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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der funktionierte, fand Edwards nicht.

Penguin 8
    »Was, zum Teufel, ist denn das?« rief der Pilot der Orion, zog die Maschine heftig nach links und erhöhte die Leistung. Er hatte zehn Meilen von Keflavik entfernt Kreise geflogen und mit angesehen, wie Rauch und Flammen von seinem Stützpunkt aufstiegen, als plötzlich vier große Objekte unter ihnen durchgefahren waren.
    »Das ist eine –« flüsterte der Kopilot. »Wo wollen die hin?«
    Die vier Lebeds holperten mit vierzig Knoten über die bis zu anderthalb Meter hohen Wellen. Auf den etwa fünfundzwanzig Meter langen und zehn Meter breiten Fahrzeugen befanden sich vor einem hohen, an ein Flugzeug erinnernden Seitenruder, das die Insignien der sowjetischen Marine — Hammer und Sichel in Rot über blauem Band — trug, zwei verkleidete Propeller. Sie waren der Küste schon so nahe, daß die Orion ihre Bordwaffen nicht mehr einsetzen konnte.
    Der Pilot schaute beim Anflug ungläubig hin, und seine letzten Zweifel nahm ihm ein Feuerstoß aus einer 30 mm Flugzeugabwehrkanone. Die Garbe ging zwar weit daneben, aber der Pilot riß die Orion scharf nach Westen herum.
    »Tacco, richte Anti-U-Boot-Operationen in Keflavik aus, daß Besuch unterwegs ist. Vier bewaffnete Luftkissenfahrzeuge unbekannten Typs, aber Russen – müssen Truppen an Bord haben.«
    »Keflavik meldet sich nicht«, antwortete der Kampfbeobachter dreißig Sekunden später. »Unser Operationszentrum existiert nicht mehr; auch der Tower ist stumm. Ich versuche, mit den Sentries Verbindung aufzunehmen. Vielleicht bekomme ich auch Kontakt mit einem oder zwei Jägern.«
    »Gut, aber versuchen Sie weiterhin, Keflavik zu erreichen. Und schalten Sie das Radar an. Vielleicht finden wir heraus, wo die Kerle herkommen. Und armieren Sie unsere Harpoons.«

Keflavik, Island
    Edwards, der gerade durchs Fernglas den Schaden betrachtete, hörte den eingehenden Funkspruch – und konnte ihn nicht beantworten. Er schaute sich um und entdeckte etwas Nützliches – ein Funkgerät Hammer Ace. Er packte das einem überdimensionalen Rucksack ähnelnde Gerät und hastete die Treppe hinunter. Nun mußte er die Offiziere der Marineinfanterie finden und warnen.
    Die Luftkissenfahrzeuge rasten über die Djupivogur-Bucht und erreichten knapp eine Meile von dem Luftstützpunkt entfernt festes Land. Mit Erleichterung stellten die Soldaten fest, daß das Holpern aufgehört hatte, als die Fahrzeuge ausschwärmten und nebeneinander mit jeweils 100 Meter Abstand über die steinige, mit Stechginster bewachsene Ebene auf den Nato-Luftstützpunkt zutobten.
    »Was zum –« rief ein Corporal der Marines. Wie ein Dinosaurier erschien ein mächtiges Objekt am Horizont und kam offenbar mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu.
    »He, ihr da! Marines! Hierher!« schrie Edwards. Ein Jeep mit drei Mannschaftsgraden hielt an, raste dann auf ihn zu. »Bringen Sie mich sofort zu Ihrem Kommandeur!«
    »Der ist tot«, erwiderte der Sergeant. »Der Befehlsstand bekam einen Volltreffer. Ich kann über Funk niemanden erreichen.«
    »Funktioniert Ihr Gerät? Passen Sie auf: Von See her rücken Feinde an. Schlagen Sie Alarm.«
    »Jawohl, Sir, aber das Gerät ist nicht auf die Frequenz der Wachtposten eingestellt.«
    »Dann stellen Sie es ein, verdammt noch mal!«
    »Jawohl.« Der Sergeant stellte eine andere Frequenz ein.
    Die Lebeds hielten in zwei Paaren eine Viertelmeile vom Zaun des Stützpunktes entfernt an. Die Bugtüren öffneten sich, heraus rollten jeweils zwei BMD-Schützenpanzer, gefolgt von den Bedienungen der Mörser, die sofort ihre Waffen aufzustellen begannen. Die 73-mm-Kanonenund Raketenwerfer auf den Minipanzern nahmen sofort die Verteidigungsstellungen der Marineinfanterie unter Feuer. Gleichzeitig gingen die verstärkten Kompanien aus jedem Luftkissenfahrzeug langsam und geschickt vor, nutzten jede Deckung und die Feuerunterstützung aus. Der Angriffsverband war aus Einheiten mit Kampferfahrung in Afghanistan ausgewählt worden; jeder Mann hatte schon einmal unter Feuer gelegen. Die Lebeds machten sofort wie Krebse kehrt und jagten zurück zum Meer, um weitere Infanteristen aufzunehmen. Teile zweier Bataillone der Elite-Luftlandetruppen griffen bereits eine Kompanie der US-Marines an.
    Die verzweifelten Rufe über die Funkgeräte der Züge waren nur zu deutlich. Mit der Stromversorgung des Stützpunkts waren auch die Hauptfunkanlagen ausgefallen. Die Offiziere der Marines waren tot; niemand mehr in der Lage, die Verteidigung zu

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