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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auf der Doctor Lykes zu wie in einem Bienenstock. Nachdem die sowjetischen Bomberstaffeln ihre Luft-Boden-Raketen abgefeuert hatten, funkte der Führer ein abgestimmtes Codewort, das von der Fucik empfangen wurde. Ihre Zeit war gekommen.
    »Ruder hart Backbord«, befahl Kapitän Cherow. »Gehen Sie in den Wind.«
    Ein ganzes Regiment Luftlandetruppen, viele seekrank nach zwei Wochen auf dem riesigen Leichtermutterschiff, luden und prüften Waffen. Die verstärkte Besatzung der Fucik entfernte die Kaschierung von den »Leichtern« achtern, bis je ein Kampf-Luftkissenfahrzeug vom Typ Lebed zum Vorschein kam. Die sechsköpfigen Crews nahmen die Abdeckungen von den Ansaugöffnungen der Triebwerke, die sie seit einem Monat liebevoll gepflegt und gewartet hatten. Befriedigt winkten sie den Piloten zu, die sofort die drei Triebwerke der beiden hintersten Fahrzeuge anließen.
    Der Erste Offizier des Schiffes stand achtern auf dem Leitstand für den Leichteraufzug. Auf ein Signal hin bestiegen je eine fünfundachtzig Mann starke Infanteriekompanie und verstärkte Mörserbedienungen die Fahrzeuge. Die Leistung wurde erhöht, die Hovercraft wurden von ihren Luftkissen angehoben und nach achtern gewinscht. Vier Minuten später ruhten sie auf dem Leichteraufzug, der das Heck des Leichtermutterschiffes bildete.
    »Abfieren!« befahl der Erste Offizier. Die Winschbedienungen ließen den Aufzug zur Wasseroberfläche fahren. Die See war kabbelig, gut einen Meter hohe Wellen schlugen gegen das gabelförmige Heck der Fucik . Unten angelangt, ließen die Kommandanten der Lebeds nacheinander die Leistung erhöhen und fuhren los. Sofort kehrte der Aufzug zum obersten Deck zurück, während das erste Paar Luftkissenfahrzeuge das Mutterschiff umkreiste. Fünf Minuten später hielten die vier Landungsfahrzeuge in quadratischer Formation auf die Halbinsel Keflavik zu.
    Die Fucik ging wieder auf Nordkurs, um den Weg der nächsten Luftkissenfahrzeuge zu verkürzen. Ihr Sturmdeck war von bewaffneten Soldaten mit Boden-Luft-Raketen und Maschinengewehren umringt. Andrejew blieb auf der Brücke, hätte aber lieber seine Landungstruppen angeführt.

Keflavik, Island
    »Alle Banditen machen nach Abschuß ihrer Raketen, bislang je zwei pro Flugzeug, kehrt. Fünfzig Raketen – Moment, sechsundfünfzig Raketen im Anflug, weitere werden abgefeuert. Aber nichts, ich wiederhole nichts weiter hinter dem Bomberverband. Wenigstens keine Fallschirmjäger. Zieht die Köpfe ein, Jungs, inzwischen sechzig Raketen im Anflug«, hörte Edwards, als er durch die Tür kam.
    »Immerhin keine Atomsprengköpfe«, merkte ein Captain an.
    »Die lassen hundert Raketen auf uns los — das reicht auch so«, versetzte ein anderer.
    Edwards betrachtete über die Schulter eines Offiziers hinweg das Radarbild. Große, sich langsam bewegende Leuchtflecke stellten die Flugzeuge dar, kleine, schnellere, die mit Mach 2 anfliegenden Raketen.
    »Treffer!« johlte der Radaroperator. Der erste Eagle war bis auf Raketenreichweite an die Badger herangekommen und hatte einen mit einem Sparrow-Flugkörper abgeschossen, doch zwei Sekunden zu spät, denn der Russe hatte seine Luft-Boden-Raketen bereits abgefeuert. Eine zweite Sparrow verfehlte ein separates Ziel, doch die dritte schien es erfaßt zu haben. Der Flügelmann des ersten Eagle-Piloten griff gerade einen weiteren Russen an. Die Sowjets haben diesen Angriff gut durchdacht, überlegte Edwards. Sie attackierten entlang der ganzen Nordküste und wahrten weite Abstände zwischen den Bombern, so daß ein einzelner Jäger nie mehr als einen oder zwei angreifen konnte. Es hatte fast den Anschein, als —
    »Hat sich mal jemand Gedanken über die Geometrie dieser Attacke gemacht?« fragte er.
    »Was meinen Sie damit?« Der Captain drehte sich um. »Warum sind Sie nicht auf Ihrem Posten?«
    Edwards ignorierte die Frage. »Besteht die Möglichkeit, daß sie versuchen, unsere Jäger vom Stützpunkt wegzulocken?«
    »Teure Köder.« Der Captain tat die Idee ab. »Sie wollen sagen, sie hätten ihre Raketen auch schon aus größerer Entfernung abschießen können. Vielleicht ist ihre Reichweite aber nicht so groß, wie wir annahmen. Entscheidend ist: Die Raketen sind nun auf dem Weg, die ersten seit zehn Minuten, die letzten mit einer Verzögerung von fünf oder sieben. Und wir können nichts dagegen machen.«
    »Hm.« Edwards nickte. Das Gebäude, in dem sich die Meteorologie und der Leitstand befanden, bestand aus Holz und vibrierte, wenn die

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