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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erlitten. Nun gab es nur noch einen Mann an Bord, der die für den Landfall notwendige Positionsbestimmung vornehmen konnte. Doch der Kai war nun in Sicht, und er verließ sich auf sein Seemannsauge.
    »Halbe Kraft voraus«, befahl er. Der Rudergänger gab die Anweisung über den Maschinentelegraphen weiter.
    »Ruder hart Steuerbord.« Der Bug des Schiffes schwang langsam nach rechts herum. Cherow stand in Brückenmitte und nahm sorgfältig den Kai ins Visier.
    Das Schiff bekam Grundberührung. Cherow wurde zu Boden geschleudert und fluchte laut vor Zorn und Schmerz. Er hatte sich verkalkuliert. Die Fucik glitt ruckend über den felsigen Grund. Keine Zeit mehr, auf die Seekarte zu schauen. Wenn die Tide sich wendete, würden die starken Strudel im Hafen das Anlegemanöver zu einem Alptraum machen.
    »Gegenruder.« Eine Minute später war das Schiff wieder frei. Der Kapitän ignorierte die Leckalarme, die hinter ihm zu tuten begannen. Der Rumpf war leckgeschlagen, oder bereits geplatzte Nähte hatten sich weiter geöffnet. Doch das war jetzt nebensächlich. Der Hafen mit dem aus grob behauenen Steinen bestehenden Kai war nur noch tausend Meter entfernt. »Aufkommen. Maschinen stop.«
    Doch das Schiff hatte zuviel Fahrt. Die Soldaten an Land erkannten das und wichen auf dem Kai zurück, weil sie befürchteten, er könne dem Aufprall des Schiffes nicht standhalten. Cherow grunzte mit grimmiger Befriedigung. Noch achthundert Meter.
    »Volle Kraft zurück.«
    Sechshundert Meter. Das ganze Schiff erbebte, als die Maschinen seine Fahrt zu vermindern suchten. Es lief mit nun acht Knoten in einem Winkel von dreißig Grad auf eine Anlegestelle zu. Cherow trat ans Sprachrohr zum Maschinenraum.
    »Auf mein Kommando hin stellen Sie die Maschinen ab, betätigen den Sprinklerhebel und verlassen den Maschinenraum.«
    »Was haben Sie vor?« fragte der General.
    »Wir können am Kai nicht anlegen«, erwiderte Cherow schlicht. »Ihre Soldaten verstehen sich nicht auf die Handhabung der Leinen, viele meiner Matrosen sind tot.« Cherow hatte eine Anlegestelle gewählt, deren Tiefe um genau einen halben Meter geringer war als der Tiefgang der Fucik . Er ging zurück ans Sprachrohr. »Jetzt, Genossen!«
    Tief unten gab der Chefingenieur Befehle. Sein Erster Maschinist stellte die Diesel ab und eilte zur Fluchtleiter. Der Ingenieur riß am Nothebel der Löschanlage und folgte ihm, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß alle seine Männer den Maschinenraum verlassen hatten.
    »Ruder hart Steuerbord.«
    Eine Minute später rammte der Bug der Julius Fucik den Kai mit fünf Knoten. Der Bug wurde eingedrückt, das Schiff schwang nach rechts und knallte mit der Flanke funkensprühend auf die Felsen. Der Aufprall riß den Rumpf an der Steuerbordbilge auf, die unteren Decks wurden sofort geflutet, und das Schiff sank rasch auf Grund, der sich knapp unter seinem platten Kiel befand. Die Julius Fucik war am Ende ihrer letzten Fahrt angelangt, hatte aber ihr Ziel erreicht.
    Cherow winkte dem General zu. »Meine Männer werden zwei Leichter aussetzen und zwischen Heck und Kai verankern. Sie können dann mit Hilfe Ihres Brückengeräts Ihre Fahrzeuge vom Aufzug auf die Leichter und von dort aus an Land schaffen.«
    »Kein Problem. Und Sie, Genosse Kapitän, bringe ich zu meinem Arzt. Keine Widerrede.« Der General gab seiner Ordonnanz einen Wink, und die beiden Männer führten den Kapitän unter Deck. Vielleicht war es noch nicht zu spät.

Höhe 152, Island
    »Ist Ihnen jetzt endlich klar, wer ich bin?« fragte Edwards gereizt. Störend wirkte sich auch die Verzögerung von einer Viertelsekunde aus, die das Signal wegen des Umwegs über den Satelliten hatte.
    »Jawohl. Der Haken ist nur: Wie sollen wir wissen, daß Sie es auch wirklich sind?« Der Offizier hatte ein Fernschreiben in der Hand, das bestätigte, daß ein gewisser First Lieutenant Michael D. Edwards, USAF, in der Tat ein Meteorologie-Offizier der 57. AJ-Staffel gewesen war, doch über diese Information konnten die Russen schon lange vor der Invasion verfügt haben.
    »Hören Sie mal, ich sitze hier auf Höhe 152 östlich von Hafnarfjördur, klar? Hier fliegt ein russischer Hubschrauber rum, und im Hafen hat gerade ein dickes Schiff angelegt. Eine Flagge kann ich nicht erkennen, weil die Entfernung zu groß ist, aber aus New York ist der Kahn bestimmt nicht. Die Russen haben den Stützpunkt zerbombt und sind hier gelandet. Soldaten überall.«
    »Berichten Sie von dem

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