf sich zukommen. Neben jedem Leuchtpunkt standen »BGR« und Daten über Kurs, Höhe und Geschwindigkeit. Jeder Punkt oder »Blip« stellte einen Badger-Bomber Tu-16 der sowjetischen Marineflieger dar. Insgesamt hielten vierundzwanzig mit 600 Knoten auf Keflavik zu. Angenähert hatten sie sich im Tiefflug, um unter dem Radarhorizont der E-3A zu bleiben, doch nun, da man sie entdeckt hatte, gingen sie 200 Meilen entfernt rasch in den Steigflug. Dieses Einsatzprofil versetzte die Radaroperatoren in die Lage, sie augenblicklich als Feinde zu klassifizieren. Vier Eagle flogen gerade Patrouille, standen jedoch kurz vor der Ablösung und hatten nicht mehr genug Treibstoff, um mit Nachbrenner auf die Badger loszugehen. Sie bekamen die Anweisung, dem russischen Bomberverband mit 600 Knoten entgegenzufliegen. Das Zielerfassungsradar für ihre Luftkampfraketen konnte die Badger noch nicht erreichen.
    Sentry I bei Kap Fontur meldete noch Ärgeres. Die Leuchtflecke auf den Schirmen dieser Maschine stellten überschallschnelle Tu-22M Backfire dar, deren langsamer Anflug auf schwere Zusatzbewaffnung unter den Flügeln hinwies. Auch hier gingen die Eagle auf Abfangkurs. Hundert Meilen hinter ihnen wurden die über Reykjavík patrouillierenden F-15 in der Luft betankt und jagten dann mit 1000 Knoten nach Nordosten, während der Rest der Staffel gerade startete. Die Radarbilder von beiden AWACS kamen über eine Digitalverbindung zum Jägerleitstand in Keflavik, damit das Bodenpersonal den Kampf miterfolgen konnte. Nun, da die Jäger nacheinander abhoben, arbeiteten die Crews aller anderen Flugzeuge wie wild, um ihre Vögel startbereit zu machen.
    Dies hatten sie im Lauf des vergangenen Monats achtmal geübt. Manche Crews hatten sogar neben ihren Maschinen geschlafen. Andere wurden aus ihren nur 400 Meter entfernten Unterkünften gerufen. Maschinen, die gerade vom Patrouillenflug zurückgekehrt waren, wurden aufgetankt und von Teams des Bodenpersonals flugklar gemacht. Wachen von Marineinfanterie und Air Force eilten auf ihre Posten, wenn sie noch nicht dort gewartet hatten.
    Edwards war nun wieder in seinem Dienstzimmer und trug Parka, kugelsichere Weste und den neuen Helm der US-Streitkräfte, der im Stil an den Kopfschutz der Wehrmacht erinnerte.
    Edwards ging nach unten in den Leitstand.
    »Trennung von Bandit Acht, ein — zwei Raketen abgeschossen. Laut Computer sind es AS-Vier«, meldete ein Controller in der Sentry. Der ranghöchste Offizier setzte sich sofort über Funk mit Keflavik in Verbindung.

MS Julius Fucik
    Zwanzig Meilen südwestlich von Keflavik ging es auch

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