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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Windgeschwindigkeit fünfzig Knoten erreichte. Der Lieutenant holte ein Kaugummi heraus und steckte es in den Mund. In zehn Minuten mußten hundert Raketen, jede mit einer Tonne Hochbrisanzsprengstoff oder einem Kernsprengkopf beladen, auf sie herabzuregnen beginnen. Das Ärgste würden die Männer im Freien abbekommen; die Mannschaftsgrade und das Bodenpersonal, das versuchte, Flugzeuge klar für den Alarmstart zu machen. Er hatte den Auftrag, niemandem im Weg zu stehen. Das beschämte ihn, und die Angst, die er nun zusammen mit dem Pfefferminzkaugummi schmeckte, beschämte ihn noch mehr.
    Alle Eagle waren nun in der Luft und rasten nach Norden. Die letzten Backfire-Bomber hatten gerade ihre Raketen abgefeuert und drehten mit voller Leistung nach Nordwesten ab, während die Eagle mit zwölfhundert Knoten dahinjagten und aufzuholen versuchten. Drei Abfangjäger schossen Raketen ab, holten zwei Backfire vom Himmel und beschädigten einen dritten. Die gestarteten »Zulu«-Jäger konnten die Backfire nicht einholen, wie der befehlshabende Lotse in Sentry 1 feststellte; er verfluchte sich, weil er sie nicht auf die älteren, langsameren Badger losgelassen hatte. Nun befahl er ihnen, langsamer zu fliegen, und ließ sie auf die überschallschnellen sowjetischen Raketen zuhalten.
    Penguin 8, das erste U-Boot-Abwehrflugzeug P-3C Orion, rollte nun auf Startbahn 2-2 an. Es war erst vor fünf Stunden von einem Patrouillenflug zurückgekehrt, und die Besatzung der Turboprop-Maschine rieb sich noch den Schlaf aus den Augen.
    »Sie gehen in den Sturzflug«, meldete der Radar-Operator. Die erste russische Rakete war nun fast über ihnen und begann den Zielanflug. Die Eagle hatten zwei anfliegende russische Raketen abgeschossen, doch da Kurs und Höhen ungünstig gewesen waren, hatten ihre Sparrows die Mach-2-Geschosse verfehlt oder nicht einholen können. Die F-15 flogen weit von ihrem Stützpunkt entfernt über Island Kreise, und die Piloten fragten sich, ob sie überhaupt noch einen Flugplatz vorfinden würden, auf den sie zurückkehren konnten.
    Edwards zuckte zusammen, als die erste Rakete landete — oder nicht landete. Der Luft-Boden-Flugkörper hatte einen Radarannäherungszünder und detonierte zwanzig Meter überm Boden. Die Folgen waren verheerend. Der Sprengkopf explodierte direkt über der Flughafenstraße und gerade 200 Meter von ihrem Gebäude entfernt. Splitter fetzten durch mehrere Häuser, das Schlimmste bekam die Feuerwache ab. Edwards stürzte zu Boden, als Fragmente die Holzwand durchschlugen. Die Druckwelle riß die Tür aus den Angeln, Staub erfüllte die Luft. Augenblicke später ging an einer Esso-Anlage ein Tanklaster in die Luft, sandte einen turmhohen Feuerball zum Himmel und versprühte über Blocks hinweg brennendes Kerosin. Der Strom fiel auf der Stelle aus. Radar- und Funkgeräte verstummten, es wurde dunkel, und die batteriebetriebene Notbeleuchtung ging nicht wie erwartet an. Einen Moment lang fragte sich Edwards entsetzt, ob das erste Geschoß einen Kernsprengkopf getragen hatte. Die Druckwelle hatte ihm den Atem genommen; er wußte nun nicht, ob er den Riemen seines Helmes straffen sollte; die Frage kam ihm in diesem Augenblick enorm wichtig vor.
    In einiger Entfernung schlug eine weitere Rakete ein, gefolgt von anderen, bis das Getöse zu einer Serie unglaublich lauter Donnerschläge verschmolz. Edwards bekam vor Staub keine Luft. Ihm war, als wollten ihm die Lungen bersten, und er rannte instinktiv zur Tür, um frische Luft zu schnappen.
    Eine massive Hitzewand schlug ihm entgegen. Die Esso-Anlage war ein tosendes Flammenmeer, das bereits das angrenzende Fotolaboratorium und den Supermarkt des Stützpunktes verschlungen hatte. Mehr Rauch stieg von den Unterkünften der Mannschaftsgrade im Osten auf. Ein halbes Dutzend startklar aufgereihter Maschinen würde nie wieder fliegen; ein Sprengkopf war direkt über der Kreuzung zweier Startbahnen detoniert und hatte die Tragflächen abgeknickt, als wären sie Spielzeuge. Vor seinen Augen ging eine zerschmetterte E-3A Sentry in Flammen auf. Er drehte sich um und stellte fest, daß auch der Kontrollturm Schaden erlitten hatte; alle Fensterscheiben fehlten. Edwards rannte auf den Tower zu und vergaß, seinen Jeep zu nehmen.
    Zwei Minuten später betrat er atemlos den Tower und fand die ganze Besatzung tot vor, von Glassplittern zerrissen. Der Kachelboden war mit Blut bedeckt. Aus den Lautsprechern der Funkgeräte ertönte noch Lärm, aber einen Sender,

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